So langsam zieht nach der Corona-Krise der Flugverkehr wieder an. Dennoch ist nicht alles bei der Swiss im grünen Bereich. Ein Rundmail macht das Personal der Airline sauer, wie Watson berichtet. Es geht um «verdächtige Krankheitsmeldungen».
Konkret: Das Kabinenpersonal ist zu knapp besetzt. Die Airline bietet dem Personal deshalb an, Ferientage zurückzukaufen oder Pensionierungen herauszuschieben. Zudem will die Swiss bei Krankmeldungen genauer hinschauen. Das kommt beim Personal gar nicht gut an.
In einem Schreiben, das Watson vorliegt, heisst es: Es gebe eine zu hohe Anzahl an kurzfristigen Absenzen. «Wir sind nach wie vor überzeugt, dass die überwiegende Mehrheit derjenigen Crew-Mitglieder, welche sich krankmelden, wirklich krank sind», schreibt die Swiss. Auffällig viele Absenzen gebe es über das Wochenende.
Gespräch mit der Teamleitung
Das hat Folgen: Neu muss sich bei zwei Stellen melden, wer sich kurzfristig krankmeldet. Wer sich nach seinen Ferien oder nach dem Wochenende krankmeldet, dem droht zudem ein Gespräch mit der Teamleitung.
Bei der Kapers, der Gewerkschaft des Kabinenpersonals, kommen diese Massnahmen nicht gut an. «Druck ist keine Lösung. Es ist eine reine Symptombekämpfung», sagt Sandrine Nikolic-Fuss, Kapers-Präsidentin zu Watson. Das Ganze sei eine Fehlentscheidung des Managements.
«Mehr Abgänge als erwartet»
Sogar die Swiss selber gibt eine gewisse Fehlplanung zu. «Die Swiss verzeichnet beim Kabinenpersonal mehr Abgänge als erwartet», sagt eine Sprecherin. Man sei sich bewusst, dass die Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeitenden der Swiss derzeit «sehr anspruchsvoll und herausfordernd» seien. (pbe)