Lüften, Maske tragen, Abstand halten, Oberflächen schrubben. Nun rückt auch noch der Mundbereich ins Zentrum des Corona-Geschehens. Der Grund: Der US-Konzern Colgate-Palmolive gibt an, dass das Zähneputzen mit Produkten der eigenen Marke die Anzahl der Viren im Mund verringert.
«Labortests ergaben, dass bestimmte Arten von Zahnpasta, Mundspülungen und Mundsprays das Virus um mehr als 99 Prozent neutralisieren», heisst es auf der Webseite der Firma. Der Grund: bestimmte Wirkstoffe in den Mundpflegeprodukten attackieren die Virushülle und lösen sie auf.
Colgate kann die Viren neutralisieren
Durch den Verlust dieser äusseren Schutzbeschichtung wird verhindert, dass sich Corona an Zellen anlagert und diese infiziert. Neutralisieren bedeutet, dass das Virus zwar noch vorhanden, aber nicht mehr infektiös ist. Dadurch kann es sich nicht mehr vermehren.
Die Wirkstoffe in den Produkten, die das bewirken, sind Cetylpyridiniumchlorid (CPC) plus Zink, Wasserstoffperoxid und Chlorhexidin. Sie reduzieren die Virenkonzentration in der Mundhöhle nach dem Spülen für bis zu 60 Minuten. Vor Corona warben die Zahnpasta-Hersteller vor allem mit der Reduktion von Bakterien im Mundraum.
Mittel reduzieren angeblich 99 Prozent der Virenmenge
Die Corona-Killer-Wirkstoffe befinden sich laut der Firma in der Linie Colgate Total und einigen Meridol-Produkten. Unter den Mundspülungen und Sprays findet man sie aber nicht nur in Colgate-Total-Produkten sondern auch in Colgate Plax, Vedshakti Spray und Colgate Zero. Ausserdem in der Meridol-Mundspülung.
Insgesamt sollen die Produkte die Corona-Viren «um 99 Prozent» reduzieren können, heisst es vom Hersteller. Für die Ergebnisse hat Colgate extra klinische Tests mit Corona-Patienten durchführen lassen.
Erkranken kann man trotzdem
Aber: Hat man die Viren einmal im Mund, ist man sowieso schon infiziert. Was Colgate jedoch verspricht: «Eine Verringerung der Virusmenge im Speichel, die durch Sprechen, Singen oder Husten übertragen werden kann, könnte dazu beitragen, das Übertragungsrisiko zu verringern», heisst es auf der Webseite.
Das Unternehmen hält auch fest, dass weniger Viren im Mund nicht zwangsläufig zu einem milderen Verlauf der Krankheit führen. Trotzdem: Zähneputzen hat dank Corona nochmal an Bedeutung gewonnen. (vnf)