Das sagt Berset zum Zertifikats-Knatsch in den Skigebieten
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«Gleiche Regeln wie überall»:Das sagt Berset zum Zertifikats-Knatsch in den Skigebieten

Berset gibt keine Garantie für den Winter
So redet sich Seilbahnen-Wicki aus dem Ski-Regel-Wirrwarr raus

Kommt die Zertifikatspflicht? Oder bleiben die bisherigen Corona-Regeln in Skigebieten bestehen? Die Seilbahnen Schweiz wollten proaktiv informieren – aber das BAG grätschte dazwischen. Jetzt nimmt Seilbahnen-Chef Hans Wicki Stellung – und schafft Klarheit.
Publiziert: 20.10.2021 um 19:08 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2021 um 22:50 Uhr
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Hans Wicki, Präsident von Seilbahnen Schweiz.
Foto: Keystone
Fabio Giger

Mit den Ankündigungen von Corona-Regeln in Skigebieten ist es ein Hin und Her. Wie bei den Seilbähnli am Berg. Am Dienstagmittag informierte Seilbahnen Schweiz in einer Mitteilung: In der kommenden Wintersaison würde das bestehende Schutzkonzept nicht geändert.

Heisst: Es gilt weiterhin Maskenpflicht in Gondeln und Innenräumen, eine Zertifikatspflicht soll es – analog zum ÖV – keine geben. Die Gespräche mit dem Bund und den Kantonen würden sehr konstruktiv verlaufen, so die Seilbahnen.

«Haben vom BAG grünes Licht gekriegt»

Nur Stunden später an der Expertenkonferenz des Bundes scheint das Bähnli wieder in die andere Richtung zu fahren. Patrick Mathys (51) vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) sagt zum Verzicht der Zertifikatspflicht in Skigebieten: «Mich überrascht, dass die Bergbahnen so tun, als wäre dieser Entscheid schon gefallen.» Und der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri (61) setzt noch einen drauf: «Da sind die letzten Worte noch nicht gesprochen.» Am Schluss entscheide der Bundesrat und nicht die Bergbahnen.

Weshalb verkündeten die Seilbahnen Corona-Regeln, wenn noch nichts entschieden ist? «Am Dienstagmorgen haben wir vom BAG grünes Licht für die genannten Regeln bekommen», erklärt der Präsident der Schweizer Seilbahnen, Hans Wicki (57). Deshalb habe man entschieden, die ersten Verhandlungsergebnisse zu kommunizieren.

Stillschweigen bei Zertifikatspflicht

Als Erstes haben die Bergbahnen-Chefs an der GV der Seilbahnen in Verbier VS davon erfahren. Der Seilbahnen-Vorstand wollte seinen Mitgliedern endlich reinen Wein zu den Corona-Regeln einschenken.

Aber die Kommunikationsstrategie verwirrt. Ist die Zertifikatspflicht in der kommenden Saison jetzt vom Tisch oder nicht? Dazu wollen sich weder die Seilbahnen noch das BAG äussern.

Geheimniskrämerei um Stufenkonzept

Tatsache ist: In der Mitteilung der Seilbahnen steht kein Wort über das Covid-Zertifikat. Der Verband schreibt klipp und klar: «Die Bergbahnen können mit den gleichen Bedingungen in die Wintersaison starten wie der öffentliche Verkehr.» Im ÖV muss heute und wohl auch in Zukunft niemand ein Zertifikat vorweisen.

Die Seilbahnbranche arbeitet im Hintergrund gemeinsam mit dem BAG und dem Eidgenössischen Departement des Inneren (EDI) weiter an einem Stufenkonzept. Covid-Massnahmen im Skigebiet würden so von der epidemiologischen Lage abhängen. Darüber stand in der Mitteilung aber keine Silbe.

Berset: «Keine Garantie für ganzen Winter»

«Punkto Stufenkonzept konnten wir uns mit dem Bund noch nicht einigen», so Wicki. Deshalb habe man noch nicht kommuniziert. Über den Stand der Verhandlungen und die Konzeptdetails hüllen sich die Parteien in Schweigen.

Die jüngste Wende in der Gondel-Geschichte brachte nun Gesundheitsminister Alain Berset (49). «Ich glaube, die Skigebiete starten mit den Regeln, die gestern präsentiert worden sind», sagte er an der Pressekonferenz vom Mittwoch. Doch man könne nie eine Garantie abgeben für das, was den ganzen Winter über gelten werde.

Und womit rechnet nun Seilbahnen-Wicki? «Wir gehen davon aus, dass die jetzigen Regeln – mit Maskenpflicht, aber ohne Zertifikat – bis mindestens Weihnachten-Neujahr gelten werden.»

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