Auf einen Blick
- Trump könnte Handelskrieg abschwächen. Deal mit Kanada und Mexiko erwartet
- Handelsminister Lutnick: Kanada und Mexiko bereit für strengere Fentanyl-Kontrollen
- Kanadas Aussenministerin weiss aber nichts von einem Deal
Erst am Dienstag zettelte Donald Trump (78) den grössten Handelskrieg der Geschichte an. Er setzte seine Drohung um und führte Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko in der Höhe von 25 Prozent ein. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau (53) kontert und erlässt im Gegenzug ebenfalls Strafzölle in derselben Höhe auf US-Waren. Auch Mexikos Staatschefin Claudia Sheinbaum (62) kündigte am Dienstag Gegenzölle an.
Doch schon einen Tag später könnte der nordamerikanische Handelskrieg eine irre Wende nehmen. Trumps Handelsminister Howard Lutnick (63) sagte in einem Interview mit dem Sender Fox Business, dass der US-Präsident «wahrscheinlich» bereits am Mittwoch einen Deal bekannt gibt, der die Senkung der US-Zölle gegenüber Mexiko und Kanada zur Folge hätte.
«Irgendwo in der Mitte»
«Die Kanadier und die Mexikaner haben heute den ganzen Tag mit mir telefoniert», erklärt Lutnick gegenüber Fox Business weiter. Demnach seien sie bereit, strenger gegen den Drogenschmuggel von Fentanyl vorzugehen. Der US-Handelsminister machte zudem klar, dass er eher von einer Senkung, als einer kompletten Aussetzung der Zölle ausgeht. Trump werde «auf die Kanadier und Mexikaner zugehen, aber nicht ganz», so Lutnick. Der Deal werde vermutlich «irgendwo in der Mitte» liegen.
Kanadas Aussenministerin Mélanie Joly (46) scheint vom Deal allerdings noch nichts zu wissen. Gegenüber dem BBC-Sender Newsnight erklärte sie, dass ihr Büro nicht über den Plan informiert sei. Der Mittwoch wird aber wohl Klarheit schaffen. Dass Trump seine Meinung schnell ändern kann, ist nichts Neues.
Gleichzeitig mit dem Beginn des nordamerikanischen Handelsstreits hat Trump in der Nacht auf Dienstag gegen China nachgelegt. Per Dekret ordnete er an, die im Februar beschlossenen Importzölle auf Waren aus China auf 20 Prozent zu verdoppeln. Auch China reagiert mit Strafzöllen in Höhe von zehn bis 15 Prozentpunkten auf eine Reihe landwirtschaftlicher Produkte aus den USA. Wie Trump da weiterfährt, hat Howard Lutnick nicht verraten.