Jetzt kommen flexible Abo-Modelle
Das sind die drei neuen GA-Alternativen

Das GA verliert in der Schweiz zunehmend an Beliebtheit. ÖV-Passagiere wünschen sich Abo-Modelle, die besser auf ihre individuellen Bedürfnisse angepasst sind. Dazu sind bereits einige im Test oder werden bald eingeführt.
Publiziert: 06.10.2023 um 11:30 Uhr
|
Aktualisiert: 06.10.2023 um 12:04 Uhr
1/5
Als Alternative zum Generalabo sind diverse Abo-Modelle bei Alliance Swisspass im Test.
Foto: Tim Loosli
RMS_Portrait_AUTOR_293.JPG
Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich Homeoffice und Teilzeit-Arbeitsmodelle schweizweit stärker etabliert. Das hat den Bedarf für den Kauf eines Generalabonnements (GA) für den öffentlichen Verkehr deutlich geschwächt. 2019 wurden eine halbe Million GA verkauft, im letzten Jahr waren es noch 430'000.

Deshalb sind neue Modelle gefragt. Und der ÖV hat geliefert. Einige Unternehmen des öffentlichen Verkehrs führen mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2023 neue Angebote ein, weitere testen noch, wie «SRF» berichtet. Drei Modelle stehen zur Auswahl.

1

ÖV-Guthaben

Hierbei kauft man ein bestimmtes Guthaben vorgängig rabattiert. Damit lassen sich während eines Jahres persönliche Billette und Tageskarten beziehen. Beispielsweise gibt es 3000 Franken Guthaben zum Preis von 2100 Franken, oder 2000 für 1500 Franken, oder 1000 für 800 Franken. Dieses System wird schweizweit eingeführt. Ein Test im Kanton Zug verlief positiv.

2

Wahltageabonnement «FlexiAbo»

Das «FlexiAbo» wird als Abonnement für eine limitierte Anzahl Nutzungstage eingeführt. Der Reisetag lässt sich aktivieren und flexibel ändern oder stornieren. Fünf Verkehrsverbunde (LU/OW/NW, FR, VD, NE, JU) führen das «FlexiAbo» mit dem Fahrplanwechsel ein. Zürich und das Engadin testen die Lösung derzeit noch.

3

Preis-Capping

Dieses Modell sieht vor, dass die Fahrtkosten bei einem bestimmten Betrag gedeckelt werden. Ist dieser Preisdeckel erreicht, sind sämtliche weiteren Fahrten kostenlos. Der Deckelbetrag variiert, liegt aber immer höher als der entsprechende Abopreis. Dafür bietet das Preis-Capping mehr Flexibilität. Im Einsatz ist dieses bereits auf der A-Welle (AG/SO), sowie auf einzelnen Strecken in den Kantonen Uri und Waadt.

Der Konsumentenschutz kritisiert

Die Stiftung für Konsumentenschutz begrüsst grundsätzlich die flexibleren und günstigeren Abonnements. Sie kritisiert aber, dass alle neuen Modelle nur online funktionieren. Wer digital weniger bewandert ist, könne eventuell von den neuen Angeboten nicht profitieren. Dazu sei anonymes Zugfahren kaum mehr möglich, was Fragen hinsichtlich Datenschutz aufwirft.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.