Auf einen Blick
- In der Migros gibts keine Isländisch Moos Tabletten mehr
- Die Maschine zur Herstellung der Bonbons irreparabel beschädigt
- Die Migros sucht nach einem Ersatzlieferanten für die Tabletten
Ausgerechnet im Herbst gehen der Migros die legendären Isländisch Moos Tabletten aus. Generationen von Schweizerinnen und Schweizern schwören auf die Lutschbonbons mit dem ganz eigenen Geschmack. Sie helfen ihnen gegen Halsweh und bei Husten. Doch jetzt, wo gefühlt das halbe Land wieder schnuddert, schnieft und hustet, gibts ein Loch in den Regalen des orangen Riesen. Grund dafür ist ein Problem beim Hersteller F. Hunziker aus Dietikon ZH, seit 1930 einem der grössten Produzenten von Schleckwaren und Arzneimitteln der Schweiz. Er beliefert die Migros seit 1948 und hat heute 160 Angestellte.
Dort werden die Tabletten für die Migros produziert. Doch die Maschine, welche die Bonbons herstellt, ist kaputt, wie «20 Minuten» zuerst berichtet hat. Blick fragt beim Hersteller nach, warum die Produktion nicht wieder aufgenommen wird. Der verweist auf die Migros. Dort sagt eine Sprecherin: «Leider ist beim Hersteller die Maschine, die spezifisch für die Produktion der Tabletten benötigt wird, nach 66 Jahren kaputtgegangen.» Da die Maschine irreparabel beschädigt worden sei, könne man die Tabletten nicht mehr anbieten.
Ersatzteile gibts nicht mehr
Einfach so ein Ersatzteil besorgen geht offenbar nicht. Denn: «Die Maschine kann nicht mehr repariert werden, da der ursprüngliche Hersteller der Maschine schon seit 1976 nicht mehr existiert», heisst es bei der Migros weiter. Die Sprecherin ergänzt: «Zudem gibt es auf dem Markt keine vergleichbaren Anlagenhersteller oder Ersatzteillieferanten.»
Seit Mitte September sind die Tabletten in allen Filialen der Migros ausverkauft. So schnell dürfte sich daran auch nichts ändern. «Wir sind aktuell auf der Suche nach einem alternativen Anbieter. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen, da wir sicherstellen möchten, dass die Qualität des Produkts gewährleistet bleibt», sagt die Migros-Sprecherin zu Blick.
Wirkt reizlindernd auf die Schleimhäute
Islandmoos ist eine strauchförmig wachsende Flechte. Sie wächst in ganz Europa. Am besten gedeiht sie aber in den Schweizer Alpen auf einer Höhe von 1500 bis 2500 Metern über Meer. Seit dem 17. Jahrhundert wird sie in der Medizin genutzt. Das Isländisch Moos wirkt reizlindernd auf die Schleimhäute im Mund und im Rachen. Zudem wird ihm eine appetitanregende, belebende und kräftigende Wirkung zugeschrieben.