Der Riederalp in den Walliser Bergen gehen die Hotelbetten aus. Gerade mal noch ein einziges kleines Hotel empfängt Gäste.
Das möchte Andreas Walker, der die Riederalp seine Heimat nennt, ändern. Der ehemalige Gemeinderat und Vizepräsident der Riederalp will dort ein fünfstöckiges Hotel bauen. Im April 2022 reichte er ein erstes Baugesuch ein, wie der «Walliser Bote» berichtet. Trotzdem ist es bisher nicht zum Spatenstich gekommen.
Denn nach Eingabe des Baugesuchs gab es zwei Einsprachen. Die Gemeinde weist diese zwar ab, Walker bekommt die Baubewilligung im Juni 2022. Doch einer der Kritiker bleibt besonders hartnäckig: Ein Zweitwohnungsbesitzer zieht die Einsprache in den Staatsrat weiter. Mittlerweile ist diese seit zwei Jahren dort hängig.
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Walker verliert mehr und mehr die Geduld: «Es ist eine Katastrophe, dass der Kanton nicht vorwärtsmacht.» Das Projekt entspreche «zu 100 Prozent dem Bau- und Zonenreglement».
Platz für 50 Personen
Geplant ist ein Hotel auf fünf Stöcken mit elf Zimmern. Dieses soll Platz für 40 bis 50 Personen bieten. Zusätzlich soll ein Restaurant entstehen. Gebaut werden soll das Hotel an der Westseite der Riederalp – ganz in der Nähe der Bergstation mit Gondelbahn.
Immerhin: Der Staatsrat scheint bald eine Entscheidung treffen zu wollen. «Ich verstehe, dass die Wartezeit lang sein kann. Angesichts der Komplexität des Falls ist die Beschwerde noch in Bearbeitung. Sie sollte in den kommenden Wochen dem Staatsrat vorgelegt werden», so der zuständige Staatsrat gegenüber der Zeitung.
Für Walker ist klar: Die Riederalp braucht dringend neue Hotelbetten. Das Hotelimperium von Art Furrer wurde bereits 2020 ausverkauft. Ein weiteres grosses Hotel wurde geschlossen und steht derzeit ebenfalls zum Verkauf. Wiederum ein anderes Hotel wird in Wohnungen umgewandelt.
«Die jetzige Entwicklung in Sachen Hotels und Restaurants auf der Riederalp tut mir weh», so Walker weiter. Aber auch die Umsetzung des Baus braucht Zeit. Denn Walker hat die Detailplanung auf Eis gelegt. «Es scheint, dass der Staatsrat und der dazugehörige Verwaltungsapparat kein Interesse an neu gebauten Hotels und Restaurants haben.»