Die neu aufstellte UBS-Gruppe verdiente in den ersten drei Monaten des Jahres 1,76 Milliarden US-Dollar, wie sie am Dienstag mitteilte. Im Vorjahr hatte die Bank – noch ohne die CS – einen Gewinn von 1,03 Milliarden erzielt.
Das Startquartal 2024 ist das dritte Quartal, in dem die übernommene CS voll mitgerechnet ist. In den beiden Quartalen zuvor – im dritten Quartal und vierten Quartal 2023 – hatte die UBS einen Verlust ausgewiesen, nachdem das Ergebnis im zweiten Quartal 2023 wegen der CS-Übernahme buchhalterisch bedingt auf fast 30 Milliarden Gewinn explodiert war.
Vermögensgeschäft und Investments besonders verbessert
Vor Steuern ergab sich im ersten Quartal 2024 nun ein Plus von 2,38 Milliarden Dollar. Auf bereinigter Basis waren es gar 2,62 Milliarden. Insbesondere die Bereiche Global Wealth Management und Investment Bank haben das Ergebnis gegenüber dem Vorquartal stark verbessert.
Bereits Ende des Monats erwartet die Grossbank derweil den nächsten wichtigen Schritt im Rahmen der CS-Integration. Der Abschluss der Zusammenführung der noch immer separat geführten rechtlichen Einheiten UBS AG und Credit Suisse AG werde am 31. Mai erwartet, wie es heisst.
Das Papier der Bank zieht nach der Publikation der Quartalsergebnisse stark an. Das bisherige Tageshoch liegt bei 27,20 Franken – die UBS-Aktie liegt aktuell 8 Prozent im Plus. Dies befeuert auch den Gesamtmarkt, der gemessen am SMI 0,9 Prozent zulegt. Nachdem die UBS-Aktie vor dem heutigen Handelstag noch 4,6 Prozent unter dem Stand von Ende 2023 gelegen hatte, notiert sie nun also wieder klar über diesem Stand.
Kostensenkung auf Kurs
Aber auch bis heute sind bereits weitere Fortschritte erzielt worden. Im ersten Quartal seien weitere Kosteneinsparungen von brutto rund 1 Milliarde erreicht worden – von den 2024 angestrebten 2 Milliarden. Bis 2026 will die UBS die jährlichen Kosten um insgesamt rund 13 Milliarden Dollar im Vergleich zu 2022 senken. Damit verbesserte sich im ersten Quartal auch das für eine Bank wichtige Kosten-Ertrags-Verhältnis auf 80,5 Prozent.
Im Kerngeschäft – in der globalen Vermögensverwaltung – konnte die Grossbank weitere Kundengelder akquirieren. Der Nettoneugeldzufluss belief sich in dem Bereich auf 27,4 Milliarden Dollar. Damit verwaltete die UBS per Ende Dezember über alle Bereiche Vermögen in Höhe von 5848 Milliarden nach 5714 Milliarden Dollar Ende 2023.
Ermotti sieht Fortschritte bei der CS-Integration
Bankchef Sergio Ermotti (63) zeigte sich sehr zufrieden. Es sei in diesem Quartal wieder ein Gewinn erzielt worden sowie zusätzliches Kapital aufgebaut worden. «Vor etwas mehr als einem Jahr wurden wir gebeten, durch die Übernahme der Credit Suisse eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des Schweizer und des globalen Finanzsystems zu spielen, und wir halten unser Versprechen ein.»
Am gestrigen Montag kursierten internationale Medienberichte, nach denen die UBS das ehemalige Management der übernommenen CS am Ende der Fusion der Rechtseinheiten auflöst. Das betrifft vor allem den letzten CS-Boss Ulrich Körner (61). Ermotti äusserte sich nicht dazu.
Mit Blick in die Zukunft gibt sich die UBS wie üblich eher zurückhaltend. Die andauernden geopolitische Spannungen sowie die Ungewissheit bezüglich des Zeitpunkts der geldpolitischen Lockerungen in der Eurozone, in den USA und in der Schweiz würden für Unsicherheit für den wirtschaftlichen Ausblick sorgen, heisst es. (SDA/rul)