Schluss mit Heimtraining auf der dünnen Yoga-Matte. Ran an die Hanteln und die Beinpresse! In den Fitnesszentren darf ab Montag wieder Sport getrieben werden. «Endlich!», sagt Tunç Karapalanci (49). Er steckt mitten in der Vorbereitung für die Wiedereröffnung der Fitnessstudios seiner Well Come Fit-Kette mit Sitz in Frauenfeld.
«Wir erwarten einen Ansturm», freut sich Fitnesscenter-Chef Karapalanci. Die Postfächer seiner Mail- und Social-Media-Accounts laufen über mit Fragen und Reservationen. «Die Vorfreude bei unseren Kunden ist sehr gross», erzählt der Fitness-Guru.
Kulante Kunden
Die letzten vier Monate seien hart gewesen, berichtet Tunç Karapalanci: «Ich musste mich mit viel Negativem herumschlagen.» Um Härtefallgelder kämpfen. Gespräche über Mietreduktionen führen. Das Budget neu regeln. «Das hat an den Kräften gezerrt», resümiert er. Karapalanci muss sieben Millionen Franken Umsatzeinbusse innert vier Monaten verkraften. Mit der Auszahlung der Härtefallgelder lassen Bund und Kantone auf sich warten.
Nichtsdestotrotz: Der Fitness-Freak und sein Team will die Wiedereröffnung gebührend feiern. «Wir rollen für unsere Kunden den roten Teppich aus», sagt Karapalanci. Viele Stammkunden hätten während der vier Monate ihr Abonnement bewusst nicht pausiert, obwohl es ihnen zugestanden hätte. «Sie haben uns unterstützt und wir wollen wieder was zurückgeben», sagt der Well Come Fit-Chef.
Weiterhin Workout im Freien
Um den Kundenansturm zu bändigen, hat die Fitness-Kette eine App aufgesetzt, über die man sich vor dem Workout eintragen muss. Damit stellt man sicher, dass niemand vor dem Studio warten muss oder zu viele Leute gleichzeitig im Fitness sind.
Tunç Karapalanci hat auch an die Leute gedacht, denen das Training in Innenräumen noch nicht geheuer ist: «Die Outdoor-Workouts und Online-Kurse, die wir in den letzten vier Monaten eingeführt haben, führen wir vorerst weiter.»