Pfizer/Biontech und Moderna sind die besten
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Rangliste der Impfstoffe:Pfizer/Biontech und Moderna sind die besten

BLICK erklärt das grosse Wirrwarr
So gut sind die Impfstoffe wirklich

Die Schweiz hat im Kampf gegen Covid-19 fünf verschiedene Impfstoffe auf Nummer sicher. Doch welcher der sicherste ist, lässt sich nicht so einfach sagen.
Publiziert: 04.02.2021 um 01:26 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2021 um 16:42 Uhr
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Der Bund hat sich bisher von fünf Impfstoffherstellern 32,8 Millionen Dosen gesichert.
Foto: imago images/Jochen Tack
Claudia Gnehm

Die neuen Deals mit der deutschen Curevac und der US-Novavax machen es noch schwieriger, den besten Corona-Impfstoff zu bestimmen. Der Bund hat sich von fünf Herstellern 32,8 Millionen Dosen gesichert. Die einen hätte am liebsten den Impfstoff von Biontech/Pfizer, weil er die höchste Wirksamkeit ausweist. Andere würden sich lieber mit Novavax impfen lassen, weil er das wirksamste Vakzin mit bewährter Technologie hat.

Ein Wunschkonzert gibt es hierzulande aber nicht. Die Impftermine richten sich nach Risikogruppen, und man kriegt, was das Impfzentrum oder der Arzt am Impftermin bereithält. Angst, dass ein Impfstoff wegen tiefer Wirksamkeitszahlen viel schlechter sei als einer weiter oben in der Rangliste, müsse hierzulande niemand haben, sagt Christoph Berger (58), Arzt und Präsident der Kommission für Impffragen.

Acht Infizierte bei rund 20'000 Biontech-Geimpften im Test

Damit ein Impfstoff überhaupt zugelassen wird, braucht es nämlich Daten aus drei klinischen Testphasen an über 10'000 Menschen – die Resultate sind also repräsentativ. Wichtig ist auch, dass die Tests diverse Alters- und Risikogruppen abbilden.

Der Impfstoff von Biontech/Pfizer gilt als Rolls-Royce unter den Vakzinen und schneidet mit einem 95-prozentigen Impfschutz bei den Tests am besten ab. Doch wie kam er auf den obersten Platz in der Rangliste?

Konkret hat Biontech/Pfizer der Hälfte von 43'448 Probanden ab 16 Jahren den Impfstoff im Abstand von 21 Tagen in zwei Dosen verabreicht. Die andere Hälfte bekam Placebos. Sieben Tage nach der zweiten Dosis wurden alle Probanden getestet. Dabei wurden 170 bestätigte Covid-19-Fälle registriert. Davon stammen 162 aus der Placebogruppe und acht aus der mit Biontech geimpften Gruppe.

Wenn es in der Impfgruppe acht Fälle gegeben hat und in der Placebogruppe 162, ergibt sich eine relative Risikoreduktion von
95 Prozent.

Pandemie erfordert Eiltempo bei Zulassung

Unter dem Druck der Pandemie haben alle Hersteller sehr schnell, sehr viele Probanden getestet – die Testphase bis zum Markteintritt um Jahre verkürzt. Alle Impfhersteller werden weiter testen, auch wenn sie bereits genügend Daten hatten für eine Zulassung. Mit der Zeit wird die Berechnung des Schutzes immer genauer, die Rangliste kann sich ändern.

Für die Zulassung des Moderna-Impfstoffs wurden 30'420 Probanden getestet – seine Wirksamkeit wird mit 94 Prozent ausgewiesen. Von Moderna hat die Schweiz weitaus am meisten Dosen bestellt.

Keine freie Wahl

Impf-Experte Berger wüsste nicht, wie er sich zwischen Biontech oder Moderna entscheiden sollte, wenn er müsste. Beide basierten auf der neuen mRNA-Technologie, die sehr schnell an mutierte Viren angepasst werden kann.

Er findet das Vergleichen nicht sinnvoll: «Wir stehen nicht vor der Wahl einer Tafel Schokolade.» Erstes Ziel sei es, die Gefährdetsten gut zu schützen – und dann gelte es, so viele weitere Menschen wie möglich zu impfen.

«Wenn wir zuerst Astrazeneca gehabt hätten mit 70 Prozent Schutz, hätten wir den eingesetzt», führt Berger aus. Diesen Vektor-Virenimpfstoff hat die Heilmittelbehörde Swissmedic noch nicht zugelassen, weil sie noch mehr Daten über die Wirkung bei Älteren will.

Zwar befindet er sich in Sachen breiter Wirksamkeit weiter unten in der Rangliste. Wenn er aber einen 100-prozentigen Schutz gegen schwere Covid-19-Erkrankungen garantiert, wie die neuste Studie besagt, dann wird er vor allem für Risikopersonen sehr wertvoll.

Tübinger Vakzin liefert Testresultate erst noch

Auch mit Überraschungen ist zu rechnen: Diese Woche wurde eine internationale Studie mit 40'000 Freiwilligen publik, die für den russischen Sputnik V einen Schutz von hohen 91,6 Prozent auswies.

Einen Rang tiefer als der russische Sputnik V liegt der US-Impfstoff Novavax. Vom proteinbasierten Impfstoff, der bisher an 15'000 Probanden ausprobiert wurde, hat der Bund 6 Millionen Dosen vorbestellt. Novavax punktet damit, dass er gegen britische Covid-Mutationen so gut wirkt wie gegen bekannte Coronaviren.

Der fünfte Impfstoff, den sich der Bund gesichert hat, ist der Tübinger Curevac – 5 Millionen Dosen. Gut möglich, dass er alle anderen überholt. Frühe Studien fielen gut aus. Die Resultate der Tests mit mehr als 35'000 Teilnehmern liegen spätestens bis Ende März vor.

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