Das hält die Seedorfer Bevölkerung vom Sawiris-Projekt
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Andermatt-Investor zeigt Pläne für Yachthafen und Tourismus-Dorf
So sieht Sawiris' neues Projekt am Urnersee aus

Lange wurde über das Yachthafen-Projekt des ägyptischen Investors Samih Sawiris in Seedorf UR spekuliert. Nun hat der Tourismus-Profi seine Vision vorgestellt. Das Interesse ist gross. Auch kritische Stimmen sind zu hören.
Publiziert: 06.04.2022 um 22:35 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2022 um 23:58 Uhr
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So soll das Hafenprojekt von Sawiris dereinst aussehen.
Foto: PD
Martin Schmidt

Der ägyptische Investor Samih Sawiris (65) hat im Kanton Uri erneut Grosses vor. Die Spekulationen über sein Marina-Projekt am Urnersee schlugen hohe Wellen. Nun ist die Katze aus dem Sack: Sawiris plant im historischen Industriegebiet Isleten einen künstlich angelegten Yachthafen samt kleinem Tourismusdorf.

Das Interesse der Bevölkerung ist gewaltig. Zu Hunderten tauchen am Mittwochabend die Urnerinnen und Urner in der Rollhockeyhalle in Seedorf UR auf und hören sich die konkreten Pläne an. «Seit 14 Jahren träume ich schon von diesem Projekt», sagt Sawiris.

Konkret plant Sawiris den Bau eines Hotels im 3- oder 4-Sterne-Segment mit 50 Zimmern, dazu Restaurants und Läden. Zudem sollen 100 Zimmer entstehen, deren Gäste die Leistungen des Hotels in Anspruch nehmen können. Der heutige Hafen wird ins Landesinnere verschoben. 50 neue Jobs sollen entstehen.

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Gelände bleibt öffentlich zugänglich

Der geplante Yachthafen liess in den letzten Monaten die Emotionen hochkochen. Immer wieder wurde der Vorwurf laut, dass die Isleten künftig nur noch für reiche Gäste zugänglich sei. Heute ist das Gebiet bei Surfern und Badegästen beliebt. Zudem fürchten Bootsbesitzer um ihre Anlegeplätze. Auch einige Gewerbler müssten sich eine neue Bleibe suchen.

Die Verantwortlichen können am Info-Abend viele dieser Sorgen aus der Welt schaffen. Die Freizeitzone soll bleiben, das Gelände öffentlich zugänglich sein. Das Projekt sieht auch die Integration der schützenswerten, aber heruntergekommenen Bauten in der Isleten vor. Das wäre auch im Interesse der Gemeindebehörden und des Kantons, für die das Areal ein Problemkind ist.

Erste Yachthafen-Idee wurde versenkt

Ein grosser Teil der Isleten sei eine Industriebrache, wie der Urner Regierungsrat Daniel Furrer (51) sagt. Seit dem 16. Jahrhundert stand das Areal ganz im Zeichen der Industrie. Zuletzt wurde dort Sprengstoff produziert. Mit Sawiris' Projekt würden Altlasten beseitigt. «Vom Wasser aus sieht das Gelände nicht so schlimm aus. Vor Ort war ich am Anfang aber ziemlich schockiert», erklärt Investor Sawiris dem interessierten Publikum.

Projektleiter Isidor Baumann (66) betont, dass das Marina-Projekt für einen sanften umwelt- und sozialverträglichen Tourismus stehe. Das kleine Tourismusdorf soll mit einem Ganzjahresbetrieb die Attraktivität der Region erhöhen.

Trotzdem ist mit Widerstand aus der Bevölkerung zu rechnen. Es geht die Angst um, dass Wohnraum für Einheimische teurer wird. Und die Natur leidet. Ein erstes Marina-Projekt in Flüelen UR ist am massiven Widerstand der Bevölkerung gescheitert. Auch gegen das aktuelle Vorhaben in der Isleten wurde vor einigen Tagen eine Petition mit 3700 Unterschriften eingereicht.

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