Auf einen Blick
- Spanien verärgert mit neuem Meldegesetz die Tourismusbranche
- Gäste müssen bis zu 42 persönliche Angaben machen
- Bei Nichtbeachtung drohen Bussgelder von 600 bis 30'000 Euro
- Jetzt knickt die Regierung ein
Die spanische Regierung krebst zurück! Touristen müssen künftig doch keinen Daten-Striptease machen. Das neue Melderegister soll zwar am 2. Dezember in Kraft treten. Aber die Touristen müssten vorerst nicht mehr Daten preisgeben als bisher üblich. Das präzisierte Innenminister Fernando Grande-Marlaska (62). Er knickt ein vor dem grossen Widerstand der Tourismusbranche.
Eigentlich hätten Reisende beim Einchecken in Hotels, Ferienwohnungen, auf Campingplätzen oder beim Autovermieter umfassende persönliche Daten angeben müssen. Darunter E-Mail-Adresse, Telefonnummer und sogar die Kontonummer bei der Bank, wie die «NZZ» berichtet. Insgesamt bis zu 42 Angaben. Diese wären direkt dem spanischen Innenministerium übermittelt worden.
Massnahme gegen Terror
Grande-Marlaska präsentierte das Gesetz als neue Massnahme zur Terrorbekämpfung. Dabei traf er aber auf mächtigen Gegenwind. So forderte die spanische Datenschutzorganisation AEPD, dass die Behörden nur auf die Daten zugreifen, sobald ein berechtigter Verdacht besteht. Die Organisation bemängelte zudem die grosse Menge an persönlichen Informationen, die die Regierung haben will. Ablaufdatum der Kreditkarte, IBAN-Kontonummer und die Bank der Gäste beispielsweise gingen die Behörden nichts an.
In der Tourismusbranche sorgte das neue Gesetz sowieso für Entsetzen. Spanien wäre das einzige Land Europas mit einer derart umfassenden Regelung. Lange Schlangen beim Check-in und zusätzlicher Arbeitsaufwand für das Personal entsprechend vorprogrammiert. Spanien verzeichnete im letzten Jahr 85 Millionen Touristen. Das Gesetz hätte den Rekord gefährdet.
Hohe Bussgelder
Reisebüros und Autovermieter waren ebenfalls besorgt – und erzürnt. Sie hätten die Daten bereits bei der Reservierung erheben müssen. Laut der «NZZ» hätten den Dienstleistern bei einer Nichtbeachtung der Regel Bussgelder von 600 bis 30'000 Euro gedroht
Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.
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