Er kennt das Skibusiness beidseits der schweizerisch-österreichischen Grenze bestens: Peter Schröcksnadel (80) war 31 Jahre lang Präsident des Österreichischen Skiverbands (ÖSV). Seit zwei Jahren kontrolliert er als Mehrheitsaktionär das Geschehen bei den Bergbahnen in Saas-Fee VS.
Während die Landsleute des Unternehmers für den Pistenspass geimpft, genesen oder getestet sein müssen, gilt in Schweizer Gondeln nur die Maskenpflicht – zumindest bis Ende Dezember. «Ich finde den Schweizer Sonderweg einen guten Entscheid», sagt Peter Schröcksnadel zu Blick. «Im Freien beim Skifahren auf der Piste kann sowieso nichts passieren», so der ehemalige ÖSV-Chef. «Mir sind zumindest keine Infektions-Cluster in Skigebieten bekannt.»
«Einfach die Fenster aufmachen!»
Die Österreicher haben gestern entschieden, die 3G-Regel ab dem
15. November fix einzuführen. Auch in Frankreich und Italien müssen Skifahrerinnen und Skifahrer an den Talstationen ihren Covid-Nachweis vorlegen. «Dass sich der Staat da überall einmischt, finde ich nicht gut», so Schröcksnadel. «Man darf den Leuten ruhig etwas Eigenverantwortung zutrauen.»
Die Maske müsse beim Anstehen und in der Bahn aber unbedingt auf. «Das hat sich bewährt», sagt Schröcksnadel. «Und in der Gondel kannst ja auch einfach die Fenster aufmachen!», sagt das österreichische Ski-Urgestein und lacht.
«Schweiz wird für Ausländer attraktiver»
Muss die Schweiz nun Angst haben vor ungeimpften Skigästen aus Österreich? «Ich denke schon, dass die Schweiz für ausländische Gäste attraktiver wird», so Schröcksnadel. Angst zu haben brauche die Schweiz deswegen nicht: «An der Grenze brauchen Österreicher ja sowieso ein Zertifikat.»
Gar nicht gut dagegen kommt der Schweizer Sonderweg bei mehreren österreichischen Skigebieten an. Die Schweiz erhalte so einen ungerechtfertigten Wettbewerbsvorteil, befürchten sie.