Die Liebe zum Bargeld von Herr und Frau Schweizer hat in der Corona-Krise einen Dämpfer erhalten. So brachen Bargeldbezüge und Zahlungen mit Debit-Karten während des schweizweiten Lockdowns im April 2020 kurzfristig um rund 50 Prozent beziehungsweise um 30 Prozent ein.
Das zeigt sich an den am Mittwoch publizierten Jahreszahlen der Finanzinfrastrukturbetreiberin SIX. Während die Kartenzahlungen im weiteren Jahresverlauf wieder angestiegen seien, sei die Bargeldnutzung weiter rückläufig geblieben. Die Transaktionen an Geldautomaten lagen zum Jahresende schliesslich 23 Prozent unter Vorjahr, wie es hiess. Der Grund: Viren fühlen sich auf der Oberfläche von Nötli und Münzen besonders wohl. Ansteckungsgefahr durch Bargeld.
Bargeldabhebungen nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau
«Die Corona-Krise wird strukturell Spuren hinterlassen», sagte Daniel Schmucki, der Finanzchef des Unternehmens, im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP. Er zweifle daran, dass die Bargeldabhebungen wieder auf das Vor-Corona-Niveau steigen würden. Anders sehe es bei den Transaktionen mit Debitkarten aus, wobei es Verschiebungen in Richtung Mobile Payment gebe.
Daneben entwickelten sich 2020 andere elektronische und digitale Zahlungslösungen, beschleunigt durch Covid-19, rasant. Das grösste Wachstum verzeichnete die SIX bei den digitalen Rechnungen: E-Bill-Transaktionen stiegen um 60 Prozent, wie es im Communiqué hiess.
Bereits Anfang des Jahres hatte das Unternehmen auf seiner E-Bill-Plattform neue Funktionen integriert, etwa das automatische Hinzufügen neuer Rechnungssteller. Dies habe dann das Wachstum zusätzlich beschleunigt. Geholfen habe ausserdem die Einführung der digital lesbaren QR-Code-Rechnung per 30. Juni. (SDA)