Ex-Präsident lädt zum 100'000-Dollar-Dinner
Donald Trump eilt seinem Kumpanen Rudy Giuliani zu Hilfe

Für eine tiefe sechsstellige Summe dürfen politische Unterstützer mit dem ehemaligen US-Präsidenten und seinem politischen Schlachtross dinieren. Das Geld soll für deren Anwaltskosten eingesetzt werden.
Publiziert: 24.08.2023 um 08:14 Uhr
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Ex-US-Präsident Donald Trump eilt seinem langjährigen Weggefährten Rudy Giuliani (r. mit Sonnenbrille) zu Hilfe.
Foto: AFP
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Donald Trump (77) lädt wieder zum exklusiven Dinner. Für die Lappalie von 100'000 Dollar dürfen solvente Unterstützer am kommenden 7. September in Trumps eigenem Golfclub in Bedminster (New Jersey, USA) mit ihm sprechen und dinieren. 

Das ist an sich nicht aussergewöhnlich. Schon vor und während seiner Amtszeit als US-Präsident (2016-2020) lud Trump regelmässig zu solchen Abendessen, oft auf seinem Anwesen Mar-a-Lago in West Palm Beach (USA). Kostenpunkt: Jeweils zwischen 100'000 und 250'000 Dollar. «Fundraising», also Geldbeschaffung, ist fester Bestandteil des Sozial- und Politlebens in den USA.

Neu am Anlass des 7. Septembers: Es geht nicht um Geldbeschaffung für Trump selber, sondern für seinen treuen Gefährten Rudy Giuliani (79). Dieser wird mit dabei sein beim Tischgespräch und beim anschliessenden Dinner.

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Giuliani hatte um Geld gebettelt

Der Erlös der «Benefizveranstaltung» soll an Giuliani überwiesen werden. Dieser hatte Trump zuletzt angefleht, ihm beim Bezahlen seiner Anwaltsrechnungen zu helfen. Trump scheint dem also nachzukommen.

Einst war Rudy Giuliani (79) eine gefeierte Polit-Persönlichkeit. Dem gelernten Anwalt wurde attestiert, als Bürgermeister die Millionenstadt New York «gesäubert» zu haben. Doch seine Treue zu Trump bringt ihn nun in Schwierigkeiten. Weil Giuliani die falschen Behauptungen des Ex-Präsidenten über die «gestohlene» Wahl 2020 hartnäckig verteidigt und dafür selbst Lügen über den Prozess der Stimmenauszählung in einem Wahlzentrum in Atlanta (Georgia) verbreitet hat, wird er angeklagt.

Darüber hinaus wurde er von den Wahlmaschinenherstellern Dominion und Smartmatic auf 1,3 Milliarden Dollar Schadenersatz verklagt, weil er fälschlicherweise behauptet hatte, dass ihre Dienste die Wahl 2020 zugunsten von Präsident Joe Biden beeinflusst hätten. Eine ehemalige Mitarbeiterin beschuldigt ihn ausserdem der sexuellen Belästigung. Das alles hat Giuliani in finanzielle Not gebracht.

Findet sich jemand, der 100'000 Dollar bezahlt, um im Dunstkreis der angeklagten Politgrössen zu dinieren und so deren Rechtsstreitigkeiten zu finanzieren? Gewiss. Viele einflussreiche Republikaner folgen Trump und Giuliani blind. Da nimmt man auch die prahlerische Einladung hin. Giuliani wird als «America's Mayor» angepriesen, in Anspielung auf seine Zeit als New Yorker Bürgermeister, in die auch die Attentate aufs World Trade Center fallen. Das liegt über 20 Jahre zurück. Seitdem ging es mit Giuliani nur noch bergab.


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