Das Beben geht weiter
Nächste US-Bank steht vor dem Kollaps

Nach der First Republic Bank steht die Pacific Western Bank mit dem Rücken zur Wand. Die US-Regionalbank soll einen Käufer suchen. Das Bankenbeben hält an. Geht es so weiter, könnten nach der Credit Suisse auch andere europäische Banken umfallen.
Publiziert: 04.05.2023 um 11:14 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2023 um 14:24 Uhr
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Mit der Pacific Western Bank hat die nächste US-Regionalbank riesige Probleme und soll nach einem Käufer suchen.
Foto: GC Images

Mit der Pacific Western Bank ist die nächste US-Regionalbank ins Wanken geraten. Damit könnte nach dem Untergang der First Republic Bank in dieser Woche bereits der nächste Domino-Stein im US-Bankensektor umfallen.

Die Pacific Western Bank prüft Insidern zufolge einen Verkauf, wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt. Die Bank versuchte jüngst mit einer Liquiditätsspritze, das Vertrauen der Anlegerinnen und Anleger zurückzugewinnen – jedoch ohne Erfolg. Der Aktienkurs ist seit dem Start des US-Bankenbebens am 8. März um beinahe 90 Prozent abgestürzt. Allein am Mittwoch sackte der Kurs gegenüber dem Vortag nochmals um 43,16 Prozent ab.

Schon die fünfte US-Bank, die umfallen könnte

Mit der Pacific Western Bank droht der fünften US-Regionalbank der Zusammenbruch. Die Ursache ist bei allen die gleiche: Klumpenrisiken in der Bilanz und eine vom ehemaligen US-Präsident Donald Trump (76) vorangetriebene Deregulierung bei den US-Regionalbanken. Mit diesem Schritt hat Trump die US-Regionalbanken besonders anfällig für turbulente Zeiten gemacht.

Die Banken können demnach Wertkorrekturen auf ihren Anleihen vor sich herschieben. Mit den Leitzinserhöhungen durch die US-amerikanische Zentralbank Fed ist genau das eingetreten. Bestehende Anleihen werfen tiefere Zinsen ab und verlieren dadurch deutlich an Wert.

Die Probleme der Pacific Western Bank erinnern an den Fall der First Republic Bank. Deren Aktienkurs sackte seit Anfang Jahr um 97 Prozent ab. Die Kunden hatten das Vertrauen komplett verloren und hoben in den ersten drei Monaten des Jahres 72 Milliarden Dollar an Einlagen ab. Die Bank war nicht mehr zu retten. Die US-Grossbank JP Morgan gab diese Woche schliesslich bekannt, die First Republic zu übernehmen. Auch, damit der Domino-Stein nicht weitere US-Regionalbanken umhaut.

Geht das Banken-Domino weiter?

Der Fall der Pacific Western Bank zeigt nun aber, dass die Krise noch lange nicht ausgestanden ist. Das deckt sich mit der Einschätzung von Sergio Rossi (55). «Es wäre schön, wenn die Krise jetzt vorüber wäre», sagte der Professor für Makroökonomie und Geldpolitik an der Universität Freiburg Anfang Woche zu Blick. «Aber es wird weitere Domino-Effekte geben.»

Diese sind jedoch längst nicht auf US-Regionalbanken beschränkt. Rossi sieht unter anderem auch die Deutsche Bank im Strudel. «Die Verunsicherung ist so gross, dass bereits ein unbegründetes Gerücht zu einem Bank-Run führen kann.»

Die Pacific Western Bank ist mit einer Bilanzsumme von 44 Milliarden Dollar ein kleiner Stein, den das System noch gut wegsteckt. Die Schieflage eines grossen Instituts wie der Deutschen Bank mit einer Bilanzsumme von 1337 Milliarden Euro hätte für das globale Finanzsystem gravierende Folgen. Das hat die weltweite Nervosität bei den Behörden rund um die Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS bereits angedeutet. (smt)

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