Biontech-Chef zu Impfdurchbrüchen
Schutz vor schweren Erkrankungen hält lange an

Biontech-Chef Sahin äussert sich zu Impfdurchbrüchen bei Geimpften, ob das Covid-Vakzin jetzt eine Dreifachimpfung ist und ob wir uns in Zukunft jedes Jahr gegen das Coronavirus impfen lassen sollten.
Publiziert: 20.11.2021 um 23:56 Uhr
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Aktualisiert: 22.11.2021 um 08:11 Uhr
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Biontech-Chef Ugur Sahin äussert sich zum Impfschutz des Biontech/Pfizer-Vakzins.
Foto: imago images

Biontech-Gründer Ugur Sahin (56) äussert sich zur Befürchtung vieler, dass der Impfschutz der Corona-Impfung offenbar schneller nachlässt als anfangs gedacht. Sahin räumt ein, dass «der Schutz gegen eine Covid-19-Erkrankung jeglichen Grades etwa ab dem vierten Monat abzunehmen beginnt». Ab dem sechsten Monate sinke dieser Schutz deutlich.

Doch im Gespräch mit der «Bild am Sonntag» gibt Sahin auch zu bedenken, dass es bei «Geimpften nur selten zu schweren Erkrankungen und einer Krankenhausbehandlung kommt. Wenn Geimpfte an Covid-19 erkranken, dann in den allermeisten Fällen mild bis moderat.»

Christoph Berger, Praesident, Eidgenoessische Kommission fuer Impffragen EKIF, spricht an einem Point de Presse zur Covid 19 Situation, am Dienstag, 16. November 2021, in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
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Schutz bleibe «sehr hoch»

Dieser Schutz sei laut eigenen Studien noch im neunten Monat «sehr hoch». Sahin spricht von einem «deutlich länger anhaltender Schutz vor schweren Erkrankungen» bei Geimpften. Zu schweren Covid-19-Erkrankungen könne es dennoch bei älteren Menschen kommen und bei Patienten mit Risikofaktoren wie Vorerkrankungen, Fettleibigkeit und schwachem oder durch Medikamente unterdrücktem Immunsystem.

Impfdurchbrüche bei geimpften Hospitalisierten und über 60-Jährigen würden aus dem Kontext gerissen, erklärt Sahin: «Man muss berücksichtigen, dass die Geimpften in dieser Altersgruppe deutlich in der Mehrheit sind.» Der Schutz vor einer notwendigen Krankenhausbehandlung liege bei 85 Prozent, der Schutz vor intensivmedizinischer Behandlung sogar bei 90 Prozent.

Pflegepersonal des Covid-19-Impfbusses des Kantons Zuerich impft Schueler und Schuelerinnen des Gymnasiums Wiedikon (KWI) mit dem Moderna-Impfstoff, am Dienstag, 7. September 2021, in Zuerich. Seit August ist der Impfstoff Spikevax von Moderna fuer Jugendliche ab 12 Jahren durch Swissmedic zugelassen. (KEYSTONE/Gaetan Bally)
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Boostern sorge für noch kompletteren Schutz

Booster, so Sahin, könnten laut eigenen klinischen Studien die Immunantwort des Körpers noch erhöhen, für einen noch kompletteren Schutz. «Es finden fast keine Impfdurchbrüche mehr statt, der Schutz vor schwerer Erkrankung wird auf über 97 Prozent angehoben.»

Boostern helfe aber auch, weitere Ansteckungsketten zu unterbrechen. Dies «verringert die Wahrscheinlichkeit für neue problematische Virusvarianten. Das könnte uns über den anstehenden schwierigen Winter helfen.»

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In Zukunft jedes Jahr Impfauffrischung?

Dreifachimpfungen, sagt Sahin, seien ein etabliertes Impfkonzept, das man von Impfungen gegen andere Erreger kenne. Das Biontech/Pfizer-Impfmittel sei als Zweifachimpfung zugelassen. Das endgültige Impfschema hänge auch von neuen Virusvarianten und auch vom Abstand zwischen den ersten beiden Impfungen statt.

Auch die Frage sei verfrüht, ob in Zukunft jedes Jahr eine neue Auffrischimpfung gebraucht werde. Tatsache sei, dass die dritte Impfung den Schutz wieder anhebe. Jährliches Impfen hänge auch von weiteren Virusvarianten ab. «Derzeit machen uns neue Virus-Varianten keine Sorgen», sagt Sahin. «Wir können mit unserem Impfstoff boostern, um wieder auf 95 Prozent Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung zu kommen.»

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