«Müssen 90 Prozent unserer Reisen stornieren»
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Carreise-Anbieter Gössi:«Müssen 90 Prozent unserer Reisen stornieren»

Car-Reisen nach Spanien
Annullationswelle erfasst Schweizer Anbieter Domo-Reisen

Spanien-Spezialisten unter den Carreise-Anbietern sind stark betroffen von der neuen Quarantäneliste des BAG. Seit Samstag hat eine Vielzahl der Kunden ihre Reisebuchung von und nach Spanien storniert.
Publiziert: 10.08.2020 um 19:26 Uhr
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Aktualisiert: 28.12.2020 um 10:58 Uhr
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Wer Ferien in Spanien macht, muss nach seiner Rückkehr in zehntägige Quarantäne.
Foto: Keystone
Aline Leutwiler

Wer Ferien auf dem spanischen Festland macht, muss nach seiner Rückkehr in zehntägige Quarantäne. Dies gilt derzeit auch für viele Gäste der Schweizer Carreise-Unternehmen.

Als letzten Mittwoch bekannt wurde, dass das iberische Festland auf die Quarantäne-Liste des Bundes gesetzt wird, reagierten die Kunden von Spanien-Reisespezialist Domo-Reisen noch gelassen, sagt Patrick Angehrn (44), Domo-Leiter Geschäftsentwicklung. Umbuchungen seien zuerst ausgeblieben. «Anfangs sah es so aus, als würden viele länger bleiben können», sagt Angehrn.

Annullationswelle kam überraschend

Doch das Blatt hat sich gewendet. Über das Wochenende brach «überraschend» eine Annullationswelle über den Carreiseanbieter herein. Selbst spanische Gastarbeiter meiden die Schweiz ab sofort, sagt Angehrn weiter.

Storniert haben viele Domo-Kunden in der Schweiz, die eine Reise an die Costa Brava planten. Immer mehr wird kurzfristig abgesagt, die Buchungen brechen markant ein. Domo-Reisen kürzt deshalb die Anzahl der Verbindungen nach Spanien. Unter der Woche fährt Domo nicht mehr, lediglich noch an den Wochenenden.

Aber auch Kunden, die sich momentan in Spanien aufhalten, haben annulliert. «Wer in Spanien bleiben kann, der bleibt.» Mit seinen Bussen hätte man nicht vor Inkrafttreten der Liste in die Schweiz zurückkehren können, deshalb blieben viele in Spanien, so Angehrn.

Wer nun umbuchen möchte, kann das gratis tun. Laut Angehrn werde man dann Ersatzdestinationen anbieten. Das Schutzkonzept wird bei Domo-Reisen vorerst nicht angepasst. Masken im Car sind nicht Pflicht, die Fahrer ermutigen die Reisegäste aber, eine zu tragen. Bei der Buchung macht das Unternehmen darauf aufmerksam, zur eigenen Sicherheit lieber einen zweiten Sitz neben sich zu buchen – auf eigene Kosten –, um zusätzlichen Abstand untereinander zu gewährleisten.

Grosse Unsicherheit bei Domo

Das ist auch beim Innerschweizer Anbieter Gössi-Carreisen so. Inhaber Marco Gössi (45) hat vorsorglich eine geplante Spanien-Carreise zum Jakobsweg abgesagt und seine Kunden gerade vorsorglich informiert, sagt er zu BLICK. Eurobus – die Firma bietet unter anderem Badeferien in Spanien und Portugal an – liess eine Anfrage von BLICK unbeantwortet.

Fakt ist: Momentan schreckt die Quarantänepflicht viele ab. Doch was ist mit Buchungen für Herbst- oder Winterreisen? «In den vergangenen Monaten ging es auf und ab», sagt Angehrn von Domo. Darum wage er keine Prognose.

«Wir müssen mehr denn je in der Lage sein, jeweils schnell bei unserem Angebot umdisponieren zu können.»

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