Trotz guter Noten in der Schule war für David Knaus (28) aus Gebertingen SG immer klar: «Ich will auf den Bau!» Nach seiner Lehre zum Zimmermann macht er gerade so richtig Karriere auf dem Bau. Als gelernter Zimmermann und Holzbaupolier leitet er mittlerweile bereits eigene Projekte bei Baumann & Helbling in Gebertingen. Vom Anwerben der Kunden bis zur Rechnungslegung macht er alles selber. «Diese Vielseitigkeit gefällt mir», sagt er zu BLICK.
Gegenüber Akademikern empfindet er weder Ehrfurcht noch Eifersucht. «Obwohl ich einer der besten Sekschüler meines Jahrgangs war, habe ich mich für eine Lehre entschieden», sagt Knaus, «Mit unserem dualen Bildungssystem steht es mir zudem jederzeit offen, noch ein Studium zu machen.» Er hat aber lieber eine Weiterbildung zum Holzbaupolier angehängt.
6000 Franken pro Monat nach der Weiterbildung
Eine handwerkliche Lehre empfindet David Knaus als guten Grundstein, um ein berufliches Leben darauf aufzubauen. «Ich kann es jedem Jugendlichen wärmstens empfehlen, eine Lehre in Betracht zu ziehen. Auch wenn die Eltern lieber hätten, wenn der Sprössling Arzt wird.»
Schliesslich müsse die Büez Freude bereiten und befriedigend sein. «Etwas zu tun, um anderen zu gefallen, ist das Falsche», glaubt der gelernte Zimmermann, der nach der Weiterbildung rund 6000 Franken pro Monat verdient.
Immer noch haftet am Handwerk das Image der schlecht bezahlten Branche. Laut dem Bund beträgt das jährliche Bruttoerwerbseinkommen eines angestellten Handwerkers 71'500 Franken. Doch Beispiele zeigen, dass gerade auf dem Bau ein fünfstelliger Monatslohn möglich ist. Mehr dazu lesen sie hier.
Immer noch haftet am Handwerk das Image der schlecht bezahlten Branche. Laut dem Bund beträgt das jährliche Bruttoerwerbseinkommen eines angestellten Handwerkers 71'500 Franken. Doch Beispiele zeigen, dass gerade auf dem Bau ein fünfstelliger Monatslohn möglich ist. Mehr dazu lesen sie hier.
«Bauarbeiter pfeifen Frauen nicht nach»
Alles gefällt ihm aber nicht auf dem Bau. Den jungen Handwerker stören die Vorurteile gegenüber seinen Kollegen. «Dass alle Handwerker ungebildete, ungepflegte Typen sind, die Frauen nachpfeifen, kann ich nur abstreiten», sagt Knaus.
Allen, die zweifeln, ob sie eine Lehre machen oder doch den akademischen Weg einschlagen sollen, rät er: «Kommt einen Tag mit auf die Baustelle, arbeitet mit. Ihr werdet sehen, wie befriedigend und vielseitig die Arbeit ist.»