Die Swiss ist die Cashcow im Lufthansa-Konzern. Jahr für Jahr trocknet sie die Mutter Lufthansa oder andere Tochtergesellschaften wie Eurowings, Austrian oder Brussels ab. Und steuert einen Drittel zum Konzernumsatz bei. Nicht zuletzt wegen der im Konzernvergleich hohen Preise.
Was die Swiss pro Passagier verdient, zeigen Zahlen, die SRF vorliegen. Schaut man sich diese an, wird schnell einmal klar, wieso die Swiss so rentabel geschäftet. Pro Passagier verdient die helvetische-Lufthansa Tochter 41 Euro. Bei der Lufthansa sind es nur 14 Euro pro Fluggast. Bei Austrian 9 Euro und bei Brussels gar nur 6 Euro.
Konzentration auf profitabelste Märkte
Wie macht das die Swiss? «Die Swiss konzentriert sich mit ihren Langstrecken-Flugzeugen sehr stark auf die profitabelsten Märkte der Welt», sagt Konzernchef Carsten Spohr (57). Die Lufthansa könne das nicht, um die globale Position des Konzerns nicht zu gefährden. Die Rendite wäre aber immer noch höher bei der Swiss, auch wenn beide die gleichen Strecken fliegen würden, gesteht Spohr.
Die Schweiz sei ein «interessanter Markt», fügt der deutsche Topmanager an. «Einerseits aus der Schweiz heraus, mit der hohen Kaufkraft der Schweizer. Andererseits wird der Markt Schweiz aus dem Ausland von vielen kaufkräftigen Gästen gebucht.»
Rekordergebnis im 2023
So erstaunt es denn nicht, dass Spohr im Interview die Bedeutung der Swiss für den ganzen Konzern herausstreicht. «Die Lufthansa-Gruppe wäre nicht das, was sie ist, ohne die Swiss», bringt er es auf den Punkt. Ergänzt aber – damit in Kloten, ob der guten Zahlen und des Lobes von höchster Stelle so schnell niemand abhebt: «Aber die Swiss wäre sicherlich auch nicht das, was sie ist, ohne die Lufthansa-Gruppe.» Und spricht damit das Swissair-Grounding, den wunden Punkt der Schweizer Aviatik-Geschichte, an.
2023 hat die Swiss das beste Ergebnis aller Zeiten geschrieben. Die Passagierzahlen liegen mit 16,5 Millionen zwar noch unter dem Vor-Pandemie-Niveau, doch die höheren Ticketpreise schenken ein. So stehen Ende Jahr denn auch satte 718,5 Millionen Franken Gewinn in den Büchern. (pbe)