Wo sticht der Impfstoff von Moderna die Konkurrenz aus?
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Zweite Zulassung für Schweiz:Swissmedic gibt grünes Licht für Moderna-Impfstoff!

Zweite Zulassung für die Schweiz ist da!
Swissmedic gibt grünes Licht für Moderna-Impfstoff

Der dringend benötigte Impfstoff-Nachschub ist unterwegs: Die Heilmittelbehörde Swissmedic hat heute Dienstag den Corona-Impfstoff des US-Konzerns Moderna per sofort zugelassen. Der Wirkstoff wird bei Lonza in Visp VS bereits auf Hochtouren produziert.
Publiziert: 12.01.2021 um 13:20 Uhr
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Aktualisiert: 23.04.2021 um 21:35 Uhr
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Die Lona in Visp kann jetzt Gas geben bei der Produktion der Moderna-Wirkstoffe. Gestern war Gesundheitsminister Alain Berset (l.) mit dem Vize-Europa-Chef von Moderna, Dan Staner, bei Lonza auf Visite.
Foto: keystone-sda.ch
Claudia Gnehm Und Patrik Berger

Die ersten Ladungen des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer, der am 19. Dezember hierzulande die Bewilligung erhielt, sind schon bald verimpft. Deshalb ist die zweite Zulassung eines Corona-Impfstoffs in der Schweiz eine grosse Erleichterung. Die Heilmittelbehörde Swissmedic hat heute Dienstag dem Impfstoff des US-Konzerns Moderna per sofort grünes Licht gegeben.

Die Zulassungsstudien zeigten 14 Tage nach der zweiten Impfung eine hohe Wirksamkeit von 94 Prozent, schreibt Swissmedic. Moderna darf an über 18-Jährigen verabreicht werden. Zwei Dosen sollten im Abstand von einem Monat verabreicht werden. Geimpfte Personen seien 14 Tage nach der zweiten Dosis zuverlässig geschützt.

Moderna hat erst seit November eine Niederlassung in der Schweiz. Für die Impfstoffzulassung brauchte das Start-up eine Betriebsbewilligung, die sie am 9. Januar erhalten hat. «Mit einer Betriebsbewilligung übernehmen die Zulassungsinhaberinnen die Verantwortung für die Qualität ihrer Arzneimittel und für deren Überwachung», erläutert Philippe Girard, stellvertretender Direktor von Swissmedic. US-Präsident Donald Trump (74) hat die Entwicklung der Moderna-Impfung von Anfang mit viel Geld unterstützt.

Von Moderna hat Bund am meisten bestellt

Der Bund hat sich vertraglich insgesamt 7,5 Millionen Corona-Impfdosen von Moderna gesichert. Von den bestellten 3 Millionen des Biontech/Pfizer-Vakzins wurden der Schweiz bisher 230'000 Dosen geliefert. Weitere 125'000 folgen bis Ende Januar.

Der Wirkstoff von Moderna stellt der Pharmazulieferer Lonza her. Die Lonza-Werke in Visp VS konnten dank einer Betriebsbewilligung von Swissmedic bereits mit der Herstellung des Corona-Impfstoffes beginnen. Wenn die drei Produktionslinien voll hochgefahren sind, werden am Standort Visp täglich über 800'000 Impfdosen hergestellt.

Bis Ende Jahr sollen bei Lonza 300 Millionen Dosen produziert werden. Für dieses Volumen arbeiten rund 200 Mitarbeiter sieben Tage die Woche rund um die Uhr.

Umweg über Spanien

Lonza füllt den Wirkstoff in Visp in Bags ab. Das Abfüllen in gebrauchsfertige Impfdosen erfolgt in Spanien bei der Firma Rovi, einem pharmazeutischen Laboratorium. Es ist der Logistikkonzern Kühne + Nagel der die kostbare Ladung an Rovi liefert und dann in den europäischen Ländern verteilt.

Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) wird Moderna der Schweiz innerhalb eines Tages nach der Zulassung bereits 200'000 Dosen liefern. Gemäss BLICK-Informationen sollen bis Freitag 500'000 Dosen eintreffen. Der Transport des Wirkstoffs erfolgt bei –70 Grad Celsius. Das fertige Produkt kann gemäss Angaben von Moderna sechs Monate bei –20 Grad Celsius und einen Monat im Kühlschrank gelagert werden.

Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat den Moderna-Impfstoff bereits zugelassen. Im US-Werk in Portsmouth stellt eine weitere Produktionslinie den mRNA-1273 Wirkstoff her, und zwar jährlich bis zu 100 Millionen Dosen.

Vom dritten Impfstoff, von AstraZeneca und der Universität Oxford, hat der Bund 5,3 Millionen Dosen bestellt. Der Impfstoff der Briten ist erst in Grossbritannien zugelassen und befindet sich in der Schweiz im rollenden Zulassungsverfahren. Er basiert als einziger der drei bestellten nicht auf der mRNA-Technologie, sondern einem Vektorvirus.

Patrick Mathys, stellvertretender Leiter Abteilung Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), sagt vor den Medien im Bundeshaus: «Wir haben den Impfstoff von Moderna befristet zugelassen.» Das hängt mir den vorhandenen Daten zur Wirkungsdauer zusammen.

Es sei noch unklar, wie lange die Schutzwirkung sei, sagte Philippe Girard, stellvertretender Direktor von Swissmedic und Leiter Bereich Bewilligungen, am Dienstag vor den Medien in Bern. Die vorhandenen Daten zeigten, dass die Wirkung drei Monate anhalte. Wahrscheinlich halte die Impfung viel länger, aber genau wisse man das noch nicht.

Einen Monat nach der ersten Impfung müsse man die zweite Dosis verimpfen. «Die Wirkung von 95 Prozent erreicht der Moderna-Impfstoff dann vier Tage nach der zweiten Impfung.»

Weiter führte Mathys aus: «Die Impfung ist sicher. Nebenwirkungen sind vergleichbar mit denen einer normalen Grippeimpfung», sagt er. Für Schwangere sei der Impfstoff noch nicht zugelassen. «Dazu fehlen uns noch die Resultate.» Aber: «Der zweite Impfstoff von Moderna ist ein weiterer, wichtiger Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise in der Schweiz!»

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