CS hat sich damit die Finger verbrannt – Ermotti greift in der Vermögensverwaltung an
UBS will neues Boni-System für Investmentbanker

Investmentbanker, die der Vermögensverwaltung der UBS reiche Kunden zuführen, sollen dafür Boni erhalten. Die Credit Suisse hat sich einst mit mehreren solchen Kunden die Finger verbrannt.
Publiziert: 10.05.2024 um 10:24 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2024 um 11:28 Uhr
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UBS-Chef Sergio Ermotti ist seit der CS-Übernahme als UBS-Chef im Amt.
Foto: Keystone

CEO Sergio Ermotti (63) will die UBS zu einem weltweit führenden Vermögensverwalter machen. Dazu erwägt die verbliebene Schweizer Grossbank die Einführung eines Belohnungssystems für Investmentbanker, die der Vermögensverwaltung Kunden zuführen, berichtet die Agentur Bloomberg.

Die genaue Art der Prämien sei noch nicht bekannt, so die im Artikel zitierten Personen. Doch die Empfehlungsprämien wären eine Premiere für die UBS. Sie würde damit an Anreize anknüpfen, die die Credit Suisse einst ihren Dealmakern bot.

Schlüsselfigur Iqbal Khan

Ermottis Ziel ist bekannt: Nach der Übernahme der Credit Suisse sollen die verwalteten Kundenvermögen der UBS bis 2028 von heute knapp 4 auf 5 Billionen Dollar steigen. Eine entscheidende Rolle kommt dabei Iqbal Khan (43), dem obersten Vermögensverwalter der Bank zu. Dieser führte vor seinem Engagement bei der UBS bis 2019 bereits das Geschäft der Credit Suisse mit den Superreichen. Nun muss er die Abteilungen der beiden Banken zusammenführen.

Bei der CS trug die engere Verbindung zwischen Investmentbanking und Vermögensverwaltung zu höheren Erträgen und zu Khans Aufstieg zum Starbanker bei. Dass die Verbindung von Firmenkundengeschäft und Vermögensverwaltung sinnvoll und nützlich ist, sagte kürzlich auch die Schweiz Chefin von BNP Paribas Enna Pariset im Gespräch mit der Handelszeitung.

Pariset glaubt, dass das Geschäftsmodell von jenen Banken unter Druck zu geraten drohe, welche nur Vermögensverwaltung anbieten und nicht auch Firmenkunden- und Investmentbanking-Dienste.

Milliardenverluste mit Archegos und Greensill

Doch die Verknüpfung birgt auch Risiken. Bei der Credit Suisse führten in den letzten Jahren mehrere Geschäftsbeziehungen mit superreichen Privatpersonen zu Milliardenverlusten. Zu denken ist hier an Bill Hwang (60) von Archegos und Lex Greensill (47) mit seinem gleichnamigen Finanzunternehmen. (gku)

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