Rutscht Spanien auf die Risikoliste der Schweiz? Diese Frage beschäftigte BLICK-Leserin Limara Oanes (33) aus Rüti ZH während der ganzen Ferien im andalusischen Granada. Seit Mittwoch hat die Schweizerin Gewissheit. Bei einer Rückkehr nach Rüti ab Samstag muss sie unverzüglich in Quarantäne.
Spanien auf der Quarantäneliste – ein schwerer Schlag für Oanes. Zusammen mit Ehemann und Sohn verbringt sie seit zwei Wochen die Ferienzeit bei ihrer spanischen Grossfamilie. Mit gemischten Gefühlen. «Schon vorher konnten wir die Ferien nicht wirklich geniessen. Immer schwang die Angst wegen der Quarantänepflicht mit», sagt Oanes.
Unverständnis beim Arbeitgeber
Für die Familie kommt die Quarantänepflicht zum ungünstigsten Zeitpunkt. «Am Sonntag hätte der Neffe meines Mannes Erstkommunion gefeiert in Granada. Dass wir die Feier verpassen, ist traurig.» Und weiter: «Jetzt müssen wir überstürzt mit dem Auto aus Spanien abreisen.» Das ist notwendig, damit Familie Oanes sich nicht für zehn Tage isolieren zu muss. «Momentan sind wir im Aufbruchsstress», sagt sie BLICK am Telefon.
Ihr Arbeitgeber zeigt wenig Verständnis für die ausserordentliche Situation und ordnet die Rückkehr an. Ferien und Überzeit haben sie und ihr Mann keine mehr zur Verfügung. Homeoffice wäre für sie eigentlich möglich, aber aufwändig. Klar ist nur: «Einen allfälligen Lohnausfall können wir uns nicht leisten», sagt die Büroangestellte.
Die Massnahme des Bundes versteht sie. Ungerecht findet Oanes einzig, dass die Balearen davon ausgenommen sind. «Dort steigen die Fallzahlen momentan stark an», sagt sie. Aber jetzt hat sie keine Zeit mehr für weitere Auskünfte. Bereits Freitagfrüh gehts für Oanes mit mulmigem Gefühl im Bauch mit dem Auto in Richtung Schweiz.