Der grosse Ferienreport 2025
Wohin Schweizer fliegen und wie viel sie dafür ausgeben

Reisefieber in der Schweiz: Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten planen viele ihre Ferien für 2025 schon jetzt. Beliebte Ziele, Budgets und Buchungstrends im Blick-Check.
Publiziert: 30.12.2024 um 00:22 Uhr
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Aktualisiert: 30.12.2024 um 06:26 Uhr
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Die meisten Schweizerinnen und Schweizer sparen 2025 nicht beim Ferienbudget.
Foto: Shutterstock

Auf einen Blick

  • Schweizer buchen schon viele Ferien für 2025 – trotz Teuerung und unsicherer Lage
  • Mallorca, Kreta und die Malediven sind auch 2025 Top-Reiseziele der Schweizer
  • Durchschnittliche Ferienaufenthaltsdauer vergleichsweise hoch
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Weisst du schon, wohin du 2025 in die Ferien verreist? Dann bist du in guter Gesellschaft. Laut einer Blick-Umfrage bei den grossen Reiseveranstaltern der Schweiz wird bereits fleissig gebucht. Teuerung? Unsichere geopolitische Lage? Wir reisen trotzdem! Blick zeigt, was wann wie gebucht wird – und wie viel Geld wir für Ferien auf der hohen Kante haben.

So hoch ist das Reisebudget

Die Veranstalter rechnen mit stabilen Preisen für das kommende Jahr. Die Flugpreise dürften in der Schweiz leicht steigen, aber nicht für jede Route. Global geht der Luftfahrtverband IATA von 1,8 Prozent tieferen durchschnittlichen Flugpreisen weltweit aus.

In den Reisebudgets ist eine sich öffnende Vermögensschere erkennbar. «Für teurere Reisen steigt das Budget leicht», heisst es beim Ferienveranstalter Hotelplan. Bei Reisen zu klassischen Billigzielen sei das Budget dagegen etwas unter dem Vorjahr.

Zahlen zum Reisemarkt
59 Prozent

So viele Schweizerinnen und Schweizer geben laut einer Allianz-Studie an, immer oder grösstenteils mit dem eigenen Auto in die Ferien zu verreisen. Beim Flugzeug liegt dieser Wert bei 31 Prozent.

16 Prozent

So gross ist der Anteil der Schweizer Bevölkerung, der mehr als viermal pro Jahr längere Ferien macht. Generell steigt sowohl die Anzahl längerer Reisen als auch jene von Kurztrips.

10 Milliarden Franken

So viel geben wir laut dem Schweizer Reiseverband pro Jahr für Ferienreisen ins Ausland aus. Ein Viertel davon entfällt auf organisierte Reisen, die im Reisebüro oder beim Veranstalter gebucht werden. Heisst: 7,5 Milliarden geben wir für selber gebuchte Reisedienstleistungen aus.

8,6 Billionen Dollar

So viel Geld wird laut einer McKinsey-Studie im Jahr 2024 weltweit für Ferienreisen ausgegeben. Das entspricht etwa 9 Prozent des globalen BIP. Der «Hospitality Global Market Report 2023» geht zudem davon aus, dass die Tourismusindustrie bis 2032 jährlich um 5,8 Prozent wachsen wird und damit das globale BIP-Wachstum übertrifft.

25 Prozent

Ein Viertel der Reisenden ist laut einer PwC-Studie bereit, für personalisierte Reiseangebote zu zahlen. Also für Vorschläge, die genau ihren Wünschen entsprechen. Reiseunternehmen greifen dafür auf immer leistungsfähigere Datentools zurück.

59 Prozent

So viele Schweizerinnen und Schweizer geben laut einer Allianz-Studie an, immer oder grösstenteils mit dem eigenen Auto in die Ferien zu verreisen. Beim Flugzeug liegt dieser Wert bei 31 Prozent.

16 Prozent

So gross ist der Anteil der Schweizer Bevölkerung, der mehr als viermal pro Jahr längere Ferien macht. Generell steigt sowohl die Anzahl längerer Reisen als auch jene von Kurztrips.

10 Milliarden Franken

So viel geben wir laut dem Schweizer Reiseverband pro Jahr für Ferienreisen ins Ausland aus. Ein Viertel davon entfällt auf organisierte Reisen, die im Reisebüro oder beim Veranstalter gebucht werden. Heisst: 7,5 Milliarden geben wir für selber gebuchte Reisedienstleistungen aus.

8,6 Billionen Dollar

So viel Geld wird laut einer McKinsey-Studie im Jahr 2024 weltweit für Ferienreisen ausgegeben. Das entspricht etwa 9 Prozent des globalen BIP. Der «Hospitality Global Market Report 2023» geht zudem davon aus, dass die Tourismusindustrie bis 2032 jährlich um 5,8 Prozent wachsen wird und damit das globale BIP-Wachstum übertrifft.

25 Prozent

Ein Viertel der Reisenden ist laut einer PwC-Studie bereit, für personalisierte Reiseangebote zu zahlen. Also für Vorschläge, die genau ihren Wünschen entsprechen. Reiseunternehmen greifen dafür auf immer leistungsfähigere Datentools zurück.

Kuoni verzeichnet bislang um 18 Prozent höhere Ausgaben pro Reise als im Vorjahr. Dafür sind aber nicht Preissteigerungen oder höhere Reisebudgets verantwortlich: «Günstigere und kürzere Reisen werden kurzfristig gebucht», sagt der Kuoni-Sprecher. Der genannte Prozentwert dürfte deshalb noch sinken. 

Laut dem Bundesamt für Statistik gaben Schweizerinnen und Schweizer 2023 durchschnittlich 845.57 Franken pro Person pro Privatreise mit Übernachtung aus. Dabei sind auch Schweiz-Ferien inbegriffen. Allein für Auslandreisen beträgt dieser Wert 1103.70 Franken. Bei 4-7 Übernachtungen 983.55 Franken, bei 8-14 Übernachtungen 1442.30 Franken.

Auch ohne Teuerung dürfte dieser Wert sogar leicht gestiegen sein. Eben, weil die Budgets für teure Reisen weiter wachsen und nur im Tiefpreissegment schrumpfen. Es scheint, als ob die meisten lieber im Alltag sparen als bei den Ferien.

Das sind die Trendziele und Geheimtipps

Veranstalter Kurz-/Mittelstrecke Langstrecke
Kuoni/Helvetic ToursMallorca, Kreta, SüdtürkeiMalediven, Phuket (Thailand), Dubai (V.A.E.)
Hotelplan SuisseSpanien, Griechenland, Zypern, ÄgyptenMalediven, Thailand, V.A.E.
TUI SuisseMallorca, Kreta, Antalya (Südtürkei)Malediven, New York (USA), Vancouver (Kanada)

Auf der Kurzstrecke zeigt sich ein einheitliches Bild. Die Klassiker wie Mallorca oder Griechenland sind weiterhin stark gefragt. Ebenso die Malediven, Thailand oder die USA auf der Langstrecke. Ebenfalls stark im Trend sind bei allen Veranstaltern nordische Ziele wie Kittilä in Finnland, sowie Ziele in Asien, etwa Japan oder Sri Lanka. Wachsende Nachfrage verzeichnen zudem Kreuzfahrten und Bahnreisen.

Wo gibt es denn Geheimtipps, mit möglicherweise weniger Touristen? Kuoni nennt Irland oder die portugiesischen Inseln Madeira und die Azoren. Hotelplan empfiehlt Peru, Madagaskar oder – in Europa – Montenegro und Korsika sowie ebenfalls die Azoren. Die Geheimtipps von TUI Suisse sind die Kapverden, Sansibar (Tansania) oder Reisen in weniger bekannte Städte.

Letzteres ist laut der Buchungsplattform Hotels.com ein Trend: Viele Reisende dürften 2025 auf sogenannte Zweitziele ausweichen, um dem Overtourismus zu entkommen. Reims statt Paris, Girona statt Barcelona, Abu Dhabi statt Dubai.

Wie lange wir reisen und wie früh wir buchen

Wir machen lange Ferien: Bei Kuoni betrug die durchschnittliche Ferienaufenthaltsdauer der Gäste im aktuellen Jahr 9,4 Tage. Bislang liegt dieser Wert für 2025 sogar bei 11,2 Tagen. Bei Hotelplan entschieden sich im aktuellen Jahr 16 Prozent der Gäste für Kurztrips von bis zu drei Tagen, während jede zehnte Reise eine Dauer von 14 Tagen überschritt. Bei den Buchungseingängen für 2025 dominieren aktuell noch Aufenthalte mit einer Dauer von über sieben Tagen.

Auch hier gilt zu berücksichtigen, dass längere Reisen meistens mit mehr Vorlaufzeit gebucht werden als kürzere Reisen. Bei den Hotelplan-Spezialisten etwa wurde ein Drittel der längeren Reisen mehr als 180 Tage im Voraus gebucht. Für 2025 sind es gemäss aktuellem Buchungsstand sogar 64 Prozent dieser Reisen.

Das macht Sinn. Die Schweizer wissen, dass sie von Frühbuchertarifen profitieren können. Eine Holidaycheck-Preisanalyse zum Schweizer Reisejahr 2023/2024 zeigt ein Sparpotenzial von durchschnittlich mehr als 10 Prozent für all jene, die bereits im Dezember ihre Reiseplanung in Angriff nahmen.

Übrigens: Drei Viertel der Schweizerinnen und Schweizer stellen ihre Ferien selber im Internet zusammen. Ausfallrisiken, etwa bei Pleiten von Reiseunternehmen oder Airlines, tragen sie selber. Demgegenüber sind Pauschalreisen bei seriösen Reiseveranstaltern und Reisebüros mittels Kundengeldabsicherung geschützt.

Doch 0815-Reisen wollen wir nicht. Es zeigt sich ein starker Wunsch nach individuellen Reisen. «Unsere Gäste gönnen sich vermehrt Erlebnisse in den Ferien», ergänzt die TUI-Sprecherin. Doch wir schätzen auch Bequemlichkeit: 2025 feiern einst verpönte All-Inclusive-Reisen ein Comeback. 

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