Citigroup-Chefin Jane Fraser ist «Königin der Wall Street»
Sie knackt die 100-Millionen-Lohnmarke – als erste US-Bankerin

Seit 2021 ist Jane Fraser die erste weibliche CEO einer US-Grossbank. Ihr einträglicher Lohn fürs letzte Jahr: 34,5 Millionen Dollar – wodurch sie eine historische Marke durchbrochen hat. Dabei kehrte sie der Bankenwelt einst den Rücken zu.
Publiziert: 22.02.2025 um 18:53 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2025 um 19:06 Uhr
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Jane Fraser übernahm 2021 den CEO-Posten bei der US-Bank Citigroup.
Foto: IMAGO/Newscom / SCMP

Auf einen Blick

  • Jane Fraser: Erste Frau mit über 100 Millionen Dollar Gesamtgehalt an Wall Street
  • Gebürtige Schottin, studierte in Cambridge, arbeitete bei Goldman Sachs und McKinsey
  • Citigroup-Chefin seit 2021, griff mit Mega-Entlassungswelle durch
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Jetzt hat sie endgültig den Thron der amerikanischen Bankenwelt bestiegen: Jane Fraser (57), die britisch-amerikanische Chefin der US-Bank Citigroup, hat als erste Frau an der männerdominierten Wall Street ein Gesamtgehalt von über 100 Millionen Dollar verdient. Konkret sind es 107,5 Millionen Dollar. Dafür brauchte die gebürtige Schottin nur vier Jahre. Sie übernahm die Citigroup-Spitze 2021 – ebenfalls ein historischer Moment. Vor ihr stand nämlich keine andere Frau einem der vier grossen US-Geldhäuser JP Morgen Chase, Bank of America, Wells Fargo und eben Citigroup als CEO vor.

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Bisher konnte Fraser ihr Gehalt jedes Jahr steigern. Für 2024 fährt sie einen Lohn von 34,5 Millionen Dollar ein – fast ein Drittel mehr als im Vorjahr. Zurecht, wie der ausgewiesene TV-Finanzkommentator David Buik (80) findet. «Sie ist die unangefochtene Königin der Wall Street und hat ihren vertraglichen Vereinbarungen entsprechend jeden Cent verdient», sagte er laut «Daily Mail» über die Citigroup-CEO.

Zuerst Mami geworden, dann gleich McKinsey-Partnerin

Jane Fraser kam im schottischen St. Andrews zur Welt. Sie studierte Wirtschaft an der britischen Elite-Uni Cambridge, bevor sie ihre berufliche Karriere als Finanzanalystin bei der US-Bank Goldman Sachs startete. Im Alter von knapp 25 Jahren wagte Fraser ein erstes Mal den Sprung über den Grossen Teich. An der renommierten Harvard Business School in den USA legte sie ab 1992 ihren Master ab. 

Statt zurück in die Bankenwelt zog es Fraser dann zwei Jahre später in die Beratungsindustrie, zur Branchengrösse McKinsey. «Damals gab es so wenige Frauen in der Finanzwelt. Und jene, die es gab, waren furchteinflössend», erzählte die Managerin 2016 an einem Anlass der gemeinnützigen Organisation Americas Society in Miami. Bei McKinsey stieg sie schliesslich zur Partnerin auf – zwei Wochen, nachdem sie ihr erstes Kind bekommen hatte.

Auch um 3 Uhr in der Nacht wird gearbeitet

Später bekam Fraser mit ihrem Mann Alberto Piedra, einem früheren Banker aus Kuba, einen zweiten Sohn. Nach der Geburt der beiden Kinder arbeitete sie einige Jahre in Teilzeit, was ihrer Karriere nicht schadete. Verschiedene Wegbegleiter attestieren ihr eine sehr hohe Arbeitsmoral. So erzählte ihr früherer McKinsey-Boss Lowell Bryan gegenüber der «Financial Times» folgende Anekdote: Bei einer Übernachtung bei den Frasers zu Hause habe er sie in der Küche vor dem Computer angetroffen – um 3 Uhr in der Nacht.

Der Führungsstil der Britin, die seit 2024 bei der Citigroup arbeitet, gilt als empathisch. Sie kann aber auch durchgreifen. Beides klingt klischiert, trifft aber auf sie zu: Nach einem Quartal mit einem Milliardenverlust fällte Fraser Anfang 2024 den Entscheid, über die nächsten zwei Jahre 20'000 der total 240'000 Jobs bei der Citigroup zu streichen. Seither hat der Aktienkurs der Bank um über 50 Prozent zugelegt. «Frauen wollen genauso viel gewinnen wie Männer», sagte sie einst in einem Interview mit CNN. «Sie brauchen nur nicht alle Abzeichen.»

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