Extreme Hitzewelle erfasst die Ferieninsel
Auf Mallorca fliesst Trinkwasser nur noch stundenweise

Touristen auf Mallorca wird das Wasser abgedreht. Die Trockenheit wird von Tag zu Tag zu einem grösseren Problem. Erste Gemeinden greifen nun radikal durch. Sie rationieren das kühle Nass. Und lassen sich das rare Gut mit Tanklastwagen liefern.
Publiziert: 08.08.2024 um 17:17 Uhr
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Aktualisiert: 09.08.2024 um 14:01 Uhr
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Auf Mallorca ist es dieser Tage bis zu 40 Grad heiss.
Foto: imago/imagebroker
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Auf Mallorca scheint die Sonne derzeit ohne Unterbruch – bei Temperaturen von 40 Grad. Das wird selbst den grössten Sonnenanbetern unter den Zehntausenden Touristinnen und Touristen zu viel, die ihre Sommerferien auf der beliebten Ferieninsel verbringen. Sie stöhnen unter der Hitzewelle, welche Mallorca erfasst.

Mit jedem Hitzetag spitzt sich die Lage zu, die Trockenheit wird immer grösser. Wasser wird zum raren Gut. Mit dem sonst üblichen Aufruf, den Garten nicht mehr zu bewässern, oder aufs Waschen des Autos oder das Füllen des Pools zu verzichten, ist es dieses Jahr nicht getan. Gemeinden greifen zu radikalen Massnahmen: Sie rationieren das Wasser, wie die Zeitung «Ultima Hora» berichtet.

Ab 23 Uhr gibts kein Wasser mehr

Die Gemeinde Banyalbufar im Nordwesten der Insel dreht Einheimischen und Touristen das erfrischende Nass stundenweise ab. Um Wasser zu sparen, fliesst dieses nur noch zwischen 11 Uhr und 23 Uhr. Wie lange die Massnahme gilt, ist nicht klar. Ein Ende der heftigen Hitzeperiode ist nicht in Sicht. Auf die kalte Dusche vor dem Zubettgehen muss man also verzichten.

Schon jetzt muss Wasser mühsam mit Tanklastwagen herbeigekarrt werden. «Wir bekommen im Moment nicht die Menge an Wasser, die man uns zugesichert hat», sagt Bürgermeister Joan Vives. Wegen der vielen Touristen sei der Verbrauch stark angestiegen. «Da können wir einfach nicht mehr mithalten.» Die Gemeinde sucht verzweifelt nach neuen Trinkwasservorkommen. Entsprechende Bohrungen waren aber für die Katz. «Trinkwasser haben wir keines gefunden, nur verschmutztes Grundwasser», sagt der Bürgermeister weiter.

Frisches Wasser nur für gerade Hausnummern

Die Gemeinde Estellencs versucht, dem Wassermangel anders beizukommen: Pro Person und Tag darf man höchstens 75 Liter verbrauchen. Noch vor kurzem gabs 110 Liter pro Tag. Offenbar genügt auch diese Beschränkung nicht. Demnächst werden im malerischen Ort im Westen von Mallorca die Wasserhähne zwischen 23 Uhr und 7 Uhr morgens abgestellt.

Wieder andere Gemeinden schränken den Zugang zu Wasser über spezielle Zeitfenster ein. So gibts in einzelnen Quartieren in Liegenschaften mit geraden Hausnummern von 8 Uhr bis 14 Uhr Wasser. In denen mit ungeraden Nummern dann von 14 Uhr bis 8 Uhr. Zähneputzen mit frischem Wasser geht dann nur noch beim Nachbarn auf der anderen Strassenseite.

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