«Die Zitrone ist ausgepresst»
Swiss-Personal protestiert mit Pin gegen Arbeitsbedingungen

Die Stimmung beim Kabinenpersonal der Swiss ist auf dem Tiefpunkt angelangt. Die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter beschweren sich über schlechte Arbeitsbedingungen. Nun machen sie den Protest auch für die Reisenden sichtbar.
Publiziert: 07.04.2022 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2022 um 09:01 Uhr
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Das Swiss-Kabinenpersonal ist sauer über die aktuellen Arbeitsbedingungen.
Foto: Keystone

Beim Kabinenpersonal der Swiss brodelt es. Seit Monaten ist die Stimmung angespannt. Nach der Corona-Krise liegen die Nerven blank. Zoff mit Reisenden wegen der Maskenpflicht, regelmässige PCR-Tests, Entlassungen. All das hat den Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern zugesetzt. Der Flugbetrieb zieht zwar langsam wieder an. Die Stimmung in der Kabine verbessert sich aber nicht, wie das «St.Galler Tagblatt» berichtet.

Die Atmosphäre wird weiter getrübt, weil die Lufthansa-Tochter ihren Angestellten bei Absenzen nicht immer glaubt. Nun hat es dem Kabinenpersonal definitiv den Nuggi rausgehauen. «Die Stimmung im Korps ist an einem Tiefpunkt angelangt», heisst es in einem internen Schreiben. Ein deutlicher Protest wurde auf der Teppichetage platziert. Bisher ohne Erfolg.

«Fehlentscheid der Swiss»

Der Hauptvorwurf des Kabinenpersonals: Das Management habe im Sommer zu viele Entlassungen ausgesprochen. Das räche sich nun. Ausbaden müssten das die noch verbliebenen Crew-Mitglieder. Laut der Gewerkschaft Kapers handelt es sich um eine «Fehlentscheidung der Swiss».

Damit auch die Passagiere etwas vom Unmut des Kabinenpersonals mitbekommen, tragen Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter einen Protest-Pin in Form einer Zitrone. Ihre Message: «Die Zitrone ist ausgepresst. Wir sind richtig sauer!» 3500 Pins fliegen derzeit am Revers der Uniformen des Swiss-Personals durch die Welt.

«Für alle anspruchsvoll»

Was sagt die Airline zu den happigen Vorwürfen? Die Arbeitsbedingungen seien für alle anspruchsvoll. Die nötige Erholung sei aber garantiert. Zudem könne sich vom Einsatz abmelden, wer sich nicht einsatzfähig fühle. (pbe)

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