Auftakt zur nationalen Impfwoche. Die Hoffnungen sind gross, dass sich viele aus dem Lager der Impfskeptiker noch für den Corona-Piks entscheiden. Gesundheitsminister Alain Berset betont einmal mehr, die Impfung sei sicher, milliardenfach eingesetzt und von hoher Qualität. Und sie schütze nicht nur die Geimpften, sondern auch deren Umfeld.
Doch wie lange hält der Impfschutz? Was ist mit jenen, die sich schon vor Monaten gegen das Virus geimpft haben? Biontech-Chef Ugur Sahin (56) zu «Bild am Sonntag»: «Daten aus der klinischen Prüfung zeigen, dass Antikörperspiegel etwa ab dem siebten, achten oder neunten Monat nach der Impfung beginnen, zu sinken, so dass es auch zu einer Ansteckung kommen kann.»
Vor schweren Erkrankung geschützt
Sahin beobachtet auch, «dass bei einer Ansteckung die Krankheitsverläufe bei Geimpften in der Regel moderat sind und es selten zu schweren Verläufen kommt.»
Einen vollständigen Schutz vor einer Ansteckung gibt es nicht, hält auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) fest. «Einige Personen können trotz der Impfung Covid-19 bekommen. Mit der Impfung sind Sie aber sehr gut vor einer schweren Erkrankung geschützt.» Laut BAG-Experten untersuchen Fachleute derzeit, wie lange die Impfung schützt.
Hoffnung auf den Impf-Booster
Nach dem aktuellen Stand der Forschung hält der Schutz vor einer schweren Erkrankung vermutlich mindestens zwölf Monate an, so das BAG. «Es gibt derzeit keine Hinweise, dass der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen danach abnimmt.»
Hoffnung ruht auf der Booster-Impfung, die sowohl für Biontech als auch Moderna seit ein paar Tagen in der Schweiz zugelassen ist. «Wir haben Studiendaten, die zeigen, dass ein Booster den Impfschutz wiederherstellt. Das gilt auch gegen die Delta-Variante», sagt Sahin.
Doch zunächst braucht es einen Boost für die Erst- und Zweitimpfungen. «Jede Impfung zählt», heisst das Motto der Impfwoche nicht ohne Grund. (uro)