Gemäss dem Kaderlohnreporting verdienten der im Laufe des vergangenen Jahres zurückgetretene SBB-Chef Andreas Meyer und sein Nachfolger Vincent Ducrot zusammen 1,586 Millionen Franken. Das Total der Entlöhnung inklusive berufliche Vorsorge stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 37 Prozent.
Die Erhöhung sei eine die Folge des Wechsels des CEO, «welche zu einer Überschneidung von sechs Monaten bei der Entlöhnung von zwei CEOs im Jahr 2020 geführt hat», heisst es im Bericht des Bundesrats an die Finanzdelegation der eidgenössischen Räte (Findel).
Aufgrund von mehreren Wechseln in den Chefetagen der bundesnahen Betriebe ist ein Lohnvergleich schwierig. Sagen lässt sich, dass Postfinance-Chef Hansruedi Köng und Post-Chef Roberto Cirillo weiterhin zu den Topverdienern gehören.
18 Prozent mehr als im Vorjahr
Köng wurde im Jahr 2020 total mit 971'695 Franken entlöhnt. Das ist etwa gleich viel wie im Jahr zuvor. Cirillo kam auf eine Entlöhnung von 959'751 Franken – 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Gemäss dem Bericht lässt sich das dadurch erklären, dass er im Jahr 2020 erstmals für die gesamte Periode ausbezahlt wurde. Er hatte am 1. April 2019 sein Amt eingetreten.
Kein Vergleich zum Vorjahr machen lässt sich bei den Chefs der beiden Ruag-Unternehmensteile Ruag International und Ruag MRO. Insgesamt löste der Geschäftsleiter von Ruag International im vergangenen Jahr Lohn- und Vorsorgekosten im Umfang von 895'086 Franken aus. Von Januar bis November leitete Urs Kiener das Unternehmen ad Interim, danach übernahm André Wall. Ruag-MRO-Chef Andreas Berger verdiente im vergangenen Jahr 637'271 Franken.
630'403 Franken für SGR-Generaldirektor
Ebenfalls zu den Topverdienern gehörten 2020 Suva-Chef Felix Weber (790'624; +2 Prozent), der abtretende Finma-CEO Mark Branson (676'395; +4 Prozent) und Skyguide-Geschäftsführer Alex Bristol (660'110; –5 Prozent).
Der Generaldirektor der SRG, Gilles Marchand, verdiente im vergangenen Jahr etwa gleich viel wie im Jahr zuvor, insgesamt 630'403 Franken.
Die Entlöhnung des obersten Kaders der Unternehmen und Anstalten des Bundes gibt regelmässig Anlass zu Debatten in der Öffentlichkeit und auch im Parlament. 2016 hatte der Bundesrat beschlossen, die Betriebe an die kürzere Leine zu nehmen.
Topsaläre gehen tendenziell zurück
So wurden etwa die Boni und Nebenleistungen im Verhältnis zum Fixlohn begrenzt: Der variable Lohnanteil – also der Bonus – der einzelnen Geschäftsleitungsmitglieder darf höchstens 50 Prozent des fixen Lohnanteils betragen, die Nebenleistungen dürfen nicht mehr als zehn Prozent ausmachen.
Insgesamt gingen die Topsaläre in den vergangenen Jahren tendenziell zurück. Der Nationalrat hatte im März zudem einen Lohndeckel beschlossen – gegen den Willen des Bundesrates. Die Bezüge der obersten Kader von SBB, Post und anderen Bundesbetrieben sollen demnach eine Million Franken nicht übersteigen. Mit der Vorlage beschäftigt sich nun der Ständerat. (pbe/SDA)