Der Süden Europas ächzt unter der Hitze. Besonders stark betroffen ist Italien. Derzeit herrschen südlich von Rom Temperaturen von bis zu 40 Grad. Vielerorts wird nun gar die erfrischende Dusche zwischendurch zum Problem. Denn das Wasser wird knapp – mitten in den Sommerferien. Es ist der Horror für die Tourismusbranche.
Besonders prekär ist die Lage in Sizilien. Wegen der anhaltenden Dürre und der maroden Infrastruktur müssen Hotels die Touristen sogar abweisen. Der Grund? Sie können nicht garantieren, dass die WCs funktionieren oder Duschen nach einem heissen Tag möglich ist. Zuletzt haben die Anwohner von Agrigento tagelang kein Wasser gehabt, berichten lokale Medien.
Krisenstab eingesetzt
Nun weitet sich die Wasserkrise auf Sardinien aus. Alessandra Todde (55), Präsidentin der Autonomen Region Sardinien, hat an einer Dringlichkeitssitzung der Regionalregierung den Notstand ausgerufen. Das berichtet die Zeitung «L'Unione Sarda». Sie spricht zusätzliche finanzielle Mittel und ruft alle involvierten Parteien dazu auf, die Krise gemeinsam in Angriff zu bekämpfen. Ein Krisenstab arbeitet mit Hochdruck daran, dass die Wasserversorgung nicht zusammenbricht.
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Vergangene Woche hatte Todde bereits den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden die grösstmögliche Unterstützung zugesichert. Diese müssen die Massnahmen umsetzen. Das machen sie teils mit einschneidenden Beschränkungen. So müssen in Lanusei im Osten der Insel die Wasserhähne zwischen 17 Uhr abends und 6 Uhr in der Früh geschlossen bleiben.
Bis zu 500 Euro Strafe
In der ebenfalls östlich gelegenen Ortschaft Talana werden harte Geldstrafen von bis zu 500 Euro gegen diejenigen verhängt, die sich nicht an die erlassenen Verbote halten. So dürfen in den am stärksten von der Wasserknappheit betroffenen Gemeinden Gärten nicht mehr bewässert und Autos nicht mehr gewaschen werden.
Schon jetzt ist für Alessandra Todde klar, dass im Oktober alle wichtigen Stellen zusammensitzen müssen. «Ich habe allen Bürgermeistern mitgeteilt, dass wir dann Lösungen ergreifen müssen, damit wir nächstes Jahr nicht wieder mit den gleichen Problemen konfrontiert werden», sagt die Präsidentin der Insel.