Boom in den Schweizer Bergen
Immer mehr Ski-Touristen aus Mexiko, Australien und Türkei

Exotische Wintergäste beleben zunehmend den Schweizer Tourismus. Spanien, Australien und Mexiko zeigen deutlich steigende Besucher- und Übernachtungszahlen in der kalten Jahreszeit.
Publiziert: 12:20 Uhr
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Aktualisiert: 15:10 Uhr
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Nachbarländer wie Deutschland, Frankreich oder Italien zählen für den Wintertourismus in der Schweiz nach wie vor zu den wichtigsten Märkten.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Schweizer Winterferien beliebt bei exotischen Gästen aus Brasilien und Australien
  • Spanien, Singapur und Mexiko zeigen wachsendes Interesse am Schweizer Winter
  • Brasilianische Gäste sorgten im Januar 2024 für knapp 51'000 Logiernächte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Im Januar wird in den Schweizer Bergen Samba getanzt. Gäste aus Brasilien sind im kalten Monat unter den Herkunftsländern auf dem sechsten Platz. Bereits im letzten Januar sorgten sie in den Schweizer Hotels und Kurbetrieben für knapp 51'000 Logiernächte – Tendenz stark steigend.

Das sind immerhin halb so viele wie aus dem Nachbarland Frankreich, das im Gegensatz zu Brasilien eine lange Wintersporttradition hat. Die wichtigsten Herkunftsländer sind neben Frankreich seit Jahren Deutschland, die USA, das Vereinigte Königreich und Italien. Doch unter den Wintergästen tummeln sich auch einige Exoten, die in der kalten Jahreszeit in immer grösserer Zahl in die Schweiz kommen. Blick hat die aktuellsten Winterzahlen von Dezember 2023 bis Ende März 2024 mit dem Winter 2018/2019 vor der Corona-Pandemie verglichen.

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Spanien

Dabei zeigt sich, dass im Dezember besonders viele Gäste aus Spanien in die winterliche Schweiz reisen. Im Gegensatz zu Brasilien, wo gerade mal in einer Indoor-Halle auf Schnee Skifahren möglich ist, gibt es in den spanischen Bergen eine Vielzahl an Skigebieten. Im Ski-Weltcup sind sie trotzdem Exoten. Doch die spanischen Gäste kommen natürlich nicht nur für Skiferien in die Schweiz. Mit 53'000 Logiernächten landen die Spanierinnen und Spanier im Dezember 2023 auf Platz 6. Gegenüber 2019 ist die Übernachtungszahl um mehr als ein Viertel gestiegen. Überraschend weit vorne landen im Dezember mit Platz 9 auch Singapur. 

Australien

Im australischen Sommer von Dezember bis Februar kann das Thermometer schon bis zu 40 Grad anzeigen. Statt auf den Stränden in der Heimat in der Sonne zu liegen oder aufs Surfbrett zu steigen, entscheiden sich immer mehr Australierinnen und Australier für Winterferien in der Schweiz. Von Anfang Dezember 2023 bis Ende März 2024 sorgten die «Aussies» in der Schweiz für über 100'000 Logiernächte. Tendenz auch hier steigend. Im Dezember und Januar liegen sie damit unter den Herkunftsländern gar auf dem 8. Platz. In den Schweizer Bergen laufen sie jedenfalls nicht Gefahr, einem Hai zu begegnen. 

Mexiko

Die Wirtschaft in Mexiko erreichte in den letzten zwei Jahren mit Wachstumszahlen von 3,2 und 2,2 Prozent Werte, von denen die meisten Länder Europas nur träumen können. In dem bevölkerungsreichen Land mit rund 130 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner gibt es entsprechend genug Menschen, die sich Ferien in der teuren Schweiz leisten können. Selbst im Winter von Dezember bis Februar erreichen die Temperaturen in ihrer Heimat bis zu 28 Grad. Skifahren ist für Mexikaner ein entsprechend exotischer Zeitvertreib. Doch der Lockruf des Schweizer Winters wird immer lauter. So hat sich die Übernachtungszahl von Gästen aus Mexiko bis zum letzten Winter innerhalb von fünf Jahren fast verdreifacht.

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Türkei

Auch bei türkischen Gästen wird die Schweiz im Winter immer beliebter. So stieg die Übernachtungszahl von Gästen aus dem Land am Bosporus innerhalb von fünf Jahren um fast die Hälfte an. Das überrascht gerade mit Blick auf die Entwicklung der türkischen Lira, deren Wechselkurs gegenüber dem Franken in den letzten Jahren ins Bodenlose gefallen ist. Auslandsferien für Türkinnen und Türken sind entsprechend zum Luxusgut geworden. Trotzdem sorgten sie zwischen Anfang Dezember 2023 und Ende März 2024 für knapp 56'000 Übernachtungen in der Schweiz.

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Niederlande

Niederländerinnen und Niederländer überraschen in dieser Aufzählung. Sie machen schon seit Jahrzehnten in der Schweiz Winterferien. Vor rund 15 Jahren verging ihnen jedoch etwas die Lust auf die Schweiz, und die Übernachtungszahlen gingen auf Talfahrt. Zuletzt haben sich die Übernachtungszahlen aber wieder stabilisieren und die Gäste aus den Niederlanden halten sich weiterhin unter den wichtigsten Herkunftsländern für Wintersportferien in den Schweizer Bergen. Exoten werden sie aber auf immer bleiben: An Skifahren ist in ihrer flachen Heimat ausserhalb von Schneesporthallen nicht zu denken. Der höchste Punkt in den Niederlanden reicht gerade mal auf 322 Meter über Meer hoch. Einen solchen Hügel würden in der Schweiz maximal die stolzen Zürcher als Berg bezeichnen.

Indien

Auch unter Inderinnen und Indern gewinnt der Schweizer Winter an Attraktivität. Ihre Übernachtungszahlen in den Schweizer Hotels und Kurbetrieben steigt in den Monaten Dezember, Januar, Februar und März seit Jahren kontinuierlich an – im letzten Winter waren es knapp 100'000 Logiernächte. Damit schwanken sie unter allen Herkunftsländern je nach Monat zwischen dem 10. und 15. Platz. Potenzial für weiteres Wachstum sollte in einem Land mit über 1,4 Milliarden Einwohner durchaus noch vorhanden sein.

China

Weniger erfreulich ist die Entwicklung im chinesischen Markt: China war bis zur Corona-Pandemie einer der wichtigsten Wachstumsmärkte für den Schweizer Tourismus. 2019 sorgten die Wintergäste aus dem Reich der Mitte bei Schweizer Hotels und Kurbetrieben noch für rund 280'000 Logiernächte. Damit lagen sie auf den Top-Rängen, und zwar noch vor den Niederlanden. Im letzten Jahr waren es gerade mal noch halb so viele Übernachtungen. Die Tendenz ist zwar steigend. Doch die wirtschaftlichen Turbulenzen in China dürften kaum zu einer raschen Erholung führen. Zudem fördert die chinesische Regierung Ferien im eigenen Land, damit die Bevölkerung mit ihrem Ferienbudget die eigene Wirtschaft ankurbelt.

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