25 Destinationen bis 2025
SBB-Boss Ducrot plant grosses Nachtzug-Angebot

Nachtzug statt Kurzstreckenflug: Auf diesen Nenner lassen sich Pläne von SBB-Chef Vincent Ducrot bringen, der das Angebot in der Nacht stark ausbauen möchte.
Publiziert: 13.06.2021 um 12:22 Uhr
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Aktualisiert: 13.06.2021 um 16:56 Uhr
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Setzt auf Nachtverbindungen: SBB-Chef Vincent Ducrot (58).
Foto: keystone-sda.ch

So geht Service Public. Obwohl die SBB mit Nachtzügen nie Geld verdienen werde, wollen sie das Angebot in der Nacht wieder deutlich ausbauen. Bis 2025 streben die SBB zehn Routen und 25 Nachtzugziele an, sagte SBB-Chef Vincent Ducrot (58) in einem Interview mit der «SonntagsZeitung».

Die SBB entwickelten derzeit ein Angebot mit ihren Partnern SNCF, Deutsche Bahn, ÖBB und Trenitalia. Schon heute könnten Reisende Nachtzüge nach Berlin, Hamburg, Prag oder Wien benutzen. Bis Ende des Jahres komme Amsterdam hinzu. Die Wiedereinführung einer Nachtverbindung nach Rom werde im nächsten Jahr folgen.

Wieder pünktlicher

Unter Ducrots Vorgänger Andreas Meyer hatten sich die SBB aus dem Geschäft mit den Nachtzügen zurückgezogen. Der Grund: Zu unrentabel. Doch das ist für Ducrot kein Grund darauf zu verzichten: «Nachtzüge werden nie profitabel sein, aber wir reagieren auf eine Nachfrage, die heute in der Luft liegt. Reisen mit der Bahn statt mit dem Auto oder Flugzeug reduziert den CO₂-Ausstoss», so Ducrot zur «Sonntagszeitung». Vor allem auf der Kurzstrecke könnten Nachtzüge eine Alternative zum Fliegen sein.

Bei der Bekämpfung von Verspätungen habe die SBB Fortschritte erzielt. Etwa 93 Prozent der Züge komme pünktlich an. Das liege im grünen Bereich, sagte Ducrot weiter. Er gebe aber zu, dass es in der Westschweiz mehr Verspätungen gebe.

Das hänge mit den Linien am Jurafuss und am Simplon zusammen, aber auch mit der Achse Bern - Lausanne, auf der die Fahrpläne sehr dicht seien. In Zusammenarbeit mit dem Bund und den Kantonen analysiere die SBB derzeit den Fahrplan gründlich, um Spielraum zu gewinnen.

Corona kostet SBB 2 Milliarden Franken

Ducrot nahm in dem Interview auch zu möglichen Corona-Infektionen in Zügen Stellung. Es habe null Fälle solcher Infektionen gegeben. Die SBB habe dennoch sehr strenge Massnahmen ergriffen, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern respektiert würden.

Das Coronavirus werden den SBB 2 Milliarden Franken kosten. Die Bundesbahnen hätten die Kapazität, diesen schweren Schaden, der sich über drei oder vier Jahre bemerkbar machen werde, aufzufangen. Das Unternehmen arbeite auf lange Sicht. (SDA/koh)

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