Auf einen Blick
- Frankreich verbietet Einweg-E-Zigaretten
- In anderen europäischen Ländern wird ein Verbot ebenfalls diskutiert oder ist bereits in Kraft
- Über 13 Millionen Einweg-Vapes wurden 2024 in die Schweiz importiert
- Auch hierzulande kommt ein allfälliges Verbot auf den Tisch
Sie sind bunt, fruchtig und günstig. Elektronische Einweg-Zigaretten liegen gerade voll im Trend – besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Und sorgen deshalb in vielen Ländern immer wieder für Gesprächsstoff in der Politik.
So hat das französische Parlament am Donnerstag in Paris den Gesetzesvorschlag zum Verbot von elektronischen Einwegzigaretten endgültig angenommen. Das neue Gesetz untersagt den Verkauf der sogenannten Einweg-Vapes. Bei Verstössen drohen Geldstrafen von bis zu 100’000 Euro, im Wiederholungsfall sogar von 200’000 Euro.
Frankreich ist nicht das einzige europäische Land, das die Schraube beim Vape-Konsum massiv anzieht. In Belgien trat ein Verbot bereits am 1. Januar 2025 in Kraft. Auch Grossbritannien kündigte an, bis im Juni ein entsprechendes Gesetz einzuführen.
Wie sieht die Gesetzeslage in der Schweiz aus?
Auf Bundesebene hält das angepasste Tabakproduktegesetz vom 1. Oktober 2024 fest: Der Verkauf von tabak- und nikotinhaltigen Produkten ist für Personen unter 18 Jahren verboten. Zuvor galt in einigen Kantonen wie Luzern, Aargau oder Glarus ein Abgabealter von 16 Jahren. Auch für Vapes.
Auf Kantonsebene werden die Zügel teilweise noch strenger angezogen. Zuerst verbot das jurassische Parlament im September des letzten Jahres den Vertrieb und Verkauf von Einweg-Vapes. Das Wallis zog wenig später nach. Derzeit läuft noch ein Referendum, es ist aber wahrscheinlich, dass Walliserinnen und Walliser ihre Einwegware künftig ausserhalb des Kantons kaufen müssen.
In anderen Kantonen dürfen Fans des Einweg-Dampfens vorerst aufatmen. Die Basler Regierung hat sich kürzlich gegen ein kantonales Verbot von Einweg-E-Zigaretten ausgesprochen. Sie ist der Ansicht, das Tabakproduktegesetz regle den Verkauf bereits umfassend.
Wie verbreitet ist das Vapen in der Schweiz?
Der Hype um die bunten Einmal-Dampfer ist längst in der Schweiz angekommen. So hat der Anteil von vapenden Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren gemäss Lungenliga Schweiz in den vergangenen zwei Jahren um zehn Prozent zugenommen. Die Organisation rechnet mit einem anhaltenden Trend. Gleichzeitig geht die Stiftung Suchtschweiz davon aus, dass der Rückgang des Konsums von konventionellen Zigaretten unter anderem durch den Anstieg von Vapes ausgeglichen wird.
Auch Zahlen vom Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit zeigen, wie steil es mit den elektrischen Zigaretten bergauf geht: Zwischen Januar und Juli 2024 wurden knapp 554’000 Kilogramm nikotinhaltige E-Zigaretten in die Schweiz importiert. Rechnet man mit einem durchschnittlichen Gewicht von 40 Gramm pro Vape, sind das über 13 Millionen Stück! Zum Vergleich: 2022 waren es noch rund 8 Millionen Vapes gewesen – im ganzen Jahr.
Wie schädlich sind Vapes wirklich?
Der Irrglaube, E-Zigaretten seien weniger gesundheitsschädigend als herkömmliche Zigaretten, hält sich wacker. Doch auch Einweg-Vapes enthalten neben dem künstlichen Aroma und dem Akku giftige Chemikalien, darunter Schwermetalle wie Nickel und Chrom sowie Nikotinsalze. Diese sind leichter zu inhalieren als herkömmliches Nikotin.
Zwar deuten einige Studien darauf hin, dass E-Zigaretten ein geringeres Krebsrisiko aufweisen. Aber das Dampfen ist ein neues Phänomen. Deshalb sind langfristige Auswirkungen noch nicht vollständig erforscht. Die gesündeste Alternative bleibt also immer noch, ganz die Finger vom Rauchen zu lassen.
Ausserdem schaden die oft aus China stammenden Wegwerfprodukte nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt. Derzeit landen in der Schweiz über 80 Prozent der Elektro-Fluppen im Abfall statt im Recycling.
Wird es auch in der Schweiz ein nationales Vape-Verbot geben?
Das ist durchaus denkbar. Der Nationalrat hat einen Vorstoss seines grünen Ratsmitglieds Christophe Clivaz (56) für ein generelles Verkaufsverbot von Einweg-E-Zigis bereits gutgeheissen. Nun liegt das Geschäft beim Ständerat. Die Chancen stehen gut – im Nationalrat war die Zustimmung mit 122 zu 63 Stimmen deutlich. Gut möglich also, dass das Tabakproduktegesetz noch um einen entsprechenden Passus ergänzt wird.