Der Bähnler ist Image-König
SBB-Ducrot distanziert Post-Cirillo

SBB-Chef Vincent Ducrot geniesst das beste Image unter Schweizer Konzernchefs. Sein Pendant bei der Post schafft es nicht einmal in die Top 5 der Beliebtheitsskala.
Publiziert: 18.07.2021 um 17:35 Uhr
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Aktualisiert: 18.07.2021 um 17:36 Uhr
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SBB-Chef Vincent Ducrot: Romand, Bähnler, Beliebtheitskönig.
Foto: Philippe Rossier

Vincent Ducrot (58) kommt an. Er hat sechs Kinder, spricht offen über den Verlust seiner Frau und entschuldigt sich persönlich für Verspätungen und Fehlplanungen. Im Ergebnis geniesst kein Konzernchef ein besseres Image als der Romand. Das zeigt eine Untersuchung des Medienanalyse-Instituts Unicepta im Auftrag der «Sonntagszeitung».

Rund 630 Beiträge hat das Institut für das Ranking ausgewertet. Sie erschienen von April bis Juni in Schweizer Leitmedien und internationalen Publikationen. Zum Vergleich standen die 20 Chefs der SMI-Konzerne sowie die CEOs der grössten Arbeitgeber wie Coop, Migros, Post und SBB.

Ducrots Weg an die Spitze war nicht einfach. Er übernahm einen Konzern mit zahlreichen Baustellen, die tagtäglich in der Presse thematisiert wurden. Vor ihm stand ein Manager an der Spitze, der bei vielen an der Basis nur wenig Unterstützung fand.

Glencore-Glasenberg auf Platz zwei

Ducrot dagegen wurde als Bähnler durch und durch gefeiert – obschon sein Vater Tierarzt war und die Mutter Gemeindepräsidentin. Sie sass für die CVP im Nationalrat, danach amtete sie unter anderem als Ombudsfrau des öffentlichen Verkehrs in der Romandie.

Vielleicht bewegt sich Ducrot deshalb so geschickt in der Öffentlichkeit. Hilfreich ist sicher auch sein Ehrenamt: Er präsidiert seit Jahren die Finanzkommission seiner 800-Seelen-Wohngemeinde Echarlens FR. Bekannte bezeichnen ihn als blitzschnell – und als diszipliniertes Arbeitstier.

Auf Platz zwei im Ranking landet ein oft Gescholtener: Ivan Glasenberg, der abgetretene Chef des Rohstoffriesen Glencore. Auf den weiteren Rängen im Image-Ranking folgen Jan Jenisch (Holcim), Björn Rosengren (ABB), Ulf Mark Schneider (Nestlé) und Roberto Cirillo (Post). Eine bittere Pille für Cirillo. Der Post-Chef schafft es nicht in die Top 5, derweil das SBB-Pendant obenaus schwingt. (ise)


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