Es tönt wie eine unheimliche, schaurige Geschichte aus einem Science-Fiction-Film: Am Himmel fliegen automatisierte Drohnen. Man sieht sie nicht, man hört sie nicht. Aber sie sind da. Automatisierte Flüge ausserhalb des Sichtkontaktes sind in der Schweiz bereits heute verbreitet. Sie fliegen aber unter dem Radar der breiten Öffentlichkeit.
Das Telekom-Unternehmen führt aktuell 3000 automatisierte Flüge pro Jahr durch – Tendenz steigend. Das Ganze ist offenbar ein lukratives Geschäft. Denn die Swisscom baut ein nationales Drohnen-Netzwerk für automatisierte Flüge insbesondere zu Überwachungszwecken aus, wie sie in einer Mitteilung schreibt.
Ferngesteuerte Drohnen für Rettungskräfte
Das Drohnennetz nimmt im Herbst seinen Dienst auf. Das Angebot soll in erster Linie für Polizeibehörden und Feuerwehren interessant sein. «Die innerhalb der ersten Minuten gesammelten Informationen aus den ferngesteuerten Drohnen ermöglichen einen schnellen und koordinierten Einsatz aller involvierten Rettungskräfte», heisst es. Und: «Durch die schnelle Einschätzung von Unfallstellen, Bränden oder Tatorten wird die Einsatzgeschwindigkeit erhöht, was Leben retten kann.» Derzeit laufen schweizweit Gespräche mit Polizei, Feuerwehren und der Sanität.
Daneben sollen die neuen Drohnen auch bei der Instandhaltung von Stromleitungen, Brücken und Gebäuden helfen. «In Zukunft kann ein Unternehmen mit kritischer Infrastruktur einfach eine Drohne bestellen, wenn gefährliche oder für Menschen schwer zugängliche Inspektionen anstehen», schreibt die Swisscom.
Swisscom hält gesetzlichen Rahmen ein
Das Telekom-Unternehmen erklärt weiter: «Mit den Drohnen aus unserem Netzwerk überfliegt Swisscom Broadcast Infrastrukturen im von den Kunden bestimmten Intervall, dabei wird detailliertes Bildmaterial generiert.» Mit künstlicher Intelligenz werde dann abgecheckt, «ob sich signifikante Änderungen an der Infrastruktur manifestieren». Weiter könne man dank des neuen Drohennetzes auch grosse Areale effizient überwachen.
Die Überwachung aus dem Himmel weckt Ängste. Denen tritt die Swisscom entgegen. Sie verpflichtet sich, den gesetzlichen Rahmen für den Betrieb des Drohnennetzes einzuhalten, einschliesslich der Frequenznutzung und der Flugsicherheit. Finanzielle Details der Zusammenarbeit mit dem finnischen Telekommunikationskonzern Nokia gibt sie keine bekannt.