Corona-Angst und Konjunktursorgen
Auch SMI startet im Minus

Heftiger Taucher rund um den Globus. Am Donnerstag verzeichneten fast alle grossen Aktienindexes grosse Verluste. Am schlimmsten traf es die Wall Street. Die Hintergründe.
Publiziert: 12.06.2020 um 00:04 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2020 um 09:56 Uhr
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Ungläubige Blicke am Donnerstag an der Wall Street.

Am Donnerstag fing es in Asien an: Die wichtigsten Aktienindexes waren allesamt im Minus. In den USA kam es am Donnerstag zu einem regelrechten Gemetzel und Panikverkäufen. Auch in der Schweiz setzt sich die schlechte Stimmung fort. Nachdem der Swiss Market Index (SMI) gestern mächtig an Boden verlor, eröffnet er heute im Minus: Das SMI lässt um 1,0 Prozent nach und sinkt auf 9734 Punkte.

Ausgelöst wurde die schlechte Stimmung von einer düsteren Konjunktureinschätzung durch die US-Notenbank Fed und die Furcht vor einer zweiten Corona-Welle. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial brach am Donnerstag um 6,90 Prozent ein. Mit 25'128 Punkte fand er sich damit auf dem Niveau von Ende Mai wieder ein. Dies war der grösste prozentuale Tagesverlust auf Schlusskursbasis seit der schwarzen Woche im März. Zwischenzeitlich wäre der Dow fast unter die Marke von 25'000 Punkten gesackt. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Ende um 5,89 Prozent auf 3002 Punkte nach unten.

Neuer Lockdown in Amerika erwartet

Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell (67) hatte bereits zur Wochenmitte angesichts der schweren Wirtschaftskrise infolge der Corona-Pandemie klare Worte gefunden. Er sagte, dass ein erheblicher Teil der Jobverluste dauerhaft sein könnte. Hinzu kamen neue Infektionszahlen: In einigen südlichen US-Staaten wie Florida und Texas stiegen die Neuinfektionen wieder. «Wir erwarten die Wiedereinführung einiger Corona-Beschränkungen in einigen Städten oder Staaten in den kommenden Wochen», teilte das britische Analysehaus Pantheon mit.

In diesem Umfeld machten viele Anleger weiter Kasse. So war der Dow erst zum Wochenstart mit 27'580 Punkte auf den höchsten Stand seit Ende Februar geklettert. Das war ein Plus von mehr als 50 Prozent seit dem Corona-Crashtief im März. Nicht wenige Börsianer hatten bereits von einer Überhitzung des Marktes wegen der Billiggeldflut der Notenbanken gesprochen, die nichts mehr mit den realen Wirtschaftsperspektiven zu tun habe.

Der techwerte-lastige Nasdaq 100 war sogar auf ein Rekordhoch gestiegen und knickte nun um 5,01 Prozent auf 9588 Punkte ein. Die Powell-Äusserungen scheinen die Anleger nun ein Stück weit in die Realität zurückgeholt zu haben. (nim/SDA)

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