Noch wartet die Welt auf gesicherte Daten zu Omikron. Vieles ist noch im Unklaren. Fest steht: Die Super-Variante gibt es schon sehr lange, länger als gedacht. Das sagt Mit-Entdecker und Forscher Wolfgang Preiser von der Stellenbosch University in der Nähe von Kapstadt der Nachrichtenagentur DPA.
Omikron könnte nach Einschätzung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC schon in wenigen Monaten die dominierende Variante in Europa sein. Thema waren Corona und die Mutationen Delta und Omikron an der am Freitag zu Ende gegangen Konferenz «Reuters Next», über die auch «Bild.de» berichtete. An dieser trat Biontech-Chef und Mitgründer Ugur Sahin auf. Seine Einschätzung der aktuellen Lage war gefragt.
Omikron könne bereits Geimpfte infizieren
«Wir sehen, dass das Virus momentan schneller mutiert. Dass es mutiert, ist nichts Neues. Aber es passiert schneller, als ich erwartet habe. Was jetzt geschieht, hätte ich erst irgendwann nächstes Jahr vermutet», beschreibt Sahin die derzeitige Situation. Der Biontech-Chef wiederholt, was er schon in früheren Interviews gesagt hatte. Die neue Variante Omikron könnte sehr wohl bereits geimpfte Menschen infizieren.
Sahin: «Ich denke, wir werden ein neues Vakzin gegen Covid-19 brauchen – die Frage ist, wann wir es brauchen werden.»
Booster als Wellen-Brecher?
Laut dem Firmengründer, der auch die Schweiz mit seinem Biontech-Impfstoff beliefert, rücken die Booster im Kampf gegen Omikron in den Fokus. «Wenn der hilft, haben wir mehr Zeit, ein neues Vakzin zu entwickeln. Das könnte relativ schnell gehen, aber die Entwicklung ist sehr komplex, verläuft in vielen Schritten und dauert etwa 100 Tage.»
Das heisst aber auch, dass die rollende fünfte Welle nicht mit dem neuen Impfstoff gebrochen werden kann. Sahin ist dennoch zuversichtlich, «dass Geimpfte und Geboosterte ausreichenden Schutz gegen schwere Krankheitsverläufe durch Omikron haben werden, vielleicht sogar gegen jeglichen Typ dieser Krankheit. Das werden wir in ein paar Wochen wissen.» (uro)