«Spanien hätte nicht auf die Risikoliste gehört»
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Schweizerin in Spanien:«Spanien hätte nicht auf die Risikoliste gehört»

Rentner sitzen in der Quarantäne-Falle
«Dann bleiben wir halt in Spanien!»

Schweizer Touristen sind wegen der Aufnahme Spaniens in die Quarantäneliste des Bundes im Rückreisestress. Doch nicht alle: Pensionierte BLICK-Leser wollen von einer baldigen Rückkehr nichts wissen.
Publiziert: 07.08.2020 um 23:40 Uhr
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Aktualisiert: 22.08.2020 um 21:03 Uhr
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Für viele Schweizer Touristen ist die Aufnahme Spaniens in die Risikoliste ein unschöner Schlusspunkt ihrer Ferien. Nicht so für BLICK-Leser Kuno Probst und seine Ehefrau aus Obfelden ZH.
Foto: zVg
Levin Stamm

Seit Mittwoch herrscht bei Schweizer Spanien-Reisenden Stress. Ab Samstag müssen sie für zehn Tage in die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) verordnete Quarantäne.

Viele wollten umgehend zurückreisen, andere verpassten die Frist knapp. So muss Pascal Messerli (32) aus Langenthal BE wegen neun Stunden in Quarantäne.

Rentner lassen sich nicht ins Bockshorn jagen

BLICK-Leser Kuno Probst (77) aus Obfelden ZH wäre dieses Szenario ein Gräuel. «Zehn Tage im Haus eingesperrt zu sein, das würde mich nerven», sagt Probst. «Dann bleiben wir halt in Spanien.» An der Costa Brava geniesst der pensionierte Buchhalter den Herbst des Lebens in vollen Zügen. Seit fünf Wochen verbringt er dort mit seiner Ehefrau einen längeren Aufenthalt im eigenen Ferienhaus.

Die Risikoliste lässt Probst im Gegensatz zur spanischen Sonne kalt. Er reagiert umgehend – und verlängert seinen Aufenthalt im katalanischen Calonge auf unbestimmte Zeit. «Sollte Spanien in den nächsten Wochen wieder die Grenzen schliessen, will ich auf jeden Fall hier sein.»

Angst, sich im kriselnden Spanien mit dem Coronavirus anzustecken, hat Probst nicht. «Unser Haus liegt am Hügel. Unter die Leute gehen wir nur selten.» Und er befürchtet: «Würden wir noch dieses Wochenende mit dem Auto zurückfahren, drohten uns lange Staus.»

«Der BAG-Entscheid ist eine Katastrophe»

Auch Margaritha P.* (64) will nichts von einer Rückkehr in die Schweiz wissen: «Hier in Spanien fühle ich mich viel sicherer.» Seit drei Jahren wohnt die Rentnerin an der Costa Blanca zwischen Alicante und Valencia. Ihr Mann habe nächste Woche eigentlich in die Schweiz zurückreisen wollen, müsse die Reise wegen des Bundes nun aber verschieben.

Sie findet: «Der Entscheid des BAG ist eine Katastrophe!» Es sei eine weitere blödsinnige Regelung, die nicht zu Ende gedacht sei. Bei ihnen in der Region gebe es nämlich fast keine Infektionen. «Spanien kann man doch nicht einfach als Masse betrachten!»

Das Problem sieht P. anderswo. «In den grossen Metropolen feiern sie noch immer wie die Verrückten, darum sind die Zahlen landesweit so hoch.» Ganz anders gehe es an der Costa Blanca zu und her. «Wollen wir an den Strand, müssen wir im Voraus per Whatsapp einen Platz reservieren.»

Enkelhüten wird zum Problem

Nur einige Kilometer entfernt wird die neue BAG-Regelung auch für BLICK-Leserin Gerda G.* (68) zur Herausforderung. «Eigentlich hätte ich Ende Monat in die Schweiz zurückkehren sollen, um meine Enkel zu hüten.» Ihre Rückreise mit dem Bus hat die pensionierte Buchhalterin umgehend storniert.

Ihr Trick: «Ich fliege jetzt zurück, und zwar etwas früher, denn ich gehe noch für einige Tage eine Freundin in Deutschland besuchen», sagt sie. So will sie die vom Bund verordnete zehntägige Quarantäne umgehen.

*Name der Redaktion bekannt

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