Reiseveranstalter zu spanischen Quarantäne-Touristen
Wer Ferien vorzeitig abbricht, zahlt meistens selbst!

Feriengäste in Spanien müssen ab Samstag nach ihrer Rückkehr in die Quarantäne. Die Reisebüros bieten nun flexible Reiseanpassungen an. Doch die meisten Gäste müssen dies finanziell selbst tragen und sind abhängig vom Angebot der Fluggesellschaften.
Publiziert: 06.08.2020 um 15:35 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2021 um 09:25 Uhr
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Ab Samstag müssen Reisende aus Spanien, die in die Schweiz zurückkehren, in Quarantäne.
Foto: imago images/7aktuell
Aline Leutwiler

Jetzt hat es Spanien getroffen. Das Festland der beliebten Reisedestination steht auf der Quarantäne-Liste des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Somit müssen ab Samstag Reisende, die in die Schweiz zurückkehren, in den zehntägigen Hausarrest.

Nach dem Entscheid des BAG von Mittwoch fangen bei den Reiseanbietern in der Schweiz die Telefone an zu klingeln. Beispiel Tui. Der Reiseanbieter hat mehrere Hundert Gäste in Spanien. Die meisten befänden sich auf der Balearen-Insel Mallorca oder auf den Kanaren, sagt ein Sprecher.

In den stark betroffenen Regionen wie Nordspanien und Katalonien hätten sie nur vereinzelt Gäste. Die Fragen der Kunden drehen sich generell um die Pandemie. Es gebe aber auch Rückfragen «zur Differenzierung von den Balearen und Kanaren zum Festland», so der Sprecher.

Erste Anrufe bei Hotelplan

Hotelplan bestätigt erst wenige Anrufe oder Mails von Kunden in Spanien. Man rechnet in den nächsten Tagen aber mit einer Zunahme der Fragen «je nach Entwicklung der Lage».

«Die Unsicherheit bei den Gästen ist gross. Besonders Personen auf den Inseln fragen sich, ob auch sie bald abbrechen müssen», sagt Sprecherin Bianca Gähweiler.

Erste Schweizer brechen bereits ihre Ferien ab, um noch vor dem Samstag zurück in der Schweiz zu sein, wie Social-Media-Posts von Reisenden zeigen. Dann trifft sie die Quarantäne nämlich nicht.

Wer abbricht, zahlt selbst

Allerdings: Feriengäste, die nun ihren Aufenthalt sofort abbrechen und versuchen, vor Samstag auszureisen, müssen für die entstehenden Kosten selber aufkommen. Das bestätigt Hotelplan auf Nachfrage von BLICK. Eine garantierte Rückkehr hänge auch von der Anzahl freien Plätze in den Flugzeugen ab, heisst es. Hotelplan stellt den Kundinnen und Kunden frei, dafür den Zug oder das Flugzeug zu nehmen.

Bei Tui könnten Kundinnen und Kunden ihre Buchung noch umbuchen und an eine andere Feriendestination wie Griechenland, Türkei oder Zypern reisen. Kunden, welche bereits vor Ort sind und vor Samstag zurückreisen wollen, stehe es frei, die Reiseleitung zu kontaktieren und nach Verfügbarkeit eine frühere Rückreise organisieren zu lassen. Der Kunde trägt die Mehrkosten ebenfalls, so ein Sprecher.

Kuoni bietet Pauschalreisekunden mit bestehenden Buchungen eine kostenlose Umbuchung oder Stornierung. Dies betrifft aber nur jene Ziele, für die das BAG eine Quarantäne nach der Rückkehr in die Schweiz anordnet.

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