Das grosse Punkte-Duell
Migros oder Coop – wer steht 2025 besser da?

2025 feiert die Migros ihren 100. Geburtstag. Wie gut steht sie im Vergleich zur Rivalin Coop da? Wir vergeben die Punkte für elf Disziplinen.
Publiziert: 11.01.2025 um 19:15 Uhr
|
Aktualisiert: 11:30 Uhr
1/5
Coop oder Migros: Wer gewinnt das Duell über elf Runden?
Foto: Keystone/Anthony Anex

Auf einen Blick

Die Zusammenfassung von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast.
andreas_guntert.jpg
Andreas Güntert
Handelszeitung

Von fünf Verkaufswagen 1925 zu einem Umsatz von über 30 Milliarden Franken: Was Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler vor bald hundert Jahren startete, darf als eine der grössten Schweizer Erfolgsgeschichten gelten. Dies auch bezüglich der Angebotsentwicklung: Einst mit einem Sortiment von nur sechs Produkten gestartet, mauserte sich die Migros über die Jahre und Jahrzehnte zum Imperium. Eine Gigantin, die die Schweizer Lebenswirklichkeit bis in die hinterste Ritze durchdringt und mit über hundert Firmen Umsatz bolzt.

Nicht nur mit Ladenformaten, Industriebetrieben und Eigenmarken aller Art tritt die Migros auf, sondern auch als Ausbildnerin und Kulturförderin, sie zeigt sich unter mannigfaltigen Namen mit Fitnessstudios, Restaurants und Golfplätzen, führt neben Buchhandlungen, Apotheken, Hausarztpraxen und Zahnarztzentren auch Tankstellen, eine Bank, ein digitales Warenhaus und eine Bergbahn. Die Migros – ein Supertanker im Binnenland. So wie die politische Schweiz auf eine föderale Struktur baut, ist auch der orange Konzern in einzelne Zellen gegliedert, die mitunter ein erstaunliches Eigenleben aufweisen. Wer Schweiz sagt, sagt auch Migros. Ein Wunder, dass das Schweizer Wappen statt in Rot-Weiss nicht in Orange-Weiss daherkommt.

Von der Herausforderin zur Herausgeforderten

Im Lauf der Jahre veränderte sich die Raison d’être der Migros stark. Dazumal als kecke kleine Herausforderin und Rebellin gestartet, wandelte sich das Unternehmen zum Koloss. Heute wird der jahrelang erfolgsverwöhnte Schweizer Tanker von internationalen Dickschiffen wie Aldi und Lidl attackiert.

2024, im 99. Jahr der Migros-Saga, zettelte der neue Chef Mario Irminger den grössten Umbau der Firmengeschichte an. An den föderalistischen Strukturen der Firma scheint nicht viel veränderbar, dafür aber an den weitverzweigten Aktivitäten der Grossfirma. Irminger verschrieb dem Migros-Tatzelwurm zu Jahresbeginn 2024 eine schmerzhafte Häutung, die mit dem Verkauf der Hotelplan Group und der Kosmetikfirma Mibelle auch im Jubeljahr 2025 weitergeht. In nur kurzer Zeit hat sich beim orangen Riesen so viel verändert wie nur selten davor.

Alles ändert, Erzrivale Coop bleibt

Was über all die Jahre gleich blieb und wohl noch lange so bleibt: Der tägliche Vergleich mit der Konkurrenz, die wie die Migros ebenfalls im orangen Markenkleid daherkommt. Das ewige Duell mit Detailhändlerin Coop. Auch sie deckt einen guten Teil der Schweizer Lebenswirklichkeit ab.

Artikel aus der «Handelszeitung»

Dieser Artikel wurde erstmals im kostenpflichtigen Angebot von handelszeitung.ch veröffentlicht. Blick+-Nutzer haben exklusiv Zugriff im Rahmen ihres Abonnements. Weitere spannende Artikel findest du unter www.handelszeitung.ch.

Dieser Artikel wurde erstmals im kostenpflichtigen Angebot von handelszeitung.ch veröffentlicht. Blick+-Nutzer haben exklusiv Zugriff im Rahmen ihres Abonnements. Weitere spannende Artikel findest du unter www.handelszeitung.ch.

Während bei der Migros zum Jubeljahr der (nicht nur alkoholfreie) Champagner kühlgestellt wird, wagen wir uns hier auf heisses Duopolterrain: Wer ist besser, das orange M oder das orange C? Wir untersuchen es in elf Disziplinen. Gömmer Migros, gömmer Zehnkampf plus.

1. Wer hat mehr Kinder?

Migros-Kind oder Coop-Kind? Mag sein, dass das Einkaufsverhalten heute nicht mehr so ideologisch geprägt ist wie früher. Trotzdem: Viele Schweizerinnen und Schweizer definieren sich nur schon durch ihre Vorlieben für gewisse (Eigen)-Marken als Anhänger der einen oder anderen Glaubensrichtung.

Wer also hat die grössere Community, Coop oder Migros? Eine Auswertung in der analogen Welt ergibt klare Vorteile für Coop. Die «Coopzeitung» hat (in allen Landessprachen) mit 3,4 Millionen mehr Leserinnen und Leser als das «Migros-Magazin» (3 Millionen). Es sind 3,3 Millionen Coop-Supercards im Umlauf, während es die Migros auf 3,1 Millionen Cumulus-Karten bringt. Coop zählt 2,5 Millionen Genossenschafterinnen und Genossenschafter, die Migros 2,3 Millionen. Ein klarer Punkt für Coop also in den harten Kriterien der Offlinewelt.

Anders sieht es in der Social-Media-Welt aus. Über die drei Onlineplattformen Instagram, Facebook und Tiktok hinweg gezählt kommt die Migros auf 809’000 Follower, Coop hingegen nur auf 322’000. Bei Instagram und Facebook führt die Migros klar, bei Tiktok jedoch liegt Coop mit 112’000 Followern vorn (Migros: 98’000). Weil die Migros ihre Online-Community mit der Plattform Migipedia seit 2010 auf eine ganz eigene und innovative Art pflegt, stellen wir in der digitalen Battle der Coop- und Migros-Kinder overall einen Gewinn für das Social-Kapital der Migros fest. Und vergüten das ebenfalls mit einem Punkt.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros: 1

Migros-Kind oder Coop-Kind? Mag sein, dass das Einkaufsverhalten heute nicht mehr so ideologisch geprägt ist wie früher. Trotzdem: Viele Schweizerinnen und Schweizer definieren sich nur schon durch ihre Vorlieben für gewisse (Eigen)-Marken als Anhänger der einen oder anderen Glaubensrichtung.

Wer also hat die grössere Community, Coop oder Migros? Eine Auswertung in der analogen Welt ergibt klare Vorteile für Coop. Die «Coopzeitung» hat (in allen Landessprachen) mit 3,4 Millionen mehr Leserinnen und Leser als das «Migros-Magazin» (3 Millionen). Es sind 3,3 Millionen Coop-Supercards im Umlauf, während es die Migros auf 3,1 Millionen Cumulus-Karten bringt. Coop zählt 2,5 Millionen Genossenschafterinnen und Genossenschafter, die Migros 2,3 Millionen. Ein klarer Punkt für Coop also in den harten Kriterien der Offlinewelt.

Anders sieht es in der Social-Media-Welt aus. Über die drei Onlineplattformen Instagram, Facebook und Tiktok hinweg gezählt kommt die Migros auf 809’000 Follower, Coop hingegen nur auf 322’000. Bei Instagram und Facebook führt die Migros klar, bei Tiktok jedoch liegt Coop mit 112’000 Followern vorn (Migros: 98’000). Weil die Migros ihre Online-Community mit der Plattform Migipedia seit 2010 auf eine ganz eigene und innovative Art pflegt, stellen wir in der digitalen Battle der Coop- und Migros-Kinder overall einen Gewinn für das Social-Kapital der Migros fest. Und vergüten das ebenfalls mit einem Punkt.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros: 1
2. Wer macht mehr Umsatz?

Kommt drauf an, ob wir die Duellantinnen global oder im Schweizer Kerngeschäft gegeneinander antreten lassen. Auf Gruppenstufe geht der Punkt klar an Grossverteiler Coop, der mit 34,7 Milliarden Franken im Jahr 2023 vor den 32,0 Milliarden der Migros lag. Dies vor allem deshalb, weil der Basler Konzern mit der Transgourmet-Gruppe eine Grosshändlerin im Portfolio hat, die europaweit tätig ist. 11,5 Milliarden Franken Umsatz erzielte Transgourmet im Jahr 2023, was einem Drittel des gesamten Umsatzes der Coop-Gruppe entspricht. Ein solches ausländisches Grosshandelsgeschäft hat die Migros nicht.

Die Umsätze auf Gruppenstufe zeigen, dass es eine orange Weltordnung vor und nach 2011 gibt. Vor 2011 war die Migros-Gruppe grösser, doch dann zog Coop davon und liegt seither Jahr für Jahr ein paar Milliarden vor Duttis Erben. Die Erklärung: Vor 2011 war das Grosshandelsunternehmen Transgourmet, das Restaurants, Altersheime und Spitäler beliefert, ein Gemeinschaftsprojekt von Coop und der deutschen Rewe. Ab 2011 ging das 2005 gegründete Unternehmen vollständig in Coop-Besitz über, was den Umsatz der Basler seither (ausser während der Pandemie) jedes Jahr mit Milliarden von Franken aufgepumpt hat. Weil die Migros durch die vielen Firmenverkäufe wie etwa Melectronics, Sport X, Bikeworld und demnächst auch Hotelplan weiter an Umsatz abgibt, dürfte sich der Vorsprung von Coop auf Gruppenstufe weiter erhöhen.

Anders zeigt sich die Lage, wenn man nur das Kerngeschäft in der Schweiz anschaut. Hier lässt die Migros ihre Muskeln als grösster Binnenkonzern des Landes spielen. Aus ihren Supermärkten holen Duttis Erben immer noch über 1 Milliarde Umsatzfranken mehr heraus als Coop. Was zunächst erstaunt, denn immerhin betreibt Coop, wie wir gleich sehen werden, mehr Supermärkte als die Migros. Die Erklärung: Migros-Supermärkte funktionieren oft auf grösseren Flächen als jene von Coop. Was dann in der Endausmarchung auch zu mehr Umsatz für die Migros führt. Und ihr hier einen Schweiz-Punkt einträgt.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros: 1

Kommt drauf an, ob wir die Duellantinnen global oder im Schweizer Kerngeschäft gegeneinander antreten lassen. Auf Gruppenstufe geht der Punkt klar an Grossverteiler Coop, der mit 34,7 Milliarden Franken im Jahr 2023 vor den 32,0 Milliarden der Migros lag. Dies vor allem deshalb, weil der Basler Konzern mit der Transgourmet-Gruppe eine Grosshändlerin im Portfolio hat, die europaweit tätig ist. 11,5 Milliarden Franken Umsatz erzielte Transgourmet im Jahr 2023, was einem Drittel des gesamten Umsatzes der Coop-Gruppe entspricht. Ein solches ausländisches Grosshandelsgeschäft hat die Migros nicht.

Die Umsätze auf Gruppenstufe zeigen, dass es eine orange Weltordnung vor und nach 2011 gibt. Vor 2011 war die Migros-Gruppe grösser, doch dann zog Coop davon und liegt seither Jahr für Jahr ein paar Milliarden vor Duttis Erben. Die Erklärung: Vor 2011 war das Grosshandelsunternehmen Transgourmet, das Restaurants, Altersheime und Spitäler beliefert, ein Gemeinschaftsprojekt von Coop und der deutschen Rewe. Ab 2011 ging das 2005 gegründete Unternehmen vollständig in Coop-Besitz über, was den Umsatz der Basler seither (ausser während der Pandemie) jedes Jahr mit Milliarden von Franken aufgepumpt hat. Weil die Migros durch die vielen Firmenverkäufe wie etwa Melectronics, Sport X, Bikeworld und demnächst auch Hotelplan weiter an Umsatz abgibt, dürfte sich der Vorsprung von Coop auf Gruppenstufe weiter erhöhen.

Anders zeigt sich die Lage, wenn man nur das Kerngeschäft in der Schweiz anschaut. Hier lässt die Migros ihre Muskeln als grösster Binnenkonzern des Landes spielen. Aus ihren Supermärkten holen Duttis Erben immer noch über 1 Milliarde Umsatzfranken mehr heraus als Coop. Was zunächst erstaunt, denn immerhin betreibt Coop, wie wir gleich sehen werden, mehr Supermärkte als die Migros. Die Erklärung: Migros-Supermärkte funktionieren oft auf grösseren Flächen als jene von Coop. Was dann in der Endausmarchung auch zu mehr Umsatz für die Migros führt. Und ihr hier einen Schweiz-Punkt einträgt.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros: 1
3. Wer hat mehr Supermärkte?

Diese Frage ist einfach zu beantworten, weil das Netz der Coop-Supermärkte sehr viel dichter gestrickt ist als jenes der Migros. Per Jahresende 2024 steht Coop mit insgesamt 974 Supermärkten in der ganzen Schweiz da, bei der Migros sind es über alle Formate (1M, 2M und 3M) hinweg deren 652. Auch wenn man weitere Partnerladenformate (Voi und Migros Partner) hinzunimmt, hat die Migros mit insgesamt 775 immer noch sehr viel weniger Verkaufspunkte als Coop.

Und selbst wenn es der Migros wie geplant gelingt, in den nächsten fünf Jahren 140 zusätzliche Supermärkte zu eröffnen, wird der Rivale – sofern bei den Coop-Supermärkten nicht etwas völlig Ungeplantes geschieht – immer noch stärker dastehen. Klar, mit ihrer Discounttochter Denner ist die Migros sehr nahe an den Kundinnen und Kunden: 607 Denner-Filialen und 264 Partnerbetriebe werden per Ende 2024 gezählt. Aber hier geht es uns um die Zahl der Supermärkte. Und da steht Coop klar superiger da als die Migros.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros: 0

Diese Frage ist einfach zu beantworten, weil das Netz der Coop-Supermärkte sehr viel dichter gestrickt ist als jenes der Migros. Per Jahresende 2024 steht Coop mit insgesamt 974 Supermärkten in der ganzen Schweiz da, bei der Migros sind es über alle Formate (1M, 2M und 3M) hinweg deren 652. Auch wenn man weitere Partnerladenformate (Voi und Migros Partner) hinzunimmt, hat die Migros mit insgesamt 775 immer noch sehr viel weniger Verkaufspunkte als Coop.

Und selbst wenn es der Migros wie geplant gelingt, in den nächsten fünf Jahren 140 zusätzliche Supermärkte zu eröffnen, wird der Rivale – sofern bei den Coop-Supermärkten nicht etwas völlig Ungeplantes geschieht – immer noch stärker dastehen. Klar, mit ihrer Discounttochter Denner ist die Migros sehr nahe an den Kundinnen und Kunden: 607 Denner-Filialen und 264 Partnerbetriebe werden per Ende 2024 gezählt. Aber hier geht es uns um die Zahl der Supermärkte. Und da steht Coop klar superiger da als die Migros.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros: 0
4. Wer ist älter?

Die Migros hat mit der Gründerfigur Gottlieb Duttweiler die einprägsamere Firmensaga als Coop. Und man wird im Jahr 2025 schon beide Augen und Ohren bedeckt halten müssen, um nicht zu bemerken, dass der orange Riese seinen hundertsten Geburtstag per zwölfmonatigem Merci-Marathon feiert.

Doch das bedeutet nicht, dass die Migros eine längere Historie hat als Coop. Der Basler Rivale ist sogar einiges älter. 61 Jahre, um genau zu sein. Während sich Migrosloginnen das M-Gründungsjahr 1925 merken, steht bei Coop-Gelehrten eine Jahreszahl im 19. Jahrhundert in der Firmenchronik: 1864 gründete Jean Jenny-Ryffel die Konsumgenossenschaft Schwanden. Der kleine Konsumverein, den der Textilfabrikant im Kanton Glarus ins Leben rief, gilt als Gründerzelle von Coop.

Eine andere Coop-Jahreszahl, auf die wohl nicht wenige Migros-Manager mit etwas Eifersucht zurückblicken, ist das Jahr 2001. Damals wurde die Fusion namens «Coop Forte» vollzogen: Aus zuvor 14 Genossenschaften wurde eine einzige geformt, was es Coop seither erlaubt, seine Geschäfte zentraler zu steuern als die Migros, die immer noch mit zehn Genossenschaften funktioniert.

Zurück zu den Jahresringen. Ja, wenn die Migros dieses Jahr ihren hundertsten Geburtstag feiert, kann sich Konkurrentin Coop über ihr 161. Wiegenfest feiern. Aber in ihren ersten hundert Jahren hat die Migros wohl ebensoviel Geschichte und Geschichten geschrieben wie Coop in 161. Dafür geht je ein Punkt an die beiden Geburtstagskinder.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros:1

Die Migros hat mit der Gründerfigur Gottlieb Duttweiler die einprägsamere Firmensaga als Coop. Und man wird im Jahr 2025 schon beide Augen und Ohren bedeckt halten müssen, um nicht zu bemerken, dass der orange Riese seinen hundertsten Geburtstag per zwölfmonatigem Merci-Marathon feiert.

Doch das bedeutet nicht, dass die Migros eine längere Historie hat als Coop. Der Basler Rivale ist sogar einiges älter. 61 Jahre, um genau zu sein. Während sich Migrosloginnen das M-Gründungsjahr 1925 merken, steht bei Coop-Gelehrten eine Jahreszahl im 19. Jahrhundert in der Firmenchronik: 1864 gründete Jean Jenny-Ryffel die Konsumgenossenschaft Schwanden. Der kleine Konsumverein, den der Textilfabrikant im Kanton Glarus ins Leben rief, gilt als Gründerzelle von Coop.

Eine andere Coop-Jahreszahl, auf die wohl nicht wenige Migros-Manager mit etwas Eifersucht zurückblicken, ist das Jahr 2001. Damals wurde die Fusion namens «Coop Forte» vollzogen: Aus zuvor 14 Genossenschaften wurde eine einzige geformt, was es Coop seither erlaubt, seine Geschäfte zentraler zu steuern als die Migros, die immer noch mit zehn Genossenschaften funktioniert.

Zurück zu den Jahresringen. Ja, wenn die Migros dieses Jahr ihren hundertsten Geburtstag feiert, kann sich Konkurrentin Coop über ihr 161. Wiegenfest feiern. Aber in ihren ersten hundert Jahren hat die Migros wohl ebensoviel Geschichte und Geschichten geschrieben wie Coop in 161. Dafür geht je ein Punkt an die beiden Geburtstagskinder.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros:1
5. Wer ist die bessere Bank?

Im Verlauf ihrer Geschichte waren beide Händlerinnen auch Banken und Versicherer. Eher geradlinig lief die Entwicklung der Migros: 1958 als 100-prozentige Tochter gegründet, ist die Migros Bank zu einer der grösseren Schweizer Universalbanken angewachsen. Etwas unübersichtlicher ist die Geschichte bei Coop: Bereits 1927 gründete der Coop-Vorgänger VSK zusammen mit den Gewerkschaften die Genossenschaftliche Zentralbank (GZB). 1995 übernahm diese den Namen Coop Bank, später Bank Coop. Nach einem schrittweisen Einstieg der Basler Kantonalbank verkaufte Coop 2017 seine letzten Aktien, und die Bank wurde zur heutigen Bank Cler. Das Projekt, über eine App ins Banking zurückzukehren, scheiterte 2024. Über die Depositenkasse bietet Coop weiterhin rudimentäre Finanzdienstleistungen an.

Unter dem Strich hat die Migros die Nase vorn. Die Migros Bank überholte die Bank Coop – gemessen an der Bilanz – bereits ums Jahr 1990 herum. Heute liefert sie dem Migros-Konzern mit zuletzt 313 Millionen Franken Reingewinn einen wichtigen Zustupf.

Das einst ebenfalls betriebene Versicherungsgeschäft haben beide Händler mehr oder weniger abgeschlossen. Die Migros verkaufte ihre Secura 1999 an die Generali, die Versicherung von Coop ging 2002 an die National (heute Helvetia). Zwar bieten Coop und Migros weiterhin Versicherungen unter eigenem Namen an – dahinter stehen heute aber unabhängige Versicherungsgesellschaften. Saldo im Vergleich auf dem Bankenparkett: ein Punkt für die Migros. (hec)

  • Skore Coop: 0
  • Skore Migros: 1

Im Verlauf ihrer Geschichte waren beide Händlerinnen auch Banken und Versicherer. Eher geradlinig lief die Entwicklung der Migros: 1958 als 100-prozentige Tochter gegründet, ist die Migros Bank zu einer der grösseren Schweizer Universalbanken angewachsen. Etwas unübersichtlicher ist die Geschichte bei Coop: Bereits 1927 gründete der Coop-Vorgänger VSK zusammen mit den Gewerkschaften die Genossenschaftliche Zentralbank (GZB). 1995 übernahm diese den Namen Coop Bank, später Bank Coop. Nach einem schrittweisen Einstieg der Basler Kantonalbank verkaufte Coop 2017 seine letzten Aktien, und die Bank wurde zur heutigen Bank Cler. Das Projekt, über eine App ins Banking zurückzukehren, scheiterte 2024. Über die Depositenkasse bietet Coop weiterhin rudimentäre Finanzdienstleistungen an.

Unter dem Strich hat die Migros die Nase vorn. Die Migros Bank überholte die Bank Coop – gemessen an der Bilanz – bereits ums Jahr 1990 herum. Heute liefert sie dem Migros-Konzern mit zuletzt 313 Millionen Franken Reingewinn einen wichtigen Zustupf.

Das einst ebenfalls betriebene Versicherungsgeschäft haben beide Händler mehr oder weniger abgeschlossen. Die Migros verkaufte ihre Secura 1999 an die Generali, die Versicherung von Coop ging 2002 an die National (heute Helvetia). Zwar bieten Coop und Migros weiterhin Versicherungen unter eigenem Namen an – dahinter stehen heute aber unabhängige Versicherungsgesellschaften. Saldo im Vergleich auf dem Bankenparkett: ein Punkt für die Migros. (hec)

  • Skore Coop: 0
  • Skore Migros: 1
6. Wer ist die grössere Arbeitgeberin?

Als Arbeitgeber und Lehrstellenanbieter übernehmen Coop und Migros volkswirtschaftliche Verantwortung. Lange Jahre war die Migros mit gruppenweit nahezu 100’000 Arbeitnehmenden grösser als Coop. Doch wegen der Migros-Schrumpfkur ändert sich das gerade. Wenn sich Duttis Erben auch noch von Firmenteilen wie Hotelplan und Mibelle getrennt haben, dürfte die Coop-Gruppe im Jahr 2025 gruppenweit erstmals mehr Mitarbeitende zählen. Beide Firmen wollen ihre aktuellen Angestelltenzahlen nicht verraten, sondern erst im Frühling 2025 publizieren. Zu vermuten ist, dass die Coop-Gruppe, die 2024 im Bereich Grosshandel mit den Firmen Pomona Suisse und Saviva zwei Übernahmen tätigte, bei rund 96’000 Jobs liegen wird, die Migros-Gruppe hingegen nach allen Abbauten bei unter 95’000.

Nur auf Schweizer Arbeitsplätze bezogen dürfte die Migros aber weiterhin mehr Jobs anbieten als Coop. Dies auch aufgrund ihrer grossen Eigenindustrie. Und weil die Transgourmet-Gruppe von Coop über 20’000 Menschen im Ausland beschäftigt. Den Titel als «grösste private Arbeitgeberin der Schweiz» kann die Migros also weiterhin führen.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros: 1

Als Arbeitgeber und Lehrstellenanbieter übernehmen Coop und Migros volkswirtschaftliche Verantwortung. Lange Jahre war die Migros mit gruppenweit nahezu 100’000 Arbeitnehmenden grösser als Coop. Doch wegen der Migros-Schrumpfkur ändert sich das gerade. Wenn sich Duttis Erben auch noch von Firmenteilen wie Hotelplan und Mibelle getrennt haben, dürfte die Coop-Gruppe im Jahr 2025 gruppenweit erstmals mehr Mitarbeitende zählen. Beide Firmen wollen ihre aktuellen Angestelltenzahlen nicht verraten, sondern erst im Frühling 2025 publizieren. Zu vermuten ist, dass die Coop-Gruppe, die 2024 im Bereich Grosshandel mit den Firmen Pomona Suisse und Saviva zwei Übernahmen tätigte, bei rund 96’000 Jobs liegen wird, die Migros-Gruppe hingegen nach allen Abbauten bei unter 95’000.

Nur auf Schweizer Arbeitsplätze bezogen dürfte die Migros aber weiterhin mehr Jobs anbieten als Coop. Dies auch aufgrund ihrer grossen Eigenindustrie. Und weil die Transgourmet-Gruppe von Coop über 20’000 Menschen im Ausland beschäftigt. Den Titel als «grösste private Arbeitgeberin der Schweiz» kann die Migros also weiterhin führen.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros: 1
7. Wer ist beliebter?

Beide, Coop wie Migros, tun viel für die Schweiz. Sei es mit jährlichen Milliardeninvestitionen in den hiesigen Denk- und Werkplatz, als wichtige Werbetreibende oder per Sponsoring unzähliger Projekte. Ein Alleinstellungsmerkmal hat die Migros dabei mit ihrem Kulturprozent. 121 Millionen Franken investierte das Unternehmen 2023 in die Bereiche Kultur, Gesellschaft, Bildung, Freizeit und Wirtschaft.

Schwächen die vielen und teils negativen Schlagzeilen rund um den grossen Abbau das Image der Migros? Gut möglich. Im jährlichen GfK-Reputations-Ranking jedenfalls ist die Migros 2024 vom ersten auf den dritten Platz abgerutscht. Die Migros, so schreiben die GfK-Auguren, «ist immer noch das Unternehmen, mit dem sich die Schweizerinnen und Schweizer am stärksten identifizieren können, hat aber insbesondere bezüglich der sozialmoralischen Wertschätzung verloren». Trotzdem steht die Migros immer noch weiter oben in der Beliebtheitsskala als Coop. In der Studie «Brand Asset Valuator», welche Markenstärke und Markenvertrauen misst, liegt die Migros ebenfalls vor Coop.

Wie sehr die Migros die Menschen in der Schweiz bewegt, lässt sich zusätzlich an der medialen Aufmerksamkeit festmachen. Bei der Migros ist auch abseits der Aktualität mehr Detailhandelsdrama drin. Eine kleine Stichprobe in der Schweizer Mediendatenbank SMD zeigt, zentrale Begriffe wie «M-Budget» oder «Cumulus-Punkte» in Schweizer Medien 2024 mehr auftauchten als die entsprechenden Begriffe «Prix Garantie» und «Superpunkte» der Konkurrenz.

  • Skore Coop: 0
  • Skore Migros: 1

Beide, Coop wie Migros, tun viel für die Schweiz. Sei es mit jährlichen Milliardeninvestitionen in den hiesigen Denk- und Werkplatz, als wichtige Werbetreibende oder per Sponsoring unzähliger Projekte. Ein Alleinstellungsmerkmal hat die Migros dabei mit ihrem Kulturprozent. 121 Millionen Franken investierte das Unternehmen 2023 in die Bereiche Kultur, Gesellschaft, Bildung, Freizeit und Wirtschaft.

Schwächen die vielen und teils negativen Schlagzeilen rund um den grossen Abbau das Image der Migros? Gut möglich. Im jährlichen GfK-Reputations-Ranking jedenfalls ist die Migros 2024 vom ersten auf den dritten Platz abgerutscht. Die Migros, so schreiben die GfK-Auguren, «ist immer noch das Unternehmen, mit dem sich die Schweizerinnen und Schweizer am stärksten identifizieren können, hat aber insbesondere bezüglich der sozialmoralischen Wertschätzung verloren». Trotzdem steht die Migros immer noch weiter oben in der Beliebtheitsskala als Coop. In der Studie «Brand Asset Valuator», welche Markenstärke und Markenvertrauen misst, liegt die Migros ebenfalls vor Coop.

Wie sehr die Migros die Menschen in der Schweiz bewegt, lässt sich zusätzlich an der medialen Aufmerksamkeit festmachen. Bei der Migros ist auch abseits der Aktualität mehr Detailhandelsdrama drin. Eine kleine Stichprobe in der Schweizer Mediendatenbank SMD zeigt, zentrale Begriffe wie «M-Budget» oder «Cumulus-Punkte» in Schweizer Medien 2024 mehr auftauchten als die entsprechenden Begriffe «Prix Garantie» und «Superpunkte» der Konkurrenz.

  • Skore Coop: 0
  • Skore Migros: 1
8. Wer überzeugt online stärker?

Im Food-Bereich ist Migros Online (früher: Le Shop) dem Erzrivalen Coop.ch seit Jahren eine Nasenlänge voraus. Doch die Nasenlänge wird kürzer: Der Onlinesupermarkt Coop.ch legt ein stärkeres Wachstumstempo vor als Migros Online.

Im Non-Food-Bereich ist Digitec Galaxus mit einem kombinierten Umsatz von 2,5 Milliarden Franken (2023) klare Marktführerin in der Schweiz. Das Digitalwarenhaus der Migros ist damit auch grösser als ausländische Widersacher wie Zalando, Amazon, Temu und Shein. Coop tut sich im Non-Food-Onlinehandel schwerer als die (zugekaufte) Migros-Tochter. Mit Siroop und Microspot scheiterten zwei Versuche, innerhalb von Coop ein führendes Onlinewarenhaus aufzubauen. Keiner von Coops Onlineshops schafft es in die Top zehn der grössten Webshops der Schweiz.

  • Skore Coop: 0
  • Skore Migros: 1

Im Food-Bereich ist Migros Online (früher: Le Shop) dem Erzrivalen Coop.ch seit Jahren eine Nasenlänge voraus. Doch die Nasenlänge wird kürzer: Der Onlinesupermarkt Coop.ch legt ein stärkeres Wachstumstempo vor als Migros Online.

Im Non-Food-Bereich ist Digitec Galaxus mit einem kombinierten Umsatz von 2,5 Milliarden Franken (2023) klare Marktführerin in der Schweiz. Das Digitalwarenhaus der Migros ist damit auch grösser als ausländische Widersacher wie Zalando, Amazon, Temu und Shein. Coop tut sich im Non-Food-Onlinehandel schwerer als die (zugekaufte) Migros-Tochter. Mit Siroop und Microspot scheiterten zwei Versuche, innerhalb von Coop ein führendes Onlinewarenhaus aufzubauen. Keiner von Coops Onlineshops schafft es in die Top zehn der grössten Webshops der Schweiz.

  • Skore Coop: 0
  • Skore Migros: 1
9. Wer ist rentabler?

Soll und muss eine Genossenschaft überhaupt Gewinne schreiben? Wenn sie weiterhin in ihre Geschäftsmodelle investieren, in der digitalen Transformation bestehen und für ihre Angestellten eine attraktive Arbeitgeberin bleiben will – dann ja.

Unter Punkt 5 haben wir die Migros als bessere Bank gerühmt. Im Umkehrschluss könnte man aber auch sagen: Mit ihrem erfolgreichen Finanzinstitut hat die Migros ein Klumpenrisiko. Ohne diesen Goldesel stände es nicht gut um die Migros-Gewinne. Beziehungsweise: Es stände viel schlechter.

Über die letzten Jahre hat Coop seine Rentabilität stabiler gehalten als die Migros. Dies einerseits aus strukturellen Gründen: Coop arbeitet schlanker und zentraler als die Migros, die sich zehn Genossenschaften und damit manche teuren Doppelspurigkeiten leistet. Anderseits aber auch, weil die Migros lange Zeit Verlustbringer im Portfolio hatte, von denen sie sich nun trennt.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros: 0

Soll und muss eine Genossenschaft überhaupt Gewinne schreiben? Wenn sie weiterhin in ihre Geschäftsmodelle investieren, in der digitalen Transformation bestehen und für ihre Angestellten eine attraktive Arbeitgeberin bleiben will – dann ja.

Unter Punkt 5 haben wir die Migros als bessere Bank gerühmt. Im Umkehrschluss könnte man aber auch sagen: Mit ihrem erfolgreichen Finanzinstitut hat die Migros ein Klumpenrisiko. Ohne diesen Goldesel stände es nicht gut um die Migros-Gewinne. Beziehungsweise: Es stände viel schlechter.

Über die letzten Jahre hat Coop seine Rentabilität stabiler gehalten als die Migros. Dies einerseits aus strukturellen Gründen: Coop arbeitet schlanker und zentraler als die Migros, die sich zehn Genossenschaften und damit manche teuren Doppelspurigkeiten leistet. Anderseits aber auch, weil die Migros lange Zeit Verlustbringer im Portfolio hatte, von denen sie sich nun trennt.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros: 0
10. Wer ist stärker im Ausland?

Das Ausland ist für beide Schweizer Firmenkolosse kein einfaches Thema. Aber Coop meistert die Geschäfte ennet der Grenzen besser (und rentabler) als die Migros.

Schon früh expandierte Migros-Gründervater Gottlieb Duttweiler ins Ausland. Doch die Engagements in Deutschland, Spanien und der Türkei wurden aus unterschiedlichen Gründen wieder abgebaut. Immerhin: Auch heute noch kann man als Feriengast in der Türkei darüber staunen, wie sich die (1975 von der Schweizer Migros verkaufte) Migros Türk (heute Migros Ticaret) erfolgreich im Markt hält und dort auch mit schwimmenden Filialen für Furore sorgt. Was die Migros im Detailhandels- und Fitnessbereich sonst im Ausland versuchte – Supermärkte in Süddeutschland, Firmenbeteiligung in Österreich, paneuropäische Fitnessoffensive –, musste mit Verlusten abgestossen werden. Auch die deutsche Bio-Supermarktkette Tegut – weiterhin im Besitz der Migros Zürich – verbrennt viel mehr Geld, als sie einspielt. Die Europa-Expansion von Galaxus ist ebenfalls eine millionenteure Wette.

Coop hingegen ist mit einer klaren Strategie unterwegs: Detailhandel nur in der Schweiz, im Ausland nur Grosshandel. Letzteres mit der Transgourmet-Gruppe, die von Spanien bis Rumänien aktiv ist. Ganz ohne Risiken ist das zwar auch nicht: 2022 zog sich Transgourmet aufgrund des Ukraine-Konflikts vollständig aus Russland zurück. Doch im grossen Bild macht die Coop-Auslandsstrategie einen strategisch klareren und einträglicheren Eindruck als jene der Migros.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros: 0

Das Ausland ist für beide Schweizer Firmenkolosse kein einfaches Thema. Aber Coop meistert die Geschäfte ennet der Grenzen besser (und rentabler) als die Migros.

Schon früh expandierte Migros-Gründervater Gottlieb Duttweiler ins Ausland. Doch die Engagements in Deutschland, Spanien und der Türkei wurden aus unterschiedlichen Gründen wieder abgebaut. Immerhin: Auch heute noch kann man als Feriengast in der Türkei darüber staunen, wie sich die (1975 von der Schweizer Migros verkaufte) Migros Türk (heute Migros Ticaret) erfolgreich im Markt hält und dort auch mit schwimmenden Filialen für Furore sorgt. Was die Migros im Detailhandels- und Fitnessbereich sonst im Ausland versuchte – Supermärkte in Süddeutschland, Firmenbeteiligung in Österreich, paneuropäische Fitnessoffensive –, musste mit Verlusten abgestossen werden. Auch die deutsche Bio-Supermarktkette Tegut – weiterhin im Besitz der Migros Zürich – verbrennt viel mehr Geld, als sie einspielt. Die Europa-Expansion von Galaxus ist ebenfalls eine millionenteure Wette.

Coop hingegen ist mit einer klaren Strategie unterwegs: Detailhandel nur in der Schweiz, im Ausland nur Grosshandel. Letzteres mit der Transgourmet-Gruppe, die von Spanien bis Rumänien aktiv ist. Ganz ohne Risiken ist das zwar auch nicht: 2022 zog sich Transgourmet aufgrund des Ukraine-Konflikts vollständig aus Russland zurück. Doch im grossen Bild macht die Coop-Auslandsstrategie einen strategisch klareren und einträglicheren Eindruck als jene der Migros.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros: 0
11. Wer ist die grössere Reisemacht?

Jahrelang gab es darauf eine sehr einfache Antwort: Natürlich die Migros, natürlich Hotelplan. 2025 jedoch wird es zu einem Hoppla-Effekt kommen.

Aber der Reihe nach: Hotelplan, 1935 von Migros-Übervater Gottlieb Duttweiler gegründet, ist eine Schweizer Reisemacht. Oder war es, müsste man wohl eher sagen. Denn die Hotelplan Group, die 2023 einen Umsatz von 1,7 Milliarden Franken erreichte, passt nicht mehr ins Supermarkt-fokussierte Geschäft der Migros und wird wohl in den nächsten Wochen schon eine neue ausländische Besitzerin finden. Ausser mit der firmeneigenen Monte-Generoso-Bahn wird die Migros dann im Tourismus keine grosse Rolle mehr spielen.

Was bedeutet, dass die Migros im Reisebereich von Coop überholt wird. Die Basler waren früher einmal mit Popularis-Reisebüros aktiv, verkauften diese dann aber 1990 an Kuoni. Dies war jedoch nicht das finale Check-out aus dem Reisegeschäft. Denn seit 2006 gibt es das Reiseunternehmen ITS Coop Travel, ein Joint Venture, welches je hälftig Coop und der deutschen Dertour gehört, die ihrerseits eine Tochter der deutschen Retail-Gigantin Rewe ist. 43’000 Passagiere machten 2023 Ferien mit ITS Coop Travel und generierten damit einen Umsatz von 58 Millionen Franken. Wenn die Hotelplan Group also ins Ausland verreist, wird etwas eintreten, was niemand je gedacht hätte: Coop wird zur grösseren Reisemacht als die Migros.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros: 0

Jahrelang gab es darauf eine sehr einfache Antwort: Natürlich die Migros, natürlich Hotelplan. 2025 jedoch wird es zu einem Hoppla-Effekt kommen.

Aber der Reihe nach: Hotelplan, 1935 von Migros-Übervater Gottlieb Duttweiler gegründet, ist eine Schweizer Reisemacht. Oder war es, müsste man wohl eher sagen. Denn die Hotelplan Group, die 2023 einen Umsatz von 1,7 Milliarden Franken erreichte, passt nicht mehr ins Supermarkt-fokussierte Geschäft der Migros und wird wohl in den nächsten Wochen schon eine neue ausländische Besitzerin finden. Ausser mit der firmeneigenen Monte-Generoso-Bahn wird die Migros dann im Tourismus keine grosse Rolle mehr spielen.

Was bedeutet, dass die Migros im Reisebereich von Coop überholt wird. Die Basler waren früher einmal mit Popularis-Reisebüros aktiv, verkauften diese dann aber 1990 an Kuoni. Dies war jedoch nicht das finale Check-out aus dem Reisegeschäft. Denn seit 2006 gibt es das Reiseunternehmen ITS Coop Travel, ein Joint Venture, welches je hälftig Coop und der deutschen Dertour gehört, die ihrerseits eine Tochter der deutschen Retail-Gigantin Rewe ist. 43’000 Passagiere machten 2023 Ferien mit ITS Coop Travel und generierten damit einen Umsatz von 58 Millionen Franken. Wenn die Hotelplan Group also ins Ausland verreist, wird etwas eintreten, was niemand je gedacht hätte: Coop wird zur grösseren Reisemacht als die Migros.

  • Skore Coop: 1
  • Skore Migros: 0

Endstand: Coop gewinnt knapp

Coop ist derzeit in ruhigerem Fahrwasser unterwegs als die Migros, die durch einen selbst gewählten und mitunter schmerzhaften Transformationsprozess geht.

Die Beliebtheitswerte, die populäre Firmensaga und ein Jubeljahr mit viel PR sprechen 2025 zwar nach wie vor für die Migros. Doch Coop kann seine Ziele im Inland wie im Ausland gelassener, schlanker, effizienter und abseits des medialen Rampenlichts verfolgen. Das alles führt zu einem Sieg von Coop, mit einem Resultat wie aus einem attraktiven und hart umkämpften Eishockeymatch.

Finales Skore:

  • Coop: 8
  • Migros: 7
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Liebe Leserin, Lieber Leser
Der Kommentarbereich von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast. Noch kein Blick+-Abo? Finde unsere Angebote hier:
Hast du bereits ein Abo?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.