Der Ex-Credit-Suisse-Chef Ulrich Körner (61) wird die UBS in den kommenden Wochen verlassen. Dies berichtet die britische Zeitung «Financial Times» unter Berufung auf informierte Kreise.
Die UBS wird das Management der vor knapp einem Jahr übernommenen Credit Suisse in den nächsten Wochen auflösen. Damit würde auch der letzte CS-Chef, Ulrich Körner, die Grossbankengruppe verlassen.
Das stehe im Zusammenhang mit weiteren entscheidenden Schritten im Integrationsprozess. Das UBS-Management arbeite daran, die Fusion der Rechtseinheiten der UBS mit denen der Credit Suisse bereits bis Ende Mai abzuschliessen, so die Zeitung. Derzeit werden die rechtlichen Einheiten UBS AG und Credit Suisse AG immer noch separat geführt.
Körner habe bereits früher gehen wollen
Körner war Anfang August 2022 als CEO an der CS-Spitze auf Thomas Gottstein gefolgt. Auch nach der Übernahme behielt er den Posten und wurde Mitglied der UBS-Konzernleitung. Er habe gehofft, das Unternehmen schon früher verlassen zu können, sei aber überredet worden, bis nach dem rechtlichen Zusammenschluss zu bleiben, schreibt die FT weiter.
Körner war vor seiner Zeit als CS-Chef Leiter des Asset Managements bei der Credit Suisse, und davor war er viele Jahre bei der UBS in Führungspositionen tätig.
Integration soll 2026 abgeschlossen sein
Gemäss dem von UBS-Chef Sergio Ermotti im Februar vorgestellten Integrationsplan sollen die Schweizer Einheiten in der zweiten Jahreshälfte zusammengeführt werden, während die Kunden der Credit Suisse bis ins kommende Jahr zur UBS migriert werden.
Sobald die rechtliche Fusion vollzogen ist, wolle die UBS ihr Programm zum Stellenabbau beschleunigen, heisst es im FT-Artikel dazu. Bis zum Ende der Integration plane die Bankengruppe mit einem Personalbestand von insgesamt 85'000 Mitarbeitern. Ende Dezember 2023 lag die Zahl der Vollzeitstellen des kombinierten Konzerns aus UBS und CS bei rund 113'000 Personen, davon rund 30 Prozent in der Schweiz. Ende 2022 – vor der Übernahme – waren es insgesamt etwa 120'000.
Die UBS als auch Körner selbst lehnten ab, Stellung zu nehmen. Die UBS wird am (morgigen) Dienstag ihr Quartalsergebnis veröffentlichen. (SDA/rul)