Aufgepasst beim Einkauf!
Neues System an der Früchte-Waage irritiert Kunden

Der tägliche Einkauf wird komplizierter. Beim Wägen von Früchten und Gemüse gibt es neue Vorschriften. Kundinnen und Kunden müssen zusätzlich zur Produktnummer angeben, wie sie die Ware verpackt haben. Die Grossverteiler reagieren unterschiedlich auf die Änderung.
Publiziert: 07.01.2025 um 19:39 Uhr
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Aktualisiert: 03:48 Uhr
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Bei der Migros muss man die Ware auf die Waage legen...
Foto: Blick

Auf einen Blick

  • Neue Wägefunktion für Obst und Gemüse sorgt für Verwirrung bei Kunden
  • Verpackungsart muss an der Waage angegeben werden, Personal hilft bei Fragen
  • Aldi zieht pauschal 2 Gramm für Schutzsäcke und 8 Gramm für Mehrwegnetze ab
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Aufgepasst! Morgens mal eben mit kleinen Augen und ohne Lesebrille im Quartierladen eine Banane fürs Birchermüsli kaufen geht nicht mehr. Wer beim Grossverteiler oder im Discounter die Früchte- und Gemüsewaage bedient, muss bei der Sache sein und den Durchblick haben. Denn neu gibts einen zusätzlichen Schritt, bevor die Waage die Klebeetikette ausspuckt. Man muss nicht nur die Nummer der Banane eintippen, sondern auch, ob und wie man sie verpackt hat. Das sorgt für Verwirrung, wie Kommentare in den sozialen Medien zeigen.

Seit dieser Woche muss beim Wägen nämlich angegeben werden, ob der Artikel unverpackt, im Raschelsäckli, Papiersack oder in einem Multi-Bag aus Stoff verpackt ist. Grund für den zusätzlichen Schritt an der Waage: Der Bund hat die eidgenössische Mengenangabenverordnung geändert. Seit Anfang Jahr dürfen Läden ihren Kundinnen und Kunden nur noch das Reingewicht verrechnen – ohne Verpackung. Bis jetzt durften sie auch das Gewicht der Verpackung zum Nettogewicht zählen, sofern es unter zwei Gramm lag.

Auch an den Self-Checkout-Kassen

Konsumentinnen und Konsumenten sind Gewohnheitstiere. Wie kommt die Änderung an? «Der Prozess ist intuitiv gestaltet», sagt Coop-Sprecher Caspar Frey zu Blick. «Es zeigt sich, dass die Kundinnen und Kunden grundsätzlich gut mit der Bedienung zurechtkommen.» Bei allfälligen Fragen und Unklarheiten stehe das Verkaufspersonal gerne zur Verfügung.

Und bei Lidl? «An unseren bedienten Kassen erfassen unsere Kassiererinnen und Kassierer bereits seit längerer Zeit das spezifische Gewicht der unterschiedlichen Verpackungen von offen verkauften Artikeln», sagt Sprecherin Vanessa Meireles. Lidl führt die neue Funktion auch an den Self-Checkout-Kassen ein. «Die Einführung ist bereits im Gange und wird schrittweise in allen Filialen mit Self-Checkout-Kassen umgesetzt», sagt sie.

«Wir führen keine neue Waagefunktion ein», heisst es bei Aldi. «Bei uns wird das Obst und Gemüse an der Kasse von den Mitarbeitenden gewogen. Seit diesem Jahr wird beim Wiegen von unverpackten Obst- und Gemüseartikeln an der Kasse automatisch das Gewicht des Schutzsacks berücksichtigt: Wir ziehen pauschal zwei Gramm ab.»

Acht Gramm werden abgezogen

Falls Kundinnen und Kunden Mehrwegnetze verwenden, werden acht Gramm abgezogen. Bei bereits verpackten Produkten, wie beispielsweise Blumenkohl, ist das Verpackungsgewicht im Kassensystem hinterlegt und wird ebenfalls automatisch abgezogen. «Entsprechend wird auch hier das Nettogewicht der Ware verrechnet», heisst es weiter.

Die Migros hat ein anderes System. Sprecherin Debora Frattini erklärt, wie es funktioniert: «Vor Eingabe der dreistelligen Früchte-/Gemüsenummer kann man direkt auf dem Waagendisplay auswählen, ob und in welcher Verpackung das Gemüse eingepackt wurde.» So werde sichergestellt, dass das Eigengewicht der Verpackung abgezogen wird.

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