Wer schon mal mit dem Zug ins Ausland gefahren ist und bei den SBB gebucht hat, weiss: Einen spezifischen Sitzplatz zu reservieren, ist bisher nicht möglich. Bei vielen Destinationen im Ausland sind Sitzplatzreservationen ein Muss.
Einen Sitz in Fahrtrichtung buchen – geht nicht. Und für Personen, die zusammen reisen, ist es via SBB nur möglich einen Sitzplatz «in der Nähe» zu reservieren – ohne Garantie. Das könnte sich nun bald ändern, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt.
Das Problem: Das Reservationssystem der SBB ist veraltet. Der Schweizer Bahnbetreiber arbeitet aber gerade an einer Modernisierung der Vertriebssysteme. Die Reservation eines genauen Sitzplatzes soll im Laufe des nächsten Jahres eingeführt werden, wie die Zeitungen von CH Media berichten.
Die meisten europäischen Bahnbetreiber bieten ihren Kundinnen und Kunden bei der Sitzplatzreservierung bereits mehr als die SBB: Bei der Deutschen Bahn kann man wie im Flugzeug den genauen Sitzplatz anwählen. Dabei sieht man auch, wo das WC oder die Gepäckablage ist. Auch bei Trenitalia ist das möglich.
Weitere Neuerungen angekündigt
Die SBB bestätigen zwar nicht, dass die genaue Sitzplatzreservierung bereits 2024 kommt. Es sei aber «eine der Top-Prioritäten». Für das nächste Jahr soll es zudem weitere Neuerungen geben. Beispielsweise sollen internationale Verbindungen endlich über die App gebucht werden können. Die Funktion war schon mal für 2017 angekündigt – das gelang jedoch nicht.
Bisher muss man für internationale Tickets auf die SBB-Website ausweichen. Gemäss einem Sprecher sind dort «alle relevanten Tickets» für Reisen in die Nachbarländer erhältlich. Das ist aber nicht genug. «Wir arbeiten zusammen mit den Partnerbahnen mit Hochdruck am internationalen Ticketingsystem», heisst es im Artikel weiter.
Die Umstellung bringt aber nicht nur Positives mit sich: Man kann bei den SBB ab 2024 keine Tickets mehr für Züge in Spanien, Grossbritannien, Kroatien, Slowenien, Ungarn, Norwegen, Schweden, Finnland, Portugal, Polen und weitere osteuropäische Länder buchen. Das berichteten die CH-Media-Zeitungen bereits im März. Der Fokus liege auf den Nachbarländern. (kae)