Auf einen Blick
- Luxushotel «Buff Medical Resort» eröffnet am Bodensee für gesundheitsbewusste Gäste
- Streit um öffentlichen Weg durch Klinik-Areal entfacht in Konstanz (D)
- 118 luxuriöse Zimmer und Suiten von 42 bis 350 Quadratmetern
Es ist ein Bau der Superlative an einer Top-Lage: In Konstanz (D) entsteht direkt am Ufer des Bodensees ein Luxushotel. «Buff Medical Resort» heisst das 5-Sterne-Haus. Es eröffnet im April und ist ganz auf gesundheitsbewusste und zahlungskräftige Gäste ausgerichtet. «In unserem ganzheitlichen Gesundheitsresort verschmelzen höchster Komfort eines 5-Sterne-Hotels mit einer einzigartigen medizinischen Betreuung», heisst es auf der Homepage. Und: «Das Buff Medical Resort ist mehr als nur ein Ort der Heilung. Es ist ein Ort der Transformation, an dem unsere Gäste die Grundlage für ein gesünderes, längeres und erfüllteres Leben legen können.»
Was konkret geboten wird, zeigt ein kurzer Blick aufs Therapieangebot: Ein dreitägiges Cardio-Programm für Personen mit Herzproblemen gibts für 7900 Euro. Eine 10-tägige Fastentherapie kostet 5900 Euro. Das dreiwöchige Programm Buffmed Advanced – «der Königsweg zu Darmgesundheit und Leistungsfähigkeit» – steht mit 21'900 Euro zu Buche.
Zusätzlicher Zaun sorgt für Ärger
Die Gäste sind edel untergebracht. Sie wohnen in 118 luxuriösen Zimmern und Suiten mit einer Grösse von 42 bis 350 Quadratmetern – mit bester Sicht auf den Bodensee, den Alpstein und den grossen Park. Arztpraxen, Therapieräume und Wellness-Angebote verteilen sich auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern. Gebaut wird das Gesundheitsresort vom Bündner Investor Hans Jörg Buff (64). Das dazugehörige Grundstück hat er für 9,5 Millionen Euro gekauft. Der achtfache Vater besitzt mit seiner Swiss Mountain Hotel Group zudem mehrere Hotels in St. Moritz GR. In Konstanz freut man sich über seine Investitionen. Das «Buff Medical Resort» schafft schliesslich zahlreiche Arbeitsplätze in der deutschen Grenzstadt.
Doch jetzt flammt ein giftiger Streit um einen Weg auf dem Klinikareal auf. Der soll durch den Park führen. Den alten Bäumen entlang, zu einem lauschigen Pavillon. Gesäumt von Parkbänken, auf denen man verweilen kann – so war es ursprünglich geplant. Den Pavillon will Investor Buff aber nicht mehr bauen, wie der «Südkurier» schreibt. Er fordert zudem plötzlich auch einen zusätzlichen Zaun links und rechts des öffentlichen Weges. Diese Forderung kommt in Konstanz gar nicht gut an. Politiker sprechen von einem «zusätzlichen Zaun im abgezäunten Park» und von einem «Raubtierkäfig». Das sei geradezu «grotesk», heisst es über Parteigrenzen hinweg.
«Lästige Bevölkerung fernhalten?»
Die Konstanzerinnen und Konstanzer wollen den versprochenen Weg. Dass die Stadt plötzlich kein Geld mehr dafür haben will und nur noch von einem «einfachen Mähweg ohne bauliche Massnahmen» spricht, passt ihnen gar nicht. Der Bau des ursprünglichen Weges soll 80'000 Euro kosten. Für den Unterhalt sind 10'000 Euro pro Jahr budgetiert. Exorbitant hoch sind diese Kosten nicht.
Viele glauben deshalb nicht, dass es nur an der klammen Staatskasse liegt, weshalb der Weg nicht gebaut wird. Sie vermuten laut dem «Südkurier», dass sich Stadt und Investor darauf geeinigt haben, den öffentlichen Weg nicht zu bauen. Und man so «die lästige Bevölkerung vom Gelände fernhalten» will. Die Konstanzer Parteien möchten deshalb nun genau wissen, was zwischen Stadt und Investor vertraglich vereinbart worden ist.