Brisante Details aus Finma-Verfügung
Warum hat CS-CEO Ulrich Körner die Anleger falsch informiert

Gab es kurz vor der CS-Rettung Zu- oder Abflüsse von Kundengeldern? Aussagen von CS-CEO Körner und der Finma werfen Fragen auf.
Publiziert: 14.05.2023 um 12:44 Uhr
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Hat CS-CEO die Anleger über Abflüsse von Kundengeldern falsch informiert?
Foto: AFP

Hat Ulrich Körner (60) die Anleger und Investoren über den Zustand der Credit Suisse kurz vor ihrer Rettung richtig informiert? Und vor allem: Tat er dies bewusst oder unbewusst, weil er nicht besser informiert war? Brisante Fragen, die die «SonntagsZeitung» stellt.

Brisant auch deshalb, weil der Noch-CEO der CS als einziger der aktuellen CS-Führung bald Einsitz in der Geschäftsleitung der neuen UBS haben wird. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte Körner am 14. März, die CS habe am Tag zuvor einen Zufluss an Kundengeldern verzeichnet. Zudem habe sich die Liquidität der Bank seit Ende 2022 wieder verbessert.

Finma schreibt von Abflüssen

Eine Beruhigungspille für die Märkte, an diesem Dienstag, 14. März, stieg der Kurs der CS-Aktie an. Die Aktie einer Bank, die am folgenden Sonntag Geschichte war. Nun sickern immer mehr Details aus der Verfügung durch, mit der die Finanzmarktaufsicht Finma die sogenannten AT-1-Anleihen der CS mit einem Federstrich am Tag der Rettung für wertlos erklärt hatte. Dadurch verloren Anleger über 16 Milliarden Franken.

In der Verfügung schreibt die Finma, dass «die CS AG seit Anfang März 2023 im Zusammenhang mit der Krise von Banken in den USA und dem damit verbundenen Vertrauensverlust erneut einen negativen Trend bei den Einlagerückzügen verzeichnete, der sich ab 13./14. März 2023 akzentuierte».

Was wusste Körner wirklich?

Weshalb aber erzählt Körner am 14. März von Zuflüssen, wenn doch die Kunden weiterhin – und sogar noch verstärkt – ihre Gelder von der maroden Bank abzogen und in Sicherheit brachten? Eine Tatsache, die inzwischen auch die CS nicht bestreitet.

Offiziell gibt es weder von der CS noch von der UBS eine Äusserung zu dem offensichtlichen Widerspruch. Hinter vorgehaltener Hand heisst es gemäss «SonntagsZeitung», Körner sei zum fraglichen Zeitpunkt falsch informiert gewesen. Er habe nur wiedergegeben, was man ihm gesagt habe. Was dann doch ein sehr schlechtes Licht auf das Umfeld des CS-CEO werfen würde. (koh)

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