Ob eine Reise zur Familie, Freunden oder Bekannten gemacht werden kann oder nicht, hängt zurzeit vorwiegend von einem einzigen Register ab: Der Quarantäne-Liste des Bundesamt für Gesundheit (BAG). Alle zwei Wochen aktualisiert dieses seine Liste – aufgrund epidemiologischer Einschätzungen.
Das BAG bewertet die Länder basierend auf der Ansteckungszahl pro hunderttausend Einwohner in den letzten zwei Wochen – die sogenannte 14-Tages-Inzidenz. Alle Länder, die einen Wert grösser als 60 im Vergleich zur Schweiz haben, kommen auf die Liste.
Momentan verzeichnet die Schweiz 255 Infizierte pro hunderttausend Einwohner in den letzten zwei Wochen. Das heisst, alle Länder mit mehr als 315 Ansteckungen landen auf der Liste. Die, die darunter liegen, werden gestrichen.
Lettland und Georgien müssten drauf
Laut der Zahlen der WHO müssten von den europäischen Ländern Georgien und Lettland auf die Quarantäne-Liste gesetzt werden. Lettland ist erst vor zwei Wochen noch von der Liste gestrichen worden. Jetzt sind da die Fallzahlen aber wieder stark angestiegen.
Erst gestern hatte das BAG kurzfristig entschlossen, Nepal auf die Quarantäne-Liste zu nehmen. Die Fallzahlen im Land im Himalaya sind stark angestiegen.
Nepal hat wegen des starken Corona-Ausbruchs alle Flugverbindungen für zwei Wochen gestrichen. Auch im Basislager des Mount Everests wurden kürzlich mehrere Corona-Fälle bekannt. Trotz der Pandemie hat Nepal dieses Jahr einer Rekordzahl an Genehmigungen an Ausländer erteilt.
Impfturbo San Marino
Wegen der 14-Tage-Inzidenz müssten Bosnien-Herzegowina und der Mini-Staat San Marino von der Quarantäne-Liste gestrichen werden. In Bosnien-Herzegowina sinken die Fallzahlen. Allerdings wurden Mitte März die ersten Fälle der südafrikanischen Mutation bestätigt, wie die österreichische Wirtschaftskammerorganisation auf ihrer Website schreibt. Es ist letztendlich Sache des BAG, ob ein Land auf der Liste bleibt oder gestrichen wird.
Im Fall von San Marino sieht es etwas anders aus: Dort wird viel geimpft. Der Gesundheitsminister des Zwergstaates fragte in Russland um eine Lieferung ihres Impfstoffs Sputnik V nach. Die Russen lieferten ihn umgehend per Flugzeug und liessen sich als Retter feiern. Wohl zurecht: Die Fallzahlen sinken. Deshalb könnte die Quarantäne-Pflicht für Reisende aus San Marino schon bald aufgehoben sein.