Ein kleiner Holzbau in Form einer Röhre schmückt seit Donnerstag das Industriequartier Neuhegi in Winterthur ZH. Das orange M-Logo sticht ins Auge, weil dem Quartier bislang ein Supermarkt fehlte.
Teo heisst der neue Automatenladen der Migros. Ein Import aus Deutschland von der dort ansässigen Bio-Supermarktkette Tegut, die seit knapp zehn Jahren der Genossenschaft Migros Zürich gehört.
Rund um die Uhr einkaufen, sieben Tage die Woche, verspricht die Migros. Doch wie soll dies ohne Verkaufspersonal möglich sein?
Erste Erfahrungen hat die Migros bereits am ersten Teo-Pilotstandort in Bürglen TG gemacht, der laut Migros-Sprecherin Silke Seichter von Kundinnen und Kunden «regelrecht überrannt» wurde. «Wir haben erkannt, dass einige technische Details bei verschiedenen Systemen, die im Teo verbaut sind, nicht miteinander kompatibel sind», erklärt Seichter. Diese Mängel seien nun ausgemerzt.
Einfacher Zugang per Cumulus-Karte
Wichtig sei, sagt Seichter, dass die Kunden möglichst einfach in den Teo hineingelangten. «Jeder, der eine Bank-, Kredit- oder Cumulus-Karte hat, kann diese wie einen Badge am Eingang hinhalten, und die Tür öffnet sich.»
Dies dient der Identifizierung des Kunden. Videokameras und Sensoren verfolgen jeden Schritt mit, wie Blick bei einem Test erfährt. Bezahlt wird am Self-Checkout-Automaten. Seichter: «In unseren Filialen wird sehr wenig geklaut. Wir vertrauen unseren Kunden.»
Falls es doch mal zu einem Diebstahl kommen sollte, werde das Material der Überwachungskameras ausgewertet. Zudem verfolge eine Person in der Zentrale die Bildschirme und schlage Alarm.
Ein Knopf für Notfälle schützt die Kunden
In der kalten Jahreszeit könnte es Nachtschwärmer in den geheizten Teo ziehen. «Es gibt Bewegungsmelder mit Alarmfunktion. Alarm wird aber erst ausgelöst, wenn man sich über längere Zeit nicht bewegt.» Seichter sagt, dass sich Kunden aber keine Sorgen machen müssten, wenn sie mal länger vor einem Regal verweilen. «So schnell geht der Alarm dann doch nicht los.»
Für den Fall, dass eine Person Hilfe braucht, gibt es beim Eingang einen Notfallknopf. Nach dessen Betätigung könne man mit der Sicherheitsperson in der Zentrale kommunizieren, so Seichter. «Zusätzlich verfügt Teo über ein Lautstärke-Messgerät. Im Falle eines Überfalls oder einer Schlägerei, bei der es zu Rufen oder Schreien kommt, schlägt das Messgerät Alarm.» Nach dem Check auf dem Monitor könne die Sicherheitsperson in der Zentrale dann sofort die Polizei alarmieren. Das komme hoffentlich aber nicht vor, sagt Seichter mit Blick auf weitere Eröffnungen von Teo-Läden.