Was für eine Verschwendung! Gut zehn Jahre fristete der blütenweisse Jumbo am Flughafen in Basel sein trauriges Dasein. Eigentlich hätte die Boeing 747 für das saudische Königshaus im Einsatz stehen sollen. Doch der saudische Thronfolger Prinz Sultan ibn Abdelaziz (1931–2011) verstarb ein Jahr vor der Auslieferung, und das Königshaus hatte auf einmal keine Verwendung mehr für den Flugzeug-Koloss.
So musste die Boeing 747 seither praktisch auf dem Flughafen Basel vor sich hin rotten. Gerade einmal 42 Stunden soll sie in den letzten zehn Jahren in der Luft gewesen sein. Nun hat sie ihren wohl letzten Flug zum Pinal Airpark in Marana im US-Bundesstaat Arizona angetreten, wie die «Handelszeitung» schreibt. Beim Airpark handelt es sich um den grössten Flugzeugfriedhof der Welt. Auf dem Areal rosten Hunderte Flugzeuge vor sich hin – deren Zahl hat aufgrund der vielen Flugzeug-Ausmusterungen während der Corona-Pandemie markant zugenommen.
Königs-Jumbo droht Ausschlachtung
Die «Queen of Skies», wie die B-747 auch genannt wird, ist in die Jahre gekommen. Vor 50 Jahren hob zum ersten Mal ein Jumbo Jet ab, heute wird der Vierstrahler mit dem charakteristischen Buckel von modernen Jets immer mehr aus dem Liniendienst gedrängt. Hersteller Boeing wird die Produktion des Kultfliegers in diesem Jahr ganz einstellen.
Der saudische Königs-Jumbo dürfte auf dem Flugzeugfriedhof ausgeschlachtet und weiterverwertet werden, so die «Handelszeitung». Bei seiner Neuanschaffung dürfte er rund 300 Millionen Dollar gekostet haben. Sein Restwert wird auf 42 bis 45 Millionen Dollar geschätzt. (smt)