Drastische Massnahmen gegen Wassermangel
Mallorca verhängt per sofort einen Pool-Baustopp für ein ganzes Jahr

Wassermangel auf Mallorca: Nach einem extrem heissen Sommer regnet es auf der Insel weiterhin wenig. Gemeinden müssen zu drastischen Massnahmen greifen. Im Osten gilt nun ein Pool-Baustopp für ein ganzes Jahr.
Publiziert: 18.10.2024 um 19:04 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2024 um 13:14 Uhr
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Für solche Poolanlagen gilt auf Mallorca ein Baustopp.
Foto: Hotelplan

Auf einen Blick

  • Mallorca leidet unter anhaltendem Wassermangel
  • Gemeinden verhängen Baustopp für Pools
  • Lecks in alten Leitungen verschlimmern die Wasserknappheit
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Es ist Oktober. Und Mallorca kämpft noch immer mit Wassermangel. Nach einem heissen Sommer – mit ununterbrochenen Temperaturen von 40 Grad – fällt auf der spanischen Touristeninsel nach wie vor wenig Regen. Deshalb gilt weiterhin Dürrealarm.

Wasser bleibt ein rares Gut. Mit dem sonst üblichen Aufruf, den Garten nicht mehr zu bewässern oder aufs Waschen des Autos oder das Füllen des Pools zu verzichten, ist es dieses Jahr nicht getan. Gemeinden greifen zu radikaleren Massnahmen. So haben die Behörden rund um die Kleinstadt Artà im Osten der Insel ein Baustopp für Pools ausgesprochen, wie die «Mallorca Zeitung» berichtet.

Der Wassermangel ist bekannt

Genehmigungen für den Bau oder die Renovierung werden ausgesetzt – voraussichtlich für ein ganzes Jahr. Zudem betroffen sind «jegliche andere Anlagen zur Nutzung von Wasser für Freizeit- oder Dekorationszwecke». Und weitere Verbote drohen: Das Stadtparlament teilt mit, dass in den kommenden Wochen möglicherweise «noch drastischere Massnahmen» ergriffen werden.

Die Gemeinden im Osten Mallorcas haben immer wieder mit Wassermangel zu kämpfen. Schuld ist aber nicht nur das Klima. Die Kanalisation im Gebiet ist seit Jahren in einem prekären Zustand. Durch Lecks in den alten Leitungen geht viel Wasser verloren. Darum war Artà auch in diesem Sommer die erste mallorquinische Gemeinde, die Wassersparmassnahmen verhängen musste.

Im Sommer gabs Wasser nur noch im Stundentakt

Aber auch im Nordwesten galten in diesen Sommer kuriose Regelungen. Die Gemeinde Banyalbufar drehte Einheimischen und Touristen das erfrischende Nass stundenweise ab. Um Wasser zu sparen, floss dieses nur noch zwischen 11 Uhr und 23 Uhr. Die Gemeinde Estellencs versuchte, den Wasserverbrauch pro Kopf zu reduzieren. Pro Person und Tag durfte man höchstens 75 Liter verbrauchen. Die Beschränkung genügte aber nicht. Auch dort wurden später die Wasserhähne temporär abgestellt – zwischen 23 Uhr und 7 Uhr morgens.

Wieder andere Gemeinden schränkten den Zugang zu Wasser über spezielle Zeitfenster ein. So hatten in einzelnen Quartieren die Besitzer von Liegenschaften mit geraden Hausnummern nur von 8 Uhr bis 14 Uhr Wasser. In den Häusern mit ungeraden Nummern galt das Zeitfenster von 14 Uhr bis 8 Uhr. Zähneputzen mit frischem Wasser ging dann nur noch beim Nachbarn auf der anderen Strassenseite.

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