Hätte ich das bloss nicht auf die lange Bank geschoben! Das dürften sich gerade viel Wohnraum-Besitzer denken, die ihre Hypotheken verlängern müssen. Denn die Hypothekarzinsen haben sich in nur wenigen Monaten mehr als verdoppelt. «Beispiellos» sei der Anstieg seit Anfang Jahr, heisst es Moneyland.ch.
Am 1. Januar notierten Festhypotheken gemäss dem Online-Vergleichsdienst noch bei 1,01 Prozent für fünfjährige und 1,26 Prozent für zehnjährige Hypotheken – per Stichtag 20. Juni stehen die Zinssätze bei 2,57 Prozent und 2,99 Prozent.
Damit stiegen die Zinssätze des Fünfjährigen in diesem Zeitraum um 1,56 Prozentpunkte. Das entspricht mehr als einer Verdoppelung. Der Anstieg bei den Zehnjährigen: 1,73 Prozentpunkte (+ 137 Prozent). Auch kurzfristige Hypotheken verteuerten sich stark seit Anfang Jahr. Fazit von Moneyland: Seit Juli 2011 notierten Festhypotheken nicht mehr so hoch wie heute.
Hypozinsen dürften weiter steigen
Die Inflation schlägt auf dem Hypothekenmarkt durch, mit dem Zinsschock der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von der vergangenen Woche gewann der Anstieg der Festhypotheken nochmals an Dynamik. Mehrheitlich verschont blieben Saron-Hypotheken. Deren Zinssatz setzt sich aus dem Referenzzinssatz Saron zuzüglich einer Marge zusammen. Sobald der SNB-Leitzins – aktuell bei minus 0,25 Prozent – sich wieder im positiven Bereich befindet, dürften sich auch die Saron-Hypotheken verteuern.
Die Augen sind nun auf die SNB gerichtet. Kann sie die Inflation von derzeit 2,9 Prozent im Zaun halten? Laut Moneyland wird die nötige Inflationsbekämpfung zu «noch deutlich höheren» Hypothekenzinsen führen.